Stolperstein 1: "Bis heute kann ich den Geruch brennender Menschen nicht loswerden."
Die Zeitzeugin: Lola Fischel
Lola Fischel, geb. Potok, kam am 07. März 1914 in Sosnowitz, Polen, als ältestes von drei Geschwistern zur Welt. Nach Beginn des Krieges kamen fast alle ihrer Familienmitglieder in den Konzentrationslagern Auschwitz und Bergen-Belsen um. Sie selbst überlebte die Gräuel des Naziregimes gemeinsam mit ihrem Bruder, der nach seiner Befreiung nach Israel auswanderte.
Lola Fischel ging nach Hannover und arbeitete dort als Zahnärztin - ein Beruf, den sie schon in Polen erlernt hatte.
Fortan engagierte sie sich unter anderem bei der weltweit tätigen Jüdischen Frauenorganisation WIZO und bei der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. 1989 wurde ihr die Stadtplakette der Landeshauptstadt Hannover sowie 1997 die Niedersächsische Landesmedaille verliehen. Das einzige jüdische Seniorenheim Niedersachsens wurde nach ihr benannt und erinnert noch heute an ihre Verdienste. Lola Fischel starb am 18. März 2009 in Hannover.
Die Künstlerin: Naemi Eckert
Die künstlerische Auseinandersetzung mit Auschwitz ist eine Gratwanderung. Studentin Naemi Eckert ist sich darüber im Klaren und hat sich dennoch für eine neue Herangehensweise an das Thema entschieden.
Sie realisierte ihren Film mit Hilfe einer ausrangierten Fensterscheibe. Die systematische Zerstörung von Menschenleben findet in dieser Bildsprache eine ganz konkrete, fast emotionale Entsprechung. Naemi Eckert bearbeitete nicht nur den Ton der Zeitzeugin Lola Fischel, sondern auch die Geschichte über den Fotografen Wilhelm Brasse.