Sichtbare Zeichen des Aufbruchs
25 Jahren nach der Friedlichen Revolution sind die Spuren der Geschichte im Land wieder deutlich sichtbar. In Neustrelitz und Güstrow erinnern Kunstobjekte fortan an die bewegte Wendezeit.
Übermannshoch und schwarz: Gedenkstelen in Neustrelitz
Drei große schwarze Stelen stehen seit Kurzem vor dem Neustrelitzer Amstgericht. Jede Stele ist drei Meter hoch und mit Fotos sowie Texten versehen. Sie sollen an das ehemalige Untersuchungsgefängnis der DDR-Staatssicherheit auf dem Hof des Amtsgerichtes, an Überwachung und Repressionen sowie den friedlichen Aufbruch 1989 erinnern. Auf den Tag genau 25 Jahre nach der ersten friedlichen Massendemonstration in Neustrelitz wurden die Stelen am Sonnabend enthüllt. Am 25. Oktober 1989 zogen rund 3.000 Menschen nach dem Friedensgebet in der Stadtkirche für die Freiheit durch die Straßen.
Zeiger der Spuren: Gedenktafel für hunderte Kerzen
In Güstrow musste man bisher ganz genau hinsehen, um Spuren der Friedlichen Revolution zu finden. Am heutigen Amtsgericht, das 1989 Sitz der SED-Kreisleitung war, finden sie sich aber doch. Hier stellten bei der ersten freien Demonstration in der Stadt am 27. Oktober 1989 Hunderte Güstrower ihre Kerzen ab. Kleine Rußspuren sind bis heute zu erkennen. Eine Gedenktafel lenkt künftig den Blick auf diese Spuren. Sie wurde vom Kunst- und Altertumsverein Güstrow initiiert und vor allem mit Spenden der Güstrower bezahlt.