Immer ein Lächeln auf den Lippen
Als die Deutsche Seerederei (DSR) 1993 privatisiert wurde, sah Horst Rahe - einer der damaligen DSR-Käufer - einen Markt für so genannte "Funships". Er hatte die Vision Cluburlaub und Kreuzfahrten miteinander zu verbinden. Dies gelang ihm, indem er zwei Kompetenzen miteinander verband: Die "Traditionellen" der DSR, die sich mit der Schiffahrt auskannten, brachte er mit denen zusammen, die sich auf Cluburlaub spezialisiert hatten.
Von der Idee zum Schiff
Der Plan stand, ein Schiffsneubau wurde bei den Kvaerner Masa Yards in der finnischen Stadt Turku bestellt. Einer der ersten Kapitäne damals war Dr. Friedhold Hoppert, der auf DSR-Handelsschiffen gelernt hatte und diese bis dahin fuhr. Im Juni 1996 war es dann so weit: Das erste Aida-Schiff, welches Hoppert liebevoll "unsere Damalige" nennt, wurde in Dienst gestellt.
Christiane Herzog, die Frau des damaligen Bundespräsidenten, taufte das erste Schiff auf den Namen "AIDA". Dass sie später als AIDAcara ein Schwesterschiff nach dem anderen bekommen sollte, daran dachte damals noch kaum jemand. Der große Erfolg blieb anfangs aus, auch Durststrecken soll es gegeben haben: Zwei Schiffe wurden 2002 und 2003 in Wismar gebaut, die Eigentumsverhältnisse bei AIDA änderten sich und als Teil des Kreuzfahrten-Weltmarktführers Carneval Corporation ging es schließlich "richtig los", sagt Firmensprecher Hans-Jörg Kuntze.
Neubauwelle schwappt über
Erst 2007 konnte man mit einer "Neubauwelle" starten: Sieben Schiffe wurden zwischen 2007 und 2013 im Jahrestakt aus der Meyer Werft in Papenburg zu Wasser gelassen. "Dann hatten wir am Ende diese Entwicklung: Auf einmal 7.000 Mitarbeiter - 6.000 auf den Schiffen, 1.000 an Land. Also sind wir von einer Firma, wo man Mitteilungen auf dem Flur machen konnte, zur einer sehr, sehr großen Firma geworden, die auch wirtschaftlich sehr erfolgreich war" erinnert sich Kuntze stolz.
"Lächeln" made in Rostock
Zehn Schiffe sind derzeit mit dem Kussmund unterwegs. Der Rostocker Maler Feliks Büttner gab den Schiffen ein Gesicht. Die Reederei hat nach wie vor ihre Firmengebäude in Rostock, auch wenn ein Teil inzwischen in Hamburg ist. Und die Flotte wächst weiter: Zwei neue Schiffe kommen aus Japan, zwei sind wieder in Papenburg bestellt. "Bis 2020 wird sich die Bettenanzahl von Aida-Cruises nochmal verdoppeln“, betont Hans-Jörg Kuntze.