Die Bewegungs-Docs

Folge 3: Herzschwäche, Hüft-Arthrose, Erschöpfungssyndrom (Fatigue)

Dienstag, 10. Oktober 2023, 01:05 bis 01:50 Uhr

Bewegung als Medizin: in diesem Fernsehformat wird Menschen geholfen, die an ihren massiven Gesundheitsproblemen fast verzweifeln. Die "Docs" Melanie Hümmelgen, Klaus-Michael Braumann und Christian Sturm, alle erfahrene Mediziner, wollen mit gezielten Bewegungsstrategien Symptome deutlich verbessern und Krankheiten sogar heilen.

Ob bei Herzschwäche, muskulären Dysbalancen oder einem chronischen Erschöpfungssyndrom, mit dem Ärzteteam der "Hausboot-Praxis" mitten in Hamburg knüpft dieses einzigartige Coachingformat an die Behandlungserfolge der Kollegen von den "Ernährungs-Docs" an. "Die Bewegungs-Docs" wollen beweisen, dass auch mit speziellen Bewegungstherapien schon innerhalb weniger Monate erstaunliche Ergebnisse erzielt werden können. Medizin, die etwas bewegt, ganz ohne Risiken und Nebenwirkungen.

Herzschwäche: Richtig dosierte Belastung stärkt

Melanie Hümmelgen läuft mit einem Entfernungsmesser auf dem Sportplatz, Patient Klaus G. schaut zu. © NDR/nonfictionplanet
Melanie Hümmelgen zeigt Klaus G. auf dem Sportplatz, wie viel Bewegung für ihn richtig ist.

In dieser Folge "Die Bewegungs-Docs" kommt Klaus G. an Bord der "Hausboot-Praxis". Er leidet an Herzschwäche. Früher war der fast 80-jährige Mann ein sportlich aktiver Typ, immer auf Trab. Bewegung war stets ein wichtiger Teil seines Lebens. Er ist traurig, denn durch die Krankheit kann er so viele schöne Dinge nicht mehr machen: seine geliebten ausgedehnten Spaziergänge oder mal eben locker mit dem Fahrrad den nächsten Hügel bezwingen. Damit will sich Kämpfernatur Klaus nicht zufrieden geben. Aber Sport mit einem schwachen Herzen? Kardiologin Melanie Hümmelgen von den Bewegungs-Docs erklärt: "Bis in die 1980er-Jahre dominierte das Prinzip Schonung. Fast alle Ärzte haben das gepredigt. Inzwischen wissen wir jedoch, dass Schonung genau der falsche Weg ist, allerdings muss die Belastung angemessen sein."

Hüftarthrose: Verspannungen und Schmerzen "wegdehnen"

Bewegungs-Doc Christian Sturm untersucht die Hüfte von Heike K. © NDR/nonfictionplanet
Muskuläre Dysbalancen, Verspannungen und Faszien-Verhärtungen hat Bewegungs-Doc Christian Sturm als Ursache für die Hüftschmerzen von Heike K. ausgemacht.

Heike K. hat schon oft versucht, ihre Schmerzen durch Sport in den Griff zu kriegen. Bislang ohne Erfolg, alles wurde nur noch schlimmer. "Hüftfehlstellung, Dysplasie und dadurch Arthrose", so wurde bislang das Röntgenbild der 55-Jährigen von Medizinern gedeutet. Heike droht eine OP, ein Gelenkersatz. Doch Orthopäde Christian Sturm will sich nicht allein auf das Röntgenbild verlassen. Eine Untersuchung mit den Händen soll zeigen, woher die Schmerzen kommen. Probepunkt für Probepunkt tastet er sich voran. "Das Problem ist deutlich vielschichtiger als die Röntgenaufnahme", sagt der Bewegungs-Doc: "Muskuläre Dysbalancen, Verspannungen und Faszienverhärtungen lösen bei Ihnen die Schmerzen aus." Als Hauptübeltäter hat der Arzt den Psoas in Verdacht, einen starken Hüftbeuger. Laut dem Bewegungs-Doc ist jetzt vor allem eines wichtig: Dehnung.

Spezieller Aufbausport gegen Schlappheit und Fatigue

Der Orthopäde Christian Sturm zeigt einem Jungen Halteübungen mit dem Bosu-Ball. © NDR/nonfictionplanet
Der Orthopäde Christian Sturm zeigt Paul verschiedene Übungen, die er in seinen Alltag integrieren soll.

Schließlich kommt ein Junge auf das Praxisboot: Paul. Mit gerade einmal zwölf Jahren hat er schon eine schwere Krankheit besiegt, Knochenkrebs. Ein seltener Tumor musste aus seinem linken Bein entfernt werden. Seitdem lebt Paul mit einer modernen Endoprothese. Durch die schwere Operation, eine hoch dosierte Chemotherapie und eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten leidet er unter einem chronischen Erschöpfungssyndrom. Ständig fühlt sich der Junge schlapp. Es ärgert ihn, dass er dadurch in der Schule, beim Sport und bei anderen Aktivitäten einfach nicht mehr so belastbar ist wie seine Freunde. Pauls Bein ist im Fokus des Trainings, aber die Bewegungs-Docs erarbeiten für ihn auch ein ausgeklügeltes Programm für andere Muskelgruppen, anstrengende, aber effektive Übungen für die Bauchkraft und die Becken-Po-Stabilisierung. "Das Ziel ist, Paul wieder richtig in Bewegung zu bringen, denn Bewegung wirkt auch wie ein sanftes Schlafmittel. Wer sich ausreichend bewegt, kann dadurch tief schlafen und wird sich danach ausgeruht und fitter fühlen", erklärt Sportmediziner Klaus-Michael Braumann. Die Bewegungs-Docs verordnen den passenden Sport als Medizin mit Doppelwirkung: Nachts sorgt er für erholsamen Schlaf, tagsüber bringt er Paul wieder Power.

Weitere Informationen
Turnschuhe neben einem Handtuch © DAK/Kohlbecher

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Anatomische Darstellung einer Hüfte © fotolia.com Foto: Sebastian Kaulitzki

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Autor/in
Lukas Rieckmann
Redaktion
Friederike Krumme
Kamera
Moritz Schwarz
Oliver Zydek
Matthias Wittkuhn
Schnitt
Adrian Immler
Ton
Christian Callsen
Kamera-Assistenz
Peet Zenner
Maik Farkas
Requisite
Christina Harms
Producer
Eliana Wessel
Mitarbeit
Frederik Brand
Bildtechnik
Oliver Stammel
Grafik
Ben Liese
Samuel Enslin
Michael Lübben
Musik
Oliver Heuss
Sprecher/in
Clemens Gerhard
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Ton
Henning Jäger
Redaktion
Claudia Gromer-Britz
Tonmischung
Sascha Prangen
Redaktion
F. Krumme, S. Brockmann

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