Kolumne: Hör mal 'n beten to "Fröhjohrsgorden"
Wie viele Gartenbesitzer ist auch Thomas Lenz zwischen Blumen und Beeten unterwegs. Dabei beobachtet er fleißig Nachbarn.
"Fröhjohrsgorden"
To Huus weer wedder Aggewars anseggt. Is Fröhjohr, un de Gorden steiht an.
Wat man good is: Wi twee Minschen to Huus sünd vun de Struktur ierder so Fuuljacken, wat den Gorden anbedröppt. All üm uns rüm sünd as dull an't wirtschappen, un wi… naja, hebbt al mal poor niege Stiele köfft för Escher un Hack. Schallst je szutsche anfangen.
Man sünst? Ik bün so'n Blomenfritz, un wenn'k mit wat nieget ankam, is de ierste Frag: Büst bekloppt? Nu al? Weetst doch, planten ierst na de Ieshilligen! Un tweet Frag: Wokeen schall dat in'n Somer allens geiten? Wenn'k denn segg: Viellicht de lewe Gott? moet ik oppassen, dat ik nich ein' an'n Kopp krigg.
Ünnerscheedliche Techniken in de Naverschapp
Bi de Nahwers dorgegen hebbt wi Gorden-Spezialisten, de du ok doran kennst, wo se mit dat Water ümgaht. De een, dat is so'n Gießkannen-Schlepper, wat'n Arbeids-Deert! De Kannen, jümmers twee, vun'n Waterhahn queer dörch den Gorden na de Blomen hen un wedder trügg un hen un wedder… trügg, bet de Awend kümmt.
De anner, dat is de Gorden-Schlauch-Spritzer. Dat is so'n Babenhen-Typ, as dull sprütt he üm sik, dat binnen Minuten allens natt is, nee: natt schient, denn em is dat schietegol, wo deep dat Water kümmt, Hauptsaak, süht ierstmal natt ut.
Hochtechniseerte Garrnarbeit maakt allens lichter
Un denn gifft't noch den drüdden, niegen Nahwer, dat is mien Vörbild: Dat is'n Vull-Automatiserten; de stüert de App vun sein Gordensprenger op sein Pingelphone, sitt kommoschelig op'e Terrass un schlabbert sein Beer. Ik fründt mi grad mit em an.
Heff em ok al inladt, so öwer'n Gordentuun röwer: Hey, wullst op'n Beer röwerkamen? - Ja giern! - Wunnerbor: Stöhl heff ik al henstellt. Beer bringst du mit! - Mh, hett op't eerst al funktschenert; un an sein Gordensprenger-App kam ik ok noch ran! Dat ward'n kommodig Gordenjohr!
Zum Podcast-Angebot der plattdeutschen Sendereihe "Hör mal 'n beten to"
Die plattdeutsche Morgenplauderei "Hör mal 'n beten to" gehört seit mehr als 60 Jahren zum Alltag in Norddeutschland. Hier werden die Wunderlichkeiten des Alltags betrachtet. So klingt es, wenn wir Norddeutschen uns selbst auf die Schippe nehmen - liebevoll bis spöttisch, selten mit dem Finger in schmerzenden Wunden, aber immer an Stellen, an denen wir kitzelig sind. Im Radio: werktags um 10.40 Uhr auf NDR 1 Welle Nord, um 11.50 Uhr auf NDR 1 Niedersachsen und um 13.20 Uhr auf NDR 90,3.