Kolumne: Hör mal 'n beten to "Swienegelhüüs"
Manche übertreiben es mit der Fürsorge für die Tiere im heimischen Garten, meint Puppenphilosoph Werner Momsen.
"Swienegelhüüs"
Dag ok, Momsen hier, de Poppen-Philosoph. Nu geiht to Huus de Diskussion wöller los. Schütt wi de Vögels wat geven, oder schütt de sik sülms wat söken? Wat is mit de Eekkaters, heppt de för schlechte Tieten noog wegbuddeld oder bruckt de noch Kraftfutter, üm öber denn Winter to kamen? Un wat is mit de Swienegels? Find de noch alleen wat to schlapen oder bruckt de wat von us?
Tiny-Hüser för Igels
Normalerwiese möss jo egentlich een Loofhopen ünner de Büsche reken, hett doch fröher ok gone. Aber nich mehr vondaag, dor mutt de deertleefende Minsch mit Tiny-Hüser för Igels gegen de Immobilenkrise von Deerten angahn. Wat för een Quatsch! De Nahbor von mien Achtermann hett vör 140 Euro in so'n Deerten-Koophuus een Igelhuus köfft, dat hett twee Zimmer un sogar ne Garage! Hett ok ohn geben seggt he, aber sien Swienegel schall dat bi eem good hebben un ruhig weten, dat he denn Euro nich ümdreien mut.
Airbnb daagewiese an Eekkater
Wohrschienlich mookt sien Igel nu heimlich Airbnb un givt de Garage daagewiese an Eekkater af. De schlapt jo nich dör, sünnern mööt to'n freten ok in'n Winter rut. Denn bringt de denn Igel af un an een Wurm mit un all sünd tofreden. Dat is so bekloppt. De Nahbor hett öberall Schotter legen, keene Bööm sünnern KIrschlorbeer un Thujas de keen Dreck mokt, aber för den Igel een Huus upstellen! Igel sünd fast farfblind, aber so veel seht de denn wohl doch noch, dat sik dat öberhaupt nich lohnen deit, düt Grundstück to betreeden und markt dat dor schiens keen husen deit, de sik veel Gedanken, üm de Natur mokt. So un in nächsten Fröhjohr boot he denn noch wieter an un mookt erst mol dat een oder annere Insektenhotel up. Aber gegen de Ameisen up'pe Terasse köppt he denn doch leber eene Köderbox. Wes‘t Bescheed?
Zum Podcast-Angebot der plattdeutschen Sendereihe "Hör mal 'n beten to"
Die plattdeutsche Morgenplauderei "Hör mal 'n beten to" gehört seit mehr als 60 Jahren zum Alltag in Norddeutschland. Hier werden die Wunderlichkeiten des Alltags betrachtet. So klingt es, wenn wir Norddeutschen uns selbst auf die Schippe nehmen - liebevoll bis spöttisch, selten mit dem Finger in schmerzenden Wunden, aber immer an Stellen, an denen wir kitzelig sind. Im Radio: werktags um 10.40 Uhr auf NDR 1 Welle Nord, um 11.50 Uhr auf NDR 1 Niedersachsen und um 13.20 Uhr auf NDR 90,3.