Kolumne: Hör mal 'n beten to "Megaslaue Gören"
Jan Graf hat den Schalk im Nacken und macht sich über Zertifikate lustig, die seine Kinder in der Schule erlangen sollen.
"Megaslaue Gören"
Is dat bi Ju ok so? Uns Kinner, wenn de in de School schrieven lehrt un krickelt sik wat mit ehren Füller torecht, ahn dat de Fedder afbrickt, denn kriegt se gliek en Füllerföhrerschien uthännigt.
In'n Spoortünnerricht maakt se wat mit Rullbreed. Dor kriegt se en Inwiesen un lehrt, dat en Rullbrett Rullen hett, un dat een dor vun dalplumpsen kann, wenn dat rullt. Begriept se dat oder nich - se kriegt en Rullbrettföhrerschien.
Vun Warkünnericht över't Labor bit in de Swümmvereen
Un so geiht dat wieder: In'n Warkenünnerricht Bohrmaschinenföhrerschien. In de Naturwetenschoppen Bunsenbrennerföhrerschien. Ik fraag mi - wat schall dat? Schall de Gören dat motiveren? Villicht. Bi uns de Swümmvereen ok. Lang ehr de Lütten "Seepferdchen" maakt, hebbt se al wat weet ik för Zertifikaten in de Tasch: Pinguin, Delfin, Frosch.
Ik weet nich, wat een för Frosch maken mutt, eenmal in't Becken pieschern un dreemal in de Hannen klappen, weet ik nich, man is ja ok egaal.
Un de Öllern blickt nich mehr dörch
Fakt is, se warrt dichtsmeten mit jichtenswelke Uttekens un mööt Wunner dinken, wat se köönt. Geiht ja noch wieder. Notenföhrerschien in'n Musikünnerricht, Footgängerföhrerschien, wenn se eenmal heel över de Straat gaht, un dat Bizarre is - dat is allens wohr, wat ik hier vertell. Föhrerschien, Föhrerschien, Föhrerschien.
Ik as Vadder heff lang den Överblick verloren över de Föhrerschiens. Dat eenzige is ja woll, dat ik sülvst ok noch en Föhrerschien maak, dormit ik dor noch dörchstieg. Un weetst, wat för en Föhrerschien dat denn is? Dat is denn de Föhrerschienföhrerschien.
Zum Podcast-Angebot der plattdeutschen Sendereihe "Hör mal 'n beten to"
Die plattdeutsche Morgenplauderei "Hör mal 'n beten to" gehört seit mehr als 60 Jahren zum Alltag in Norddeutschland. Hier werden die Wunderlichkeiten des Alltags betrachtet. So klingt es, wenn wir Norddeutschen uns selbst auf die Schippe nehmen - liebevoll bis spöttisch, selten mit dem Finger in schmerzenden Wunden, aber immer an Stellen, an denen wir kitzelig sind. Im Radio: werktags um 10.40 Uhr auf NDR 1 Welle Nord, um 11.50 Uhr auf NDR 1 Niedersachsen und um 13.20 Uhr auf NDR 90,3.