Kolumne: Hör mal 'n beten to "Mit'nanner"
Der NDR, Radio Bremen und das Ohnsorg-Theater rufen wieder zum Mitmachen beim größten plattdeutschen Schreibwettbewerb auf.
"Mit'nanner"
De araabschen Wöör vun Roop vun'n Muezzin hallt dör de Straaten. Direktemang neven de Moschee, just dor woneem nu Froenslüüd mit Koppdock langlöppt, smitt ene junge Deern frischet Grööntüch in een Wok. Op't Schild achter ehr steiht wat in Engelsch, in Französch - un in Schriftteken, de villich chineesch sind.
Vör ehrn lütten Street-Food-Wagen hett sik al ne Slang billt, un bi de Röök na Curry un Chili un annere Krüders warrt sik dor wiss noch mehr Lüüd anstellen.
Vun de Moschee wieter to de hinduistische Tempel
De Straat rünner sind de Hüüs mit Lichters smückt, op'n Grund sütt een Malereen in all Farven un Formen, bunte Mandalas. In de Ladens hangt Banners, op de "Happy Diwali" steiht - Diwali is dat Lichterfest vun de Hinduisten. Denn: een wunnerschönen, kunterbunten Tempel, dekoreert mit Statuen un so vele Details, dat een gor nich weet, wo een toers henkieken schall.
Opletzt kummt een an'n Strand an. Een paar junge Lüüd speelt Football in'n Sand oder liggt in'e Sünn. Jungs un Deerns mit all Huutfarvens. Mit Baadshorts oder in'n Burkini. Ehr Lachen höört een noch an't annere Enn vun de lütte Bucht.
Dat gifft doch bunte, tolerante Sellschoppen
Klingt allens as ene Utopie. As een idealistischet Billerbook-Szenario - so vele ünnerscheedliche Religionen, Kulturen, Spraaken un Minschen op een lütten Stell vun'e Eer. Un all leevt se freedlich un fründlich hier tosomen, vull vun Respekt un Toleranz.
Man disse Sellschapp is nich blots harmoonschet Wunschdinken: Een kann dat in echt beleven. Op Mauritius, ene Insel in ind'schen Ozean, de lütter is as dat Saarland. Un mit een Sülvstverständnis vun Tosomenleven un Gemeenschapp, dat wohrhaftig beindruckend is - meist noch mehr, as de witten Strände, dat türkise Water, de paradies'sche Kuliss.
Zum Podcast-Angebot der plattdeutschen Sendereihe "Hör mal 'n beten to"
Die plattdeutsche Morgenplauderei "Hör mal 'n beten to" gehört seit mehr als 60 Jahren zum Alltag in Norddeutschland. Hier werden die Wunderlichkeiten des Alltags betrachtet. So klingt es, wenn wir Norddeutschen uns selbst auf die Schippe nehmen - liebevoll bis spöttisch, selten mit dem Finger in schmerzenden Wunden, aber immer an Stellen, an denen wir kitzelig sind. Im Radio: werktags um 10.40 Uhr auf NDR 1 Welle Nord, um 11.50 Uhr auf NDR 1 Niedersachsen und um 13.20 Uhr auf NDR 90,3.