Kolumne: Hör mal 'n beten to "De Adventskranz"
Es gibt viele Traditionen rund um die Advents- und Weihnachtszeit und einige davon schaut sich Werner Momsen genau an.
"De Adventskranz"
Dag ok, Momsen hier. De Popp för all Fälle.
Hebbt ji nu in de Wiehnachtstiet ok ständig Tallilichter an? Gehört jo to'n Advent dorto un is ok jümmers schön heimelig. Ok an joren Adventskranz? Oder hebbt ji sowat nich? Manch eenen hett jo ok een Gesteck mit een groodet Licht. Denn hebbt ji dat folgende Problem nich.
Mien Achtermann hett dat aber, denn he gehört to de Fraktion Kranz. He un sien Fro diskuteert jedet Johr up neet, welket Tallilicht se up'n Kranz anmookt. Se gehört to de Änhänger von dat "Jede-Weeke-eene-dorto-Prinzip". Also an'n ersten Advent mookt man dat erste Licht an, an'n tweten kummt dat Tweete dorto, an'n drütten dat Drütte un dat Veerte kann sik in Ruhe up sien Uptritt in de letzte Adventweeke vörbereiten.
Lever schön eventalig
He mach dat aber nich, wiel denn de Lichter so unegal afbrennt un dat erste Licht womöglich gor nich för veer Weeken reckt. Denn mutt he nahköpen un von dat letzte Licht is dat Ne'e noch gor nich rünner. Darüm will he jeden Daag een anneret Licht anmoken. Also reihüm. Natürlich nich mehr as dat Advent is. Aber jedet Licht is mol jeden Advent. Also an tweten brennt ok bloots twee Lichter, aber he het all mol all Lichter anhat.
Dat find se total beschüürt, he aber sinnvoller. He knibbelt ok jümmers dat Wass af und wenn't to unegal utsütt, schnitt he dat mit een Mess graad. Denn is för Ehr de Besinnlichkeit vörbi. Dütt Johr hebbt se twee Kränze. Dormit se sik nich mehr öber eenanner argern möt. Un wöhrschienlich verwendt he in'n nächsten Johr ehre Lichter von drütten und veerten Advent för sien Kranz noch wieter.
Ik wünsch jo een schönen Advent! Jore Werner Momsen.
Zum Podcast-Angebot der plattdeutschen Sendereihe "Hör mal 'n beten to"
Die plattdeutsche Morgenplauderei "Hör mal 'n beten to" gehört seit mehr als 60 Jahren zum Alltag in Norddeutschland. Hier werden die Wunderlichkeiten des Alltags betrachtet. So klingt es, wenn wir Norddeutschen uns selbst auf die Schippe nehmen - liebevoll bis spöttisch, selten mit dem Finger in schmerzenden Wunden, aber immer an Stellen, an denen wir kitzelig sind. Im Radio: werktags um 10.40 Uhr auf NDR 1 Welle Nord, um 11.50 Uhr auf NDR 1 Niedersachsen und um 13.20 Uhr auf NDR 90,3.