Stand: 28.11.2024 05:30 Uhr

Kolumne: Hör mal 'n beten to "Tosamen wassen"

Portrait Gesche Gloystein © privat Foto: privat
Gesche Gloystein schrievt nich blots Kolumnen, sünnern ok Texten för Poetry Slams.

Als junge Mutter blickt Gesche Gloystein auf ihr Kind und beobachtet ganz genau, wie es vor ihren staunenden Augen heranwächst.

Erwachsener hält Kinderhand © Fotolia.com Foto: Alekss
AUDIO: Tosamen wassen (2 Min)

"Tosamen wassen"

Ik kiek mien Dochter an un denk mi, wat all Tanten un Omas van düsse welt ok jümmers seggt: Wat büst du groot worrn! Dat löppt ja blangenbi, den lütten Unnerscheed van güstern to vandag markt een nich. Man wenn ik mi torüch besinn, is dat nich lang her, dor harr ik en lütten Schietbüdel op'n Arm de gor nix alleen kunn. Un nu? Löppt se all op ehr egen Fööt un is so groot! Naja, objektiv is se jümmers noch tämlich lütt. Man grad en beten mehr as 70 cm. Nu kriegt se aver sinnig ok richtige Been un een Hals. Düsse Körperdelen sünd ja erstmol tämlich lütt in Vergliek to Buuk un Kopp bi us Kinner. Un ik frei mi, dat se wassen deiht, ik bün richtig stolt op ehr un wat se allens kann!

Kinnerkledaasch

Man dat Baby, dat is weg. Dat is nich mehr dor. Wo kann dat angahn! Wor blifft de junge Utgaav van us? Dat Baby, dat lütte Kind? Wor blifft de junge Froo un de junge Kerl? Sünd wi nich noch de sülvigen? Binnen woll, man een Blick in den Spegel vertellt, dat allens vergeiht. Blots nich jümmers so gau, as in de ersten Johrn van een Minschenleven. Un nu kann ik al woller een Grötte an Kinnerkledaasch wegpacken. Un ik kann mi nich hülpen, man en beten melanklöterig maakt mi dat ok. Ok dat Speeltüüch für heel Lütte warrt nichmehr brukt.

Lierlütte Socken und Fööt

De Saken kriegt een Fründin, de just op ehr Kind töövt. Un dat is moi to weten, dat woller lütte Finger doran packen un de lierlütten Socken an lierlütte Fööt sticken warrt. Un wat das Best is: Veel mehr as över allens, wat wi al tosamen beleevt hebbt, frei ik mi op dat, wat dor noch kummt. Tosamen.

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Die plattdeutsche Morgenplauderei "Hör mal 'n beten to" gehört seit mehr als 60 Jahren zum Alltag in Norddeutschland. Hier werden die Wunderlichkeiten des Alltags betrachtet. So klingt es, wenn wir Norddeutschen uns selbst auf die Schippe nehmen - liebevoll bis spöttisch, selten mit dem Finger in schmerzenden Wunden, aber immer an Stellen, an denen wir kitzelig sind. Im Radio: werktags um 10.40 Uhr auf NDR 1 Welle Nord, um 11.50 Uhr auf NDR 1 Niedersachsen und um 13.20 Uhr auf NDR 90,3.

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Junge Frau flüstert einem Mann etwas ins Ohr. © Fotolia.com Foto: olly

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Hör mal 'n beten to | 28.11.2024 | 10:40 Uhr

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Plattdeutsch

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