Stand: 13.07.2023 05:30 Uhr

Kolumne: Hör mal 'n beten to "Wenn eener an di glöövt"

Matthias Stührwoldt im Portrait  Foto: Lornz Lorenzen
De Melkbuer Matthias Stührwoldt is op Bühnen in'n heelen Noorden ünnerwegens. Sien Geschichten un Vertellen fallt em tomeist bi't Melken in.

Fußball muss man nicht nur können, man muss auch dran glauben, findet Matthias Stührwoldt.

Ball fliegt ins Tor © panthermedia Foto: Tobias Eble
AUDIO: Wenn eener an di glöövt (2 Min)

"Wenn eener an di glöövt"

Över veertig Johren heff ik in Vereen Football speelt, un de meiste Tiet weer ik Stürmer. Vör't Tor kunn ik ieskolt ween, un ik heff veele Toren schoten. Wat ik aver överhaupt nich kunn, weer Ölbenmeter scheiten. Dor heff ik mi ümmer meist in de Büx scheten, weil ik bang weer, ik kunn nich dropen.

Dat gifft een Roman, de heet: Die Angst des Tormanns beim Elfmeter. Un all düsse Titel is Quatsch. De Torwart mutt keen Angst hebben, bi'n Ölbenmeter. He kann blots gewinnen; denn all de Lüüd denkt: Dat Ding mutt rin. De Ölbenmeterscheiter mutt Angst hebben. He is de, de utlacht warrt, wenn he nich dropen deit.

Op dat grote Tor is dat gor nich mol so swor

In de Jugend möss ik faken Ölbenmeter scheiten, un toerst weer dat eenfach. Wi hebbt vun Anfang an op de groten Tore speelt - 7,32 mol 2,44 Meter - un in de Mitt stünn so'n lütten Buttjer. Eegentlich mösst du blots in de Eck scheiten, un dat Ding weer bin. Denn aver hett eenmol een Torwart mien Ölbenmeter hoolen, un vun dor an weer dat vörbi mit mienen Optimismus, mit miene Toversicht, dat ik dropen kunn.

Dat nächst Mol, dat ik Ölbenmeter scheiten schull, weet ik noch ganz genau. Dat weer een Heimspeel, in Wankendörp, op den Jahnplatz. Dat stunn een to een, un de Ölbenmeter kunn entscheidend ween för dat Speel. De Trainer reep, ik schull em scheiten, un mi flattern de Kneen.

Vull in'n Winkel dunnert

De Ball leeg dor, un mit eenmol weer dat Tor so lütt un de Torwart so groot. Ik bün anlopen, un denn heff ik sehn, dat de Ball rin güng, boben rechts in Winkel. He bleev in den Bügel, de dat Netz höllt, hingen, un de Torwart, de nu wedder lütt weer, harr Not, em dor rut to kriegen.

Ik weet nich, wie ik dat schafft harr, aver later, veel later hett mi een Fründ vun mien Broder vertellt, de beiden harrn biet Speel tokeken, un mien Broder harr seggt: Pass op, Maddi haut dat Ding nu vull in Winkel! Süh, un so heff ik dat mokt. Eenfach so. Schient also goot to ween, wenn dor een is, de an di glöven deit. Ok wenn du dat nich sölben büst.

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Die plattdeutsche Morgenplauderei "Hör mal 'n beten to" gehört seit mehr als 60 Jahren zum Alltag in Norddeutschland. Hier werden die Wunderlichkeiten des Alltags betrachtet. So klingt es, wenn wir Norddeutschen uns selbst auf die Schippe nehmen - liebevoll bis spöttisch, selten mit dem Finger in schmerzenden Wunden, aber immer an Stellen, an denen wir kitzelig sind. Im Radio: werktags um 10.40 Uhr auf NDR 1 Welle Nord, um 11.50 Uhr auf NDR 1 Niedersachsen und um 13.20 Uhr auf NDR 90,3.

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Junge Frau flüstert einem Mann etwas ins Ohr. © Fotolia.com Foto: olly

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Hör mal 'n beten to | 13.07.2023 | 10:40 Uhr

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Plattdeutsch

Schild mit der Aufschrift "Moin" © fotolia Foto: DOC RABE Media

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