Alexander Zverev © IMAGO / Icon Sportswire

"Bin sehr nah dran": Zverev startet Titelmission bei den US Open

Stand: 26.08.2024 08:04 Uhr

Bei Grand-Slam-Turnieren war Tennisprofi Alexander Zverev immer wieder nah dran am ersehnten Triumph. Mehrfach streikte aber auch der eigene Körper kurz vor dem Ziel - in New York will sich der Hamburger nun nicht bremsen lassen. Heute geht es in Runde eins gegen Landsmann Maximilian Marterer.

So richtig leiden konnte Alexander Zverev den hektischen Big Apple noch nie. "Ich bin kein Riesenfan von New York. Ich bin jemand, der Natur sehr gerne hat und gerne im Freien ist. Das gibt es hier nicht", sagte der Hamburger, der in der Weltmetropole sowieso "keine Zeit" für Sightseeing hat - und sich nur auf seine Titeljagd bei den US Open konzentrieren will: "Wir sind alle hier zum Tennis spielen - und das Ziel ist hier trotzdem, das Turnier zu gewinnen."

Seit Jahren lechzt Zverev nach einem Major-Titel, der ihm in seiner erfolgreichen Karriere bisher noch nicht vergönnt war. In Flushing Meadows, wo er 2020 nur zwei Punkte vom Triumph entfernt war, ehe er gegen Dominic Thiem eine der bittersten Niederlage seiner Laufbahn kassierte, soll es endlich klappen. Der Olympiasieger von Tokio fühlt sich nach Wochen der gesundheitlichen und sportlichen Rückschläge bereit für den großen Coup.

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Immer wieder von Verletzungen ausgebremst

Immer wieder in seiner Karriere wurde Zverev auf der Jagd nach dem ersten Titel bei einem der vier größten Turniere von seinem eigenen Körper ausgebremst. Alleine mehrfach seit seiner Rückkehr nach der schweren Knöchelverletzung im Sommer 2022.

Im Vorjahr verletzte er sich vor dem Halbfinale der French Open gegen Casper Ruud aus Norwegen am Oberschenkel. Bei den US Open zog er sich nach zuvor kräftezehrenden Auftritten im Viertelfinale gegen den Spanier Carlos Alcaraz ebenfalls eine Muskelblessur zu und blieb chancenlos. Bei den Australian Open zu Beginn dieser Saison bekam Zverev vor dem Halbfinale gegen Daniil Medwedew aus Russland Fieber.

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Zverevs Tank ist wieder voll

Seine zweite Final-Teilnahme bei einem Grand-Slam-Turnier endete diesen Sommer in Paris sportlich mit einer Fünf-Satz-Niederlage gegen den 21 Jahre alten Alcaraz. Bleibt Zverev angesichts der immer stärker aufkommenden nächsten Generation ein Unvollendeter? "Ich habe das Gefühl, ich bin sehr nah dran", sagte Zverev vor seiner machbaren Erstrundenaufgabe gegen Landsmann und Lucky Loser Marterer, der für den erkrankten Finnen Emil Ruusuvuori nachrückte, heute (17 Uhr MESZ).

"Wenn ich mein bestes Tennis zeigen kann und 100 Prozent bei mir bin, werde ich Chancen bekommen." Alexander Zverev

Sein Körper habe sich erholt. "Husten habe ich immer noch, aber ansonsten geht es mir gut", berichtete der 27-Jährige. In Cincinnati hatte Zverev zuletzt aufsteigende Form gezeigt, nachdem ein Bluttest in Folge von mysteriösem Unwohlsein bei den Olympischen Spielen in Paris und in Montreal keine Hinweise auf eine Erkrankung gegeben hatte. "Ich war nicht krank, es war kein Corona, ich war sehr, sehr erschöpft, sehr müde", sagte Zverev, der "Tank" sei einfach "leer" gewesen. Pünktlich zum letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres ist dieser wieder voll.

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Alexander Zverev verabschiedet sich nach seiner Niederlage beim Turnier in Montreal gegen Sebastian Korda von den Zuschauern © picture alliance / ZUMAPRESS.com | Graham Hughes

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Lösbarer Turnierbaum bei den US Open

Ist die Zeit nun endlich reif? 34 Mal stand der Weltranglistenvierte bei einem Major im Hauptfeld, 34 Mal reichte es nicht zum großen Wurf. Für Novak Djokovic, ein möglicher Halbfinalgegner Zverevs, steht jedenfalls fest: "Verdient" hätte der Hamburger diesen Titel, dieses fehlende Puzzleteil seiner Karriere, längst. Das stellte der Serbe im Juli in Wimbledon klar, legte aber auch gleich den Finger in die tiefe Wunde des 27-Jährigen: "Es ist nicht leicht. Je länger es dauert, bis man einen Grand-Slam-Titel gewinnt, desto mehr denkt man darüber nach."

"Hoffe, dass ich mir selbst eine Chance geben kann"

Im 35. Anlauf scheint für Zverev, der wie sieben andere deutsche Profis ins Turnier startet, alles möglich. Der French-Open-Finalist präsentierte sich in diesem Jahr sehr konstant, mit 52 Siegen hat er die meisten auf der gesamten Tour gesammelt. Hartplatz liegt dem großgewachsenen Aufschlag-Spezialisten, der dazu einen lösbaren Turnierbaum erwischt hat. Sieben Siege benötigt Zverev für die Erfüllung seines großen Traums. "Ich hoffe", sagte er, "dass ich mir selbst eine Chance geben kann."

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Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 26.08.2024 | 19:17 Uhr

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