Nach Olympia-Aus: Zverev offenbart gesundheitliche Probleme
Tennis-Profi Alexander Zverev hat nach seinem Aus bei den Olympischen Spielen in Paris von größeren gesundheitlichen Problemen berichtet. Der 27-jährige Hamburger kündigte Bluttests an, denn: "So kann ich kein Turnier gewinnen."
Nach der Partie war der Weltranglisten-Vierte völlig ausgelaugt. Bereits nach dem ersten Satz habe er sich "schrecklich" gefühlt, erklärte Zverev, der bei seiner 5:7, 5:7-Viertelfinalniederlage gegen den Italiener Lorenzo Musetti in den entscheidenden Momenten nichts mehr hinzuzusetzen hatte. Vielen Bällen Musettis konnte der entkräftete Norddeutsche gar nicht mehr hinterherrennen.
Normalerweise sei er "einer der physisch stärksten Spieler auf der Tour, das war ich hier definitiv nicht", erklärte Zverev, der sich extra von seinem Ausrüster noch hatte weiße T-Shirts liefern lassen. Der komplett schwarze Deutschland-Dress war bei Sonne und hohen Temperaturen eine zusätzliche Belastung gewesen. Doch das löste seine Probleme nicht: "Ich muss jetzt schauen, was mit mir los ist."
Schon vor Olympia Unwohlsein und Kraftlosigkeit
Bereits während der Olympia-Vorbereitung habe er sich nicht wohlgefühlt und unter Kraftlosigkeit gelitten, berichtete Zverev: "Ich habe schon beim Turnier in Hamburg gemerkt, dass etwas mit mir nicht stimmt, da wurde ich sehr schnell müde." In der zweiten Runde von Paris gegen den Tschechen Tomas Machac schien Zverev bei hochsommerlichen Temperaturen auf dem Platz zwischenzeitlich kurz vor dem Kreislaufkollaps zu stehen. Doch er bekam die Probleme in den Griff und biss sich am Ende durch.
"Ab einem gewissen Punkt schwindelt mein Kopf und ich sehe vier Bälle auf mich zukommen." Tennisprofi Alexander Zverev
Mit Blick auf die ganze Olympia-Woche erklärte Zverev: "Ich wurde wirklich sehr, sehr schnell müde jedes Mal und brauchte längere Pausen. Ab einem gewissen Punkt schwindelt mein Kopf und ich sehe vier Bälle auf mich zukommen und kann gefühlt wirklich gar nichts mehr machen."
Mit seiner bekannten Diabetes-Erkrankung habe der jetzige Zustand jedenfalls nichts zu tun. "Das ist eine andere Müdigkeit. Dann hast du das Gefühl, du bist langsamer und du hast keine Lust, irgendwas Obersportliches zu machen."
Zverev kündigt Bluttests in der Heimat an
Der Norddeutsche will nach Bluttests in seiner Wahlheimat Monte Carlo entscheiden, wie es weitergeht. Schon in der kommenden Woche startet die Hartplatzsaison in Nordamerika mit dem Masters in Montreal. Sein Start erscheint mehr als fraglich. Letzter Höhepunkt des Jahres sind die US Open, die am 26. August beginnen.
Neben seinen gesundheitlichen Problemen muss Zverev aber erst einmal auch mit der Enttäuschung zurechtkommen. "Ich hatte Niederlagen in meiner Karriere, die enttäuschender waren. Aber das, was am meisten enttäuschend ist, ist, dass die Olympischen Spiele einmal in vier Jahren sind", sagte Deutschlands bester Tennisspieler, der in Paris angetreten war, um wie vor drei Jahren in Tokio Gold zu gewinnen.