Zverev klagt über gesundheitliche Probleme - Platzt der Grand-Slam-Traum?
Alexander Zverev will sich bei den am 26. August beginnenden US Open endlich den Traum vom ersten Grand-Slam-Sieg seiner Karriere erfüllen. Doch zuletzt hatte der Tennis-Star aus Hamburg gesundheitliche Probleme, sodass vor seinem Start beim letzten Major-Turnier des Jahres Zweifel an seiner Fitness bestehen.
"Ich kriege manchmal keine Luft", klagte der 27-Jährige während seines Viertelfinals beim ATP-Masters-1000-Turnier in Montreal am Sonntagabend. Bei der 6:7 (5:7), 6:1, 4:6-Pleite gegen den US-Amerikaner Sebastian Korda hustete Zverev immer wieder zwischen den Ballwechseln. Die im Olympia-Jahr noch enger als sonst getaktete Tennis-Tour lässt ihm eigentlich keine Zeit für eine Pause. Schon in dieser Woche geht es in Cincinnati mit dem nächsten Masters-Event, der höchsten Kategorie auf der ATP-Tour, weiter.
Der Hamburger geht als Nummer drei der Setzliste zumindest einer Erstrunden-Aufgabe aus dem Weg und steigt nach einem Freilos in der zweiten Runde am Mittwoch oder Donnerstag ein. In zwei Wochen beginnen dann die US Open - und die damit letzte Chance für Zverev in dieser Saison die Grand-Slam-Titelpremiere endlich zu feiern. Dass ihm mit 49 Erfolgen mehr Siege als jedem seiner Konkurrenten in dieser Saison gelangen, zeigt, dass er ein bisher starkes Jahr spielt. Die hohe Anzahl von Matches war aber eben auch eine große Belastung für seinen Körper.
Zverev sah in Paris "vier Bälle"
Schon nach seiner Viertelfinal-Niederlage beim olympischen Tennis-Wettbewerb in der Hitze von Paris gab seine Gesundheit Rätsel auf. Zverev berichtete, viel schneller als sonst müde zu werden, längere Pausen zu brauchen und manchmal "vier Bälle" zu sehen, die auf ihn zukommen. "Wenn ich mich so fühle, wie ich mich jetzt momentan fühle und diese Woche gefühlt habe, dann kann ich so ein Turnier nicht gewinnen", hatte der Hamburger in Frankreich gesagt.
Der Weltranglisten-Vierte kündigte an, sein Blut untersuchen zu lassen, um herauszufinden, was mit ihm los sei, reiste dann aber weiter. Nur drei Tage schonte er sich. Zehn Tage nach dem 5:7, 5:7 gegen den Italiener Lorenzo Musetti in Paris hatte er nicht nur den Kontinent gewechselt, sondern bis zum Schlusstag bei den Olympischen Spielen schon wieder drei Matches bestritten.
Hamburger immer wieder mit Verletzungsproblemen
Zverevs Körper streikte schon oft. Nicht nur, als ihn die schwere Fußverletzung von den French Open 2022 über Monate ausbremste. Oberschenkelprobleme schränkten ihn im French-Open-Halbfinale 2023 ein. Bei den Australian Open zu Saisonbeginn schwächte ihn ein Infekt mit Fieber, als er dicht dran war am Finaleinzug. In Wimbledon verletzte sich der Davis-Cup-Spieler Anfang Juli in Topform am Knie. Die Blessur war in Paris noch nicht ganz ausgeheilt.
Jüngst in Montreal kamen im Match gegen Korda, in dem er mal dominierte und mal schwächelte, zum Husten lange nicht mehr gezeigte Probleme beim Aufschlag hinzu. Elf Doppelfehler - allerdings bei Wind - erinnerten an vergangene Jahre, in denen sein Aufschlag ihm manchen Sieg zunichtemachte. "Wenn du seine Ergebnisse siehst, wenn du sein Spiel siehst, alles, was er in dem Sport bisher geschafft hat, verdient er sicherlich einen Grand-Slam-Titel", sagte der serbische Topstar Novak Djokovic kürzlich über Zverev. Falls der beste deutsche Profi fit ist, wird er in New York wieder zu den Mitfavoriten zählen.