Schon wieder Hamburg: THW Kiel will beim HSVH punkten und oben anklopfen
Zum zweiten Mal binnen acht Tagen muss Handball-Rekordmeister THW Kiel nach Hamburg reisen. Nach dem Pokalsieg in der vergangenen Woche geht es dieses Mal in der Bundesliga gegen den HSVH. Vor dem Topspiel Flensburg - Magdeburg eine Chance für die "Zebras", oben in der Tabelle anzuklopfen.
In Kiel haben sie ganz genau gerechnet: 197 Stunden liegen zwischen den beiden Auftritten des THW beim Nordkonkurrenten aus der Hansestadt. Am vergangenen Donnerstag, dem Tag der deutschen Einheit, erkämpften sich die Schleswig-Holsteiner nach 60 packenden, intensiven und von beiden Seiten hart geführten Minuten duch das 30:27 den Einzug ins Achtelfinale des DHB-Pokals.
Eine ähnlich harte Partie erwartet Rechtsaußen Lukas Zerbe heute (20 Uhr) auch: "Es wird identisch zum Pokalspiel", sagte der 28-Jährige dem NDR: "Wir müssen von Beginn an hellwach sein. Die Hamburger spielen einen zähen Angriff und wir müssen das Spiel der Achse Tissier und Weller verhindern."
"Wir müssen wieder in unsere Abwehrarbeit kommen und einfache Tore schmeißen." THW-Rechtsaußen Lukas Zerbe
Gemeint sind Rückraumspieler Leif Tissier und Kreisläufer Niklas Weller, die im bisherigen Saisonverlauf mit 21 und 18 Treffern zu den erfolgreichsten Hamburgern zählen. Als Erfolgsformel für einen weiteren Sieg beim Nordrivalen gibt Zerbe daher aus: "Wir müssen wieder in unsere Abwehrarbeit kommen und einfache Tore schmeißen."
Bitter und Hüneburg: Bewegte Tage beim HSV Hamburg
Das gelang den Kielern mit zuletzt drei Pflichtspielsiegen binnen acht Tagen sehr gut: Nach dem Pokalerfolg beim HSVH, bei dem die Zeit seither mit dem Rücktritt von Ex-Nationaltorhüter Johannes Bitter und der Benennung von Christian Hüneburg als neuer Geschäftsführer abseits der Platte sehr ereignisreich geriet, folgten ein Liga-Erfolg gegen Stuttgart und ein Sieg zum European-League-Auftakt gegen Torrelavega.
Pekeler will noch konsequenter als im Pokal sein
Durch die Erfolge gehe man in das erneute Duell mit dem HSVH "mit breiter Brust", sagte Zerbe. Und Teamkollege Hendrik Pekeler glaubt, dass Trainer Filip Jicha und das Team nach dem Spiel am 3. Oktober noch besser "wissen, wo sie uns angegriffen haben und wo wir uns verbessern können".
Das werde in der Vorbereitung helfen und wichtig sein, da "Hamburg eine Mannschaft ist, die sich nicht abschütteln lässt", sagte der Kreisläufer. Entsprechend stellt er sich wieder auf einen langen Fight ein und hofft, dass "wir ein Stück weit konsequenter sein werden, als wir es im Pokal waren".
Kiel kann Magdeburg zumindest über Nacht überholen
Das wäre aus Sicht der Schleswig-Holsteiner auch deshalb wichtig, weil sich dem THW an diesem Spieltag die Chance bietet, näher an die Spitze der Handball-Bundesliga heranzurücken. Mit einem Sieg könnten die Kieler Magdeburg vor dem Spiel des SCM am Sonnabend bei der SG Flensburg-Handewitt (15.45 Uhr, live im Ersten und bei ndr.de) zumindest über Nacht punktetechnisch überholen.
A7 in Hamburg heute ab 22 Uhr gesperrt
Ein wenig rechnen sollten übrigens alle Kieler, die heute nach Hamburg reisen, auch: Ab 22 Uhr, also rund um das Ende der Partie in der Arena, wird die A7 in Hamburg zwischen den Anschlusstellen Hamburg-Heimfeld und Hamburg-Stellingen voll gesperrt. Erhebliche Verkehrsbehinderungen sind zu erwarten und könnten auch die Rückfahrt des THW verlängern. Bei einem erfolgreichen Spiel heute in der Hansestadt würde die "Zebras" das sicher weitaus weniger stören als bei einer Niederlage.