Handball-Weltmeister Johannes Bitter beendet seine Karriere
Der letzte Handball-Weltmeister von 2007 hört auf: Torhüter Johannes Bitter beendet seine Karriere mit sofortiger Wirkung. Das teilte der Handball-Bundesligist HSV Hamburg am Freitag mit. Offiziell als Spieler verabschiedet wird der 42-Jährige kurz vor Weihnachten beim letzten Heimspiel des Jahres.
"Heute ist der Tag gekommen, an dem ich offiziell meine aktive Handball-Karriere beende", sagte Bitter am Freitag in einer Mitteilung des Clubs. Es sei "schwer, sich darauf vorzubereiten, auch wenn ich Tage und Monate hatte". Der Entschluss, die Karriere nach 26 Profi-Spielzeiten zu beenden, sei bereits in der vergangenen Saison gereift, hieß es weiter. Das Pokalspiel gegen den THW Kiel (27:30) am Donnerstag war damit Bitters letzter Einsatz als Profi.
Deutscher Meister und Champions-League-Sieger
Für die deutsche Nationalmannschaft stand der gebürtige Oldenburger in 175 Länderspielen auf der Platte. Er war der letzte aktive Spieler aus der Weltmeister-Mannschaft von 2007. Zudem gewann Bitter 2011 die Deutsche Meisterschaft, 2013 die Champions League (beides mit dem HSV Handball), den DHB-Pokal, den EHF-Pokal und den Supercup.
"Es war eine mega geile Zeit, ich habe so viele schöne Sachen erleben dürfen und so viel gelernt für mein Leben." Johannes Bitter
Da die beiden etatmäßigen HSVH-Torhüter Robin Haug und Mohamed El-Tayar den Saisonstart verletzungsbedingt verpassten, hatte Bitter sich bereit erklärt, zu Beginn der Spielzeit noch zur Verfügung zu stehen und auszuhelfen.
Da El-Tayar und Haug nun fit sind, beendet Bitter seine Karriere mit sofortiger Wirkung: "Es jetzt so zu spüren, ist was ganz anderes. Gestern habe ich zum letzten Mal mit den Jungs auf der Platte gestanden, wir haben gegen den THW Kiel ein geiles Spiel gesehen und ich bin echt stolz auf die Jungs."
"Bin wahnsinnig dankbar, was ich erleben durfte"
Bitter wird künftig auch nicht mehr als Backup bereitstehen, der Verein plant mit Finn Knaack als drittem Torwart. "Ich bin froh, dass ich dem HSVH in anderer Position erhalten bleibe. Es war eine mega geile Zeit, ich habe so viele schöne Sachen erleben dürfen und so viel gelernt für mein Leben."
Der Handball habe ihn "als Person geformt. Ich bin wahnsinnig dankbar, was ich erleben durfte", sagte Bitter, der seit Kurzem Vize-Präsident des Handball-Bundesligisten ist und sich künftig Aufgaben abseits des Spielfelds widmen wird.
Verabschiedung gegen Flensburg
Bitter kann auf eine herausragende Handball-Karriere zurückblicken: Mit 650 Spielen gehört er zu den Spielern mit den meisten Einsätzen in der Geschichte der Handball-Bundesliga. Und ein weiteres wird noch hinzukommen: Beim letzten Heimspiel des Jahres 2024 gegen Nordrivale SG Flensburg-Handewitt am Wochenende vor Weihnachten wird Bitter verabschiedet. Er wird dann letztmalig zum Kader gehören.
"Wir sind sehr stolz, dass ein Spieler wie Johannes seine beeindruckende Karriere bei unserem Verein beendet und uns auch auf unserem weiteren Weg begleiten wird", sagte HSVH-Präsident Kay Spanger: "Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm. Wir danken Johannes ganz herzlich für all seinen Einsatz, den er zuletzt nicht nur auf dem Feld, sondern auch schon abseits davon gezeigt hat."