Jetzt live: THW Kiel - Füchse Berlin in der Handball-Bundesliga
Der THW Kiel empfängt den noch ungeschlagenen Bundesliga-Tabellenführer Füchse Berlin. Die Partie gibt es jetzt im Video-Livestream.
Die unfassbare 18:27-Niederlage in der "Köngsklasse" gegen den dänischen Vizemeister wirkt nach bei den Schleswig-Holsteiner. Trainer Filip Jicha, der ob der mit 14:10 Punkten schwachen Ausbeute in der Bundesliga ohnehin in der Kritik steht, erklärte: "Das ist hart zu schlucken, aber heute war leider nicht unser Tag." Davon gab es in dieser Saison schon einige - aber dieser war dann eben doch besonders hart.
Pekeler kritisiert Teamkollegen hart
Routinier Hendrik Pekeler ging danach öffentlich seine Teamkollegen an: "In der Abwehr stehen wir gut, machen gut unseren Job. Vorne haben wir halt keine Männer - Kinder haben wir da. So einfach ist das zu erklären", wetterte der 32-Jährige. Jeder solle sich fragen: "Will er erfolgreich sein oder will er ein bisschen hier und da spielen? Dann kann er gehen!"
Drei Wochen zuvor hatten die "Zebras" noch per Parforceritt die beiden Punkte in Paris (34:28) eingefahren. "Jetzt stehen wir wieder hier und müssen uns hinterfragen", sagte THW-Kapitän Patrick Wiencek. Sein Mitspieler Sven Ehrig fügte hinzu: "Wir müssen unseren Kopf frei kriegen."
Füchse Berlin (erstmals) in Kiel Favorit
Doch viel Zeit bleibt dafür nicht. Heute (14 Uhr/live im NDR Fernsehen) gastieren die Füchse an der Förde. Die Berliner haben in elf Ligaspielen erst einen Punkt abgegeben - allerdings im letzten Spiel vor ihrer Fahrt zum Super Globe nach Saudi Arabien. Das 30:30 in Gummersbach könnte genauso ein bisschen am Nimbus gekratzt haben wie die Final-Niederlage in Dammam gegen den SC Magdeburg. Anders als der THW hat der Club aus der Hauptstadt mit dem Sieg in der European League am Dienstag gegen Dinamo Bukarest aber zuletzt wieder gejubelt.
"Wir müssen ein anderes Gesicht zeigen, sonst kriegen wir wieder auf den Sack." THW-Kapitän Patrick Wiencek
"Wenn man unsere Situation in der Bundesliga sieht, müssen wir gewinnen. Die Berliner kommen zum ersten Mal als Favorit zu uns nach Kiel, weil sie extrem guten Handball spielen. Wir sind verunsichert. Jetzt müssen wir überraschen", betonte Pekeler und Wiencek ergänzte: "Die Füchse sind eine überragende Mannschaft, obwohl viele Verletzte dabei sind. Wir müssen ein anderes Gesicht zeigen, sonst kriegen wir wieder auf den Sack."
Die Füchse halten sich vor dem Duell verbal aber bewusst zurück. "Egal, wie sie jetzt dastehen. Es ist der Meister, das Maß aller Dinge und natürlich möchte man sich gegen den amtierenden Meister beweisen. Da ist Kiel immer noch die Hausnummer im deutschen Handball", sagte Trainer Jaron Siewert und hob besonders die Heimstärke des Gegners hervor: "Da kann schon eine beeindruckende Stimmung aufkommen. Und sie haben häufig auch sehr deutlich gewonnen."
Wenn's nicht läuft, läuft's beim THW richtig schlecht
Wiencek und Co. bekommen in dieser Saison allerdings keine Konstanz in ihre Leistungen. Mal genial wie Dr. Jekyll, mal machen sie wie Mr. Hyde alles wieder kaputt. "In den letzten Spielen in Göppingen, bei den Löwen und in Paris - da haben wir ein anderes Gesicht gezeigt", blickte Wiencek zurück. Gegen Aalborg sei das Team wieder in alte Muster verfallen.
Allerdings hatte es zwischen den Spielen in Paris und Göppingen und dem bei den Rhein-Neckar Löwen auch noch das 33:36 bei der TSV Hannover-Burgdorf gegeben. Wieneck erklärte: "Momentan ist das so: Wenn wir die schlechten Phasen haben, dann verlieren wir auch relativ deutlich. Das müssen wir noch mal ansprechen."
Pekeler: "Keinen Bock, jedes zweite, dritte Spiel zu verlieren"
Als "beschissen" bezeichnete Pekeler das Spiel gegen Aalborg. "Mal gucken, was Sonntag kommt, ob wir da auf einmal wieder explodieren", hat er die Hoffnung in sein Team noch nicht aufgegeben. Fest steht allerdings eines: "So kann es doch nicht weitergehen. Ich habe keinen Bock, jedes zweite, dritte Spiel zu verlieren. Das macht mir einfach keinen Spaß."