HBL: THW Kiel siegt verdient bei den Rhein-Neckar Löwen

Stand: 12.11.2023 21:05 Uhr

Der THW Kiel setzt seine Berg- und Talfahrt in dieser Saison fort. Am Sonntag siegten die "Zebras", die unter der Woche eine bittere Pleite bei Hannover-Burgdorf kassiert hatten, in der Handball-Bundesliga mit 31:25 (14:9) bei den Rhein-Neckar Löwen und machten einen Schritt aus der Krise.

von Bettina Lenner

Es ist noch nicht lange her, da wäre die Partie ein absolutes Spitzenspiel gewesen. Ein Duell der Giganten. Davon sind sowohl der Pokalsieger als auch der THW in dieser Spielzeit um einiges entfernt. Die Mannheimer haben nach zwölf Spielen nunmehr elf, die Kieler zehn Minuspunkte auf dem Konto.

Nach der fünften Saison-Niederlage am vergangenen Donnerstag in Hannover hatten sich die Handballer von der Förde bei einer internen Teamsitzung ohne Trainer Filip Jicha ausgesprochen. "Wir sind alle gut befreundet, aber manchmal muss es auch knallen, um aus einer Krise herauszukommen. Wir haben offene und ehrliche Worte gefunden", berichtete Kreisläufer Patrick Wiencek vor dem Anpfiff.

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Ein Handball liegt im Tornetz. © picture-alliance Foto: Frank Hoermann / Sven Simon

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THW findet über den Kampf ins Spiel

In Mannheim zeigte sich vor allem zu Beginn der Begegnung, dass die schwankenden Leistungen nicht spurlos an den Teams vorbeigehen. Viel Hektik und Unsicherheiten prägten die Partie, und vor allem auf Seiten der Gastgeber häuften sich die technischen Fehler und Fehlwürfe. Beides bekamen sie den gesamten Verlauf über nicht in den Griff.

Der Titelverteidiger aus Kiel dagegen zeigte viel Biss und überwand über den Kampf seine Nervosität, und so war die zweite Zwei-Tore-Führung, die Magnus Landin nach kanpp 20 Minuten herauswarf, hochverdient (6:8, 19.). Dass die Hausherren nicht schon viel weiter ins Hintertreffen geraten waren, hatten sie David Späth zu verdanken, der insgesamt 19 Paraden zeigte.

Doch auch der Nationalkeeper konnte die eklatanten Fehler seiner Vorderleute nicht dauerhaft ausbügeln - zumal der THW nun aus einer stabilen Abwehr heraus immer mehr Sicherheit gewann und vorne besser traf. In der 26. Minute hatte Jichas Mannschaft beim 12:7 ein Fünf-Tore-Polster herausgeworfen.

Den Löwen gelingt fast nichts

Nach der Pause hatte Kiel noch einmal eine Durststrecke zu überwinden. Der Ball wollte einfach nicht ins Tor, in der 43. Minute war der Vorsprung beim 17:15 auf zwei Treffer zusammengeschmolzen. Doch den Löwen gelang weiterhin fast nichts - und der deutsche Rekordmeister erstarkte daran.

Knapp elf Minuten vor Schluss lagen die "Zebras" mit sieben (25:18), in der 52. Minute mit neun Toren vorn (28:19). Die erste Heimpleite der Löwen und der wichtige Sieg für das Jicha-Team, das dringend Erfolgserlebnisse auch fürs Selbstvertrauen braucht, war damit praktisch schon besiegelt.

Pekeler wirbt für "Kampf, Leidenschaft und Verantwortung"

"Ich dachte vor der Länderspielpause, jetzt können wir eine Serie starten. Doch dann kam Hannover dazwischen. Dann war halt wieder die Kacke am Dampfen. Ich hoffe, dass wir alle begriffen haben, dass es nur so geht, wie wir es heute gezeigt haben: dass wir mit viel Kampf, Leidenschaft und Verantwortung Erfolg haben", sagte Kreisläufer Hendrik Pekeler dem NDR.

"Ich bin stolz auf die Jungs", resümierte Jicha. "Das zeigt, was in der Mannschaft steckt. Wir sind nur noch nicht in der Lage, das stabil abzurufen."

Kiels Hendrik Pekeler beim Wurf © IMAGO / foto2press
AUDIO: THW-Profi Pekeler: "Hoffe, wir haben es jetzt begriffen" (1 Min)
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THW-Trainer Filip Jicha © IMAGO / eu-images

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Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 12.11.2023 | 22:50 Uhr

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