VfL Wolfsburg setzt seine Auswärtsschwäche fort
Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat in der Fremde die nächste Enttäuschung erlebt. Beim VfL Bochum unterlagen die Niedersachsen am Sonnabend mit 1:3 (1:2). Im siebten Auswärtsspiel war es die sechste Niederlage.
Diese Auswärtsbilanz könnte die "Wölfe" noch teuer zu stehen kommen. Nur einmal in dieser Saison, beim 1. FC Köln (2:1), durfte das Team von VfL-Trainer Niko Kovac nach einem Auftritt in fremden Gefilden jubeln. Diese karge Ausbeute verhindert für die Niedersachsen ein Vorankommen in der Tabelle. Eine Woche nach dem Heimsieg gegen RB Leipzig gab es nun auswärts einen erneuten Rückschlag.
"Wir analysieren das Spiel jetzt, spielen dann in Gladbach und versuchen da einen Sieg zu holen." VfL-Sportdirektor Sebastian Schindzielorz auf die Frage nach Trainer Niko Kovac
Torhüter Koen Castels tat sich nach der Begegnung schwer, die schwache Leistung zu erklären: "Wir haben unter der Woche mehrmals angesprochen, dass das hier erstmal Kampf ist. Ich denke, wir haben das Spiel heute in der ersten Hälfte verloren." Insbesondere ärgerte ihn, dass "wir alle 50:50-Bälle verloren und keine zweiten Bälle gewonnen haben. Dann läufst du immer hinterher."
Auch Sportdirektor Sebastian Schindzielorz, selbst mit Bochumer Vergangenheit, war nach dem Spiel konsterniert: "Wir versuchen seit Wochen schon, dass wir stabiler werden, dass wir deutlich weniger Gegentore kriegen müssen. Jetzt waren es wieder drei. Das müssen wir schleunigst abstellen." Auf die Frage nach einer Jobsicherheit für Trainer Kovac reagierte Schindzielorz ausweichend: "Wir analysieren das Spiel jetzt und spielen dann in Gladbach und versuchen da einen Sieg zu holen."
Am kommenden Dienstag spielen die "Wölfe" im DFB-Pokal bei der Borussia (20.45 Uhr, im NDR Livecenter).
Wolfsburgs Keeper Casteels fast mit Eigentor
In Bochum passierte zunächst nicht viel, dann aber wandelte Casteels plötzlich auf den Spuren von HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes. Letzterer hatte am Abend zuvor im Hamburger Zweitliga-Stadtderby beim FC St. Pauli eines der kuriosesten Eigentore in der Historie des deutschen Profifußballs fabriziert.
Casteels glitt im Ruhrstadion in der 15. Minute nach einem Rückpass der Ball an der Innenseite seines linken Fußes vorbei. Die Kugel rollte schon bedrohlich auf das Wolfsburger Gehäuse zu, bevor der Belgier diese in höchster Not unmittelbar vor der Torlinie wegschlagen konnte.
Harmlose "Wölfe" geraten in 0:2-Rückstand
Diese Szene wirkte irgendwie belebend auf das Spiel der Bochumer. Sie wurden mutiger und drängten auf die Führung. Mit Erfolg: Nachdem der gebürtige Göttinger Patrick Osterhage mit einer Finte zwei Wolfsburger versetzt hatte, überwand er Casteels mit einem Flachschuss aus 14 Metern - 1:0 für die Gastgeber (19.).
Die auch danach - angetrieben von ihren Fans - das klar bessere Team waren. Kapitän Anthony Losilla verpasste nur um wenige Zentimeter ein Traumtor. Sein Volleyschuss aus der Drehung mit Außenrist-Effet klatschte an den Pfosten (38.). Der Torjubel war aber nur um wenige Sekunden verschoben. Bernardo erhöhte per Kopfball auf 2:0 (39.) für die Bochumer, die in ihren fünf Heimspielen zuvor sieglos geblieben waren.
Svanberg bringt Wolfsburg heran
Von den "Wölfen" war offensiv in der ersten Hälfte ganz lange nichts zu sehen. Das änderte sich in der ersten Minute der Nachspielzeit. Nach Vorarbeit von Jonas Wind verkürzte Mattias Svanberg auf 1:2 - es war ein Anschlusstreffer aus dem Nichts.
Kovac-Team verpasst den Ausgleich
Auch nach Wiederbeginn taten sich die Niedersachsen bei allem Bemühen schwer. Für Torgefahr sorgten sie erst eine Viertelstunde vor dem Ende der Partie durch Topstürmer Wind. Der Däne scheiterte aus spitzem Winkel aber an Bochums Keeper Manuel Riemann - genauso wie bald darauf Tiago Tomas aus zentraler Position (85.). 2:2 hätte es heißen können, 1:3 hieß es dann wenig später aus Sicht des drittschwächsten Auswärtsteams der Bundesliga. Bochums Christopher Antwi-Adjei entschied nach einem Konter die Partie (87.).