St. Paulis Johannes Eggestein (l.) und Karlsruhes Jerome Gondorf kämpfen um den Ball. © Witters/JoergHalisch
St. Paulis Johannes Eggestein (l.) und Karlsruhes Jerome Gondorf kämpfen um den Ball. © Witters/JoergHalisch
St. Paulis Johannes Eggestein (l.) und Karlsruhes Jerome Gondorf kämpfen um den Ball. © Witters/JoergHalisch
AUDIO: Timo Schultz: "Lieber so als ein ein 0:0" (1 Min)

Offensiver Schlagabtausch: St. Pauli punktet beim Karlsruher SC

Stand: 12.11.2022 15:07 Uhr

Fußball-Zweitligist FC St. Pauli hat im letzten Spiel der Hinrunde beim Karlsruher SC gepunktet. Die spektakuläre Partie endete mit 4:4 (3:3). Die Hamburger, die nunmehr seit fünf Spielen in Folge sieglos sind, gehen trotzdem tief im Abstiegskampf steckend in die Winterpause.

von Martin Schneider

Erneut zeigten die Braun-Weißen im Duell zweier krisengeschüttelter Teams eine fußballerisch ansprechende Leistung. Doch wenn selbst bei vier eigenen Treffern auswärts kein Sieg gelingt, sagt dies vieles über die Defensive der Hamburger aus.

Der KSC, der zuvor sechs Spiele in Folge verloren hatte, war vor dem gegnerischen Tor extrem effizient. St. Pauli zeigte allerdings eine beeindruckende Moral und kämpfte sich immer wieder in die Partie zurück. Mit 17 Punkten liegen die Kiezkicker vorerst auf Rang 14, können aber in der Tabelle noch auf den Relegationsplatz abrutschen.

"Schön, wenn wir so ein Spiel haben. Besser als ein 0:0, das die Leute nicht aus den Sitzen holt", sagte St.Paulis Trainer Timo Schultz: "Riesenkompliment an meine Mannschaft, die immer wieder zurückgekommen ist."

Erst Spieler im Nebel, dann früh Bälle in St. Paulis Tor

Die Partie begann mit einer Verspätung von 15 Minuten und 30 Sekunden, da die Heim-Fans beim Einlaufen sehr viel Pyrotechnik zündeten und der Rauch anschließend nicht aus dem Stadion abzog. Nach Angaben des KSC mussten bis zu 15 Personen ambulant behandelt werden, da sie den Rauch eingeatmet hatten.

Nebelschwaden nach einer Choreografie der Karlsruher Fans verzögern den Anpfiff zwischen dem Karlsruher SC und FC St Pauli. © IMAGO / Jan Huebner
Erst sahen die Zuschauer nichts - und dann ein rasantes Spiel.

Als sich der Nebel verzogen hatte, erwischten die Hamburger mit Marcel Hartels Lattenreffer (6.) den besseren Start, doch die Tore machten die Karlsruher.

Afeez Aremu verlor in der zwölften Minute den Ball, Nutznießer war Fabian Schleusener, der das 1:0 erzielte. Vier Minuten später stellte Marvin Wanitzek auf 2:0 für die Badener, nachdem Eric Smith nicht klären konnte. Woche für Woche zeigen die Hamburger dieselben Probleme im Umschaltspiel zwischen Offensive und Defensive und leisten sich individuelle Fehler, die folgerichtig zu einfachen Gegentreffern führen.

Hamburger machen aus 1:3 ein 3:3

Doch die Partie entwickelte sich danach zu einem spektakulären Schlagabtausch, da St. Pauli sich nicht aufgab. Nachdem Johannes Eggestein zwischenzeitlich nach einer grotesk langen VAR-Entscheidung auf 1:2 verkürzte (24.), stellte Schleusener mit seinem zweiten Tor zunächst den alten Abstand wieder her.

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Pressmaster

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Da die Abwehr der Badener ebenfalls alles andere als sattelfest war, hielten sich die Braun-Weißen mit gut vorgetragenen Angriffen, die endlich auch mal belohnt wurden, in der Partie. Eggestein mit seinem zweiten Treffer (35.) und Smith nach einem Eckball (43.) sorgten noch vor der Pause für den Ausgleich. Und der war verdient, weil St. Pauli fußballerisch die bessere der beiden Mannschaften war.

Spektakel auch nach der Pause

Und ohne große Verschnaufpause ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Die effzienten Gastgeber machten mit der ersten Chance des zweiten Durchgangs durch Ex-HSVer Mikkel Kaufmann das 4:3 (51.). Erneut hatte St. Pauli eine Antwort: Eggestein legte für Lukas Daschner auf, der in der 61. Minute einen sehenswerten Spielzug zum 4:4 veredelte.

Es ging auch danach immer weiter hin und her, aber es fielen keine weiteren Treffer. Beide Mannschaften lieferten den Zuschauern beste Unterhaltung und gaben sich am Ende jeweils mit dem Punkt zufrieden.

17.Spieltag, 12.11.2022 13:00 Uhr

Karlsruher SC

4

FC St. Pauli

4

Tore:

  • 1:0 Schleusener (12.)
  • 2:0 Wanitzek (16.)
  • 2:1 J. Eggestein (24.)
  • 3:1 Schleusener (31.)
  • 3:2 J. Eggestein (35.)
  • 3:3 Smith (43.)
  • 4:3 M. Kaufmann (50.)
  • 4:4 Daschner (61.)

Karlsruher SC: Gersbeck - M. Thiede, Kobald, Mar. Franke, Heise (77. S. Jung) - Breithaupt (46. Ballas), Gondorf, Wanitzek, Choi (78. Nebel) - M. Kaufmann (66. Batmaz), Schleusener (90. Rapp)
FC St. Pauli: Vasilj - Dzwigala, Smith, Beifus, Saliakas (85. Zander), Paqarada - Aremu (81. Metcalfe), Irvine, Hartel - J. Eggestein (71. D. Otto), Daschner (81. Amenyido)
Zuschauer: 21487

Weitere Daten zum Spiel

Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 13.11.2022 | 22:50 Uhr

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FC St. Pauli

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