Hamburgs Ransford-Yeboah Königsdörffer (l.) und Kiels Steven Skrzybski © picture alliance / DPA

Holstein Kiel gegen den HSV: Wer besiegt heute seinen Fluch?

Stand: 11.11.2023 11:15 Uhr

Holstein Kiel empfängt heute den HSV zum Nordduell in der 2. Liga. Während sich die Schleswig-Holsteiner trotz guten Saisonstarts zu Hause schwer tun, ist den Hamburgern die Auswärtsstärke der vergangenen Spielzeit abhanden gekommen. Wer besiegt seinen Fluch im direkten Duell?

von Tobias Knaack

Neun Siege hat die Mannschaft von Trainer Tim Walter in der Saison 2022/2023 auf fremden Plätzen geholt, 30 Punkte insgesamt. Ligabestwert. Einer dieser Erfolge: das 3:2 im Holstein-Stadion im September 2022. Es war der erste Hamburger Sieg über die "Störche" in der 2. Liga überhaupt seit dem Bundesliga-Abstieg 2018.

Auswärtsstärke des HSV ist verflogen

In dieser Spielzeit aber geht dem HSV diese Auswärtsstärke ab: Einem Sieg (1:0 in Hannover) stehen drei Remis und zwei Niederlagen (bei den Aufsteigern Elversberg und Osnabrück) gegenüber, macht in Summe sechs Zähler. Graues Mittelfeld. Hätte die Walter-Elf nicht ihre beeindruckende Heim-Serie, das Thema Aufstieg wäre nach den ersten zwölf Spieltagen keines.

So aber kommt es am Sonnabend - nach dem Topspiel von Tabellenführer St. Pauli gegen den Dritten Hannover am Freitag - in Kiel zum zweiten norddeutschen Spitzenduell des 13. Zweitliga-Spieltags, wenn der Fünfte Holstein den Zweiten HSV empfängt (13 Uhr, im NDR Livecenter).

Bei Kiel klappt es zu Hause nur selten

Dass die Partie tatsächlich als Spitzenspiel durchgeht, ist vor allem auch der Mannschaft von Trainer Marcel Rapp zu verdanken, die trotz des großen Kaderumbruchs im Sommer einen starken Saisonstart hingelegt hat. Ein Start, der wahrscheinlich noch besser ausgefallen wäre, wenn die "Störche" - im umgekehrten Phänomen zum HSV - nicht zu Hause schwächeln würden.

Zwei Heimsiegen stehen bei der KSV ein Remis und bereits drei Niederlagen gegenüber. Macht sieben Zähler, auch das nur Mittelfeld der Heimtabelle. Der jüngste Erfolg im Holstein-Stadion gegen Paderborn datiert von Anfang September, dazwischen liegen Pleiten gegen Hertha BSC und Nürnberg sowie ein Remis gegen Elversberg in der Liga sowie eine Pokal-Schlappe gegen Magdeburg.

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Die Kieler warten damit in etwa so lange auf einen Heim-, wie die Hamburger auf einen Auswärtssieg - der Erfolg in Hannover war Ende August.

KSV oder HSV: Wer durchbricht seinen Fluch?

Wer also durchbricht am Sonnabend seinen Fluch? Die Schleswig-Holsteiner ihren zu Hause - oder die Hamburger ihren auswärts? Rein statistisch gesehen: wahrscheinlich keiner. Denn von den bislang zehn Zweitliga-Duellen beider Teams endeten sechs Begegnungen remis - bei drei KSV-Siegen und dem besagten HSV-Erfolg aus dem Herbst 2022.

Kiels Coach Rapp erwartet auch dieses Mal wieder ein enges und umkämpftes Duell. "Auch wenn wir Fußball spielen wollen, wird es Phasen geben, wo der HSV den Ball hat, wo sie uns vielleicht hinten reindrängen", sagte der Trainer. "Trotzdem wollen wir auch einen Teil dazu beitragen, dass der Ball auch bei uns ist."

Rapp hofft auf erneut gute Leistung gegen den HSV

Verzichten muss er auf Mittelfeldspieler Patrick Erras (Zehenbruch) und Torhüter Thomas Dähne (Knie), der Einsatz von Innenverteidiger Carl Johansson ist fraglich. Hoffnung machen Rapp aber die Bilanz gegen die Hamburger und dass seine Mannschaft in diesen Duellen wiederholt bewiesen habe, "dass wir da unsere Topleistungen abrufen können".

"Es gibt keine Zweifel, dass wir auswärts gewinnen können." HSV-Trainer Tim Walter

Rapps Gegenüber Walter - selbst mit Kieler Vergangenheit - erwartet am Sonnabend "zwei sehr spielfreudige Mannschaften, die viele Flanken schlagen, aber auch beide gut in der Luft sind", sowie viele "hitzige Duelle". Die Flaute seines Teams auf fremden Plätzen nimmt der 48-Jährige nicht so wahr: Es gehe nicht um Heim- oder Auswärtsspiele, sondern darum "vorwärtszugehen", sagte Walter und ergänzte: "Es gibt keine Zweifel, dass wir auswärts gewinnen können."

Lange Verletztenliste, aber "Licht am Ende des Tunnels"

Die Liste der Hamburger Ausfälle ist nach dem 2:0-Sieg über Magdeburg noch immer stattlich: Neben den Langzeitverletzten Sebastian Schonlau, Ignace van der Brempt, Ludovit Reis und Anssi Suhonen fehlt in Kiel auch der gegen den FCM starke Abwehspieler Stephan Ambrosius.

Dafür könnte Guilherme Ramos nach überstandenen Adduktorenproblemen zurückkehren. Es sei in den vergangenen Wochen schön zu sehen gewesen, "dass man die Jungs ersetzen kann", sagte Walter. Der mögliche Ramos-Einsatz aber sei ein "Licht am Ende des Tunnels".

Ramos oder Heyer in der Innenverteidigung?

Sollte es bei dem Portugiesen wider Erwarten noch nicht reichen, könnte Moritz Heyer dafür in die Innenverteidigung neben Dennis Hadzikadunic rücken. Eben jener Heyer hatte beim jüngsten Duell der beiden Nordkontrahenten an der Förde maßgeblichen Anteil an der sehr unterhaltsamen Partie, als er sowohl ins Kieler, aber auch ins eigene Tor traf.

Seinerzeit brachen die Hamburger ihren "Kiel-Fluch". Welchem Team gelingt es am Sonnabend, seine Negativ-Serie zu stoppen?

Mögliche Aufstellungen:

Holstein Kiel: Weiner - Becker, Johannsson, Kleine-Bekel, Komenda - Sterner, Sander, Holtby, Rothe - Skrzybski, Pichler
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Mikelbrencis, Ramos, Hadzikadunic, Muheim - Meffert - Pherai, Benes - Jatta, Glatzel, Dompé

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Pressmaster

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 10.11.2023 | 19:30 Uhr

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