DFB-Pokal: Holstein Kiel verliert Elferdrama gegen Magdeburg
Holstein Kiel hat den Einzug in das Achtelfinale des DFB-Pokals verpasst. Die "Störche" verloren am Mittwochabend das Duell mit dem Ligakonkurrenten 1. FC Magdeburg im eigenen Stadion mit 3:4 im Elfmeterschießen.
Nach Verlängerung hatte es 3:3 (0:2, 2:2) gestanden. Im "Shoot-out" verwandelte ausgerechnet der frühere Kieler Ahmet Arslan den entscheidenen Elfmeter für die Magdeburger. Zuvor hatten aus Kieler Sicht Ba-Muaka Simakala (Pfosten) und Tom Rothe (gehalten) die Nerven versagt. Der Sieg der Gäste war allerdings verdient, sie dominierten die Partie eine Stunde lang, vergaben zahlreiche Großchancen und brachten die Kieler durch zwei Eigentore zurück. Auch in der Verlängerung betrieb der FCM Chancenwucher, und so kamen die Hausherren in der Schlusssekunde zum erneuten Ausgleich.
Rapp: "Auch etwas stolz auf unsere Leistung"
"Die Jungs haben alles aufm Platz gelassen. Wir sind heute sehr unglücklich, wenn auch etwas stolz auf unsere Leistung ab der zweiten Halbzeit", sagte Kiels Trainer Marcel Rapp. Auch Torhüter Timon Weiner zog das Positive aus dem Aus: "Wir haben eine schwache erste Halbzeit gespielt, aber eine starke Reaktion gezeigt."
"In der Verlängerung noch einmal zurückzukommen und im Elfmeterschießen zu verlieren, ist brutal bitter." Kiels Torwart Timon Weiner
Am Sonnabend sind die Kieler in der 2. Liga um 13 Uhr zu Gast beim VfL Osnabrück. Magdeburg spielt am Samstagabend (20.30 Uhr) beim HSV.
FCM wirbelt Kiel völlig durcheinander
Im Holstein-Stadion entwickelte sich ein munteres Spiel - mit einem katastrophalen Start für die Gastgeber: Herbert Bockhorn (3.) und Connor Krempicki (11.) brachten Magdeburg schnell mit 2:0 in Führung. Dabei hatten die Kieler zwischen diesen beiden Treffern selbst zwei sehr gute Torchancen - Benedikt Pichler scheiterte zweimal (5., 7.).
Das 0:2 zeigte jedoch Wirkung, Magdeburg hielt den Druck hoch und hätte durch Krempicki (21.), Baris Atik (22.) und Leon Bell Bell (24.) erhöhen können. Die "Störche" fanden keine Mittel, sich zu befreien, stattdessen vergaben die Gäste weitere Hochkaräter: Krempicki traf nur den Pfosten (36.), KSV-Keeper Timon Weiner parierte stark gegen Luca Schuler (40.).
Zwei Eigentore bringen Kiel zurück
So stand es lediglich 0:2 statt 0:4, wie es durchaus möglich gewesen wäre - für Kiel war also noch alles drin und entsprechend schwungvoll kamen die "Störche" nach der Pause wieder auf den Rasen. Lewis Holtby hatte die große Chance auf den Anschlusstreffer, haute aber nach flacher Hereingabe von Rothe zentral vor dem Tor über den Ball (53.).
Aber auch Magdeburg blieb gefährlich und ließ eine Riesen-Gelegenheit aus: Jason Ceka verpasste ganz knapp das 3:0 für die Gäste (58.). Das rächte sich nur wenig später: Daniel Heber köpfte eine Flanke von Jonas Sterner ins eigene Tor (60.), dann tat es ihm Cristiano Piccini per Fuß nach (68.) - 2:2, die bis dahin weitestgehend einseitige Partie war wieder völlig offen!
Pichler trifft in der Schlusssekunde
Nun war es ein packender Pokalfight mit Chancen hüben wie drüben. Doch der Lucky Punch wollte in der regulären Spielzeit nicht mehr fallen. Den hoben sich die Magdeburger vermeintlich für die Verlängerung auf: Ex-HSV-Profi Xavier Amaechi zirkelte den Ball sehenswert aus knapp 14 Metern ins Tor (93.).
Das reichte aber wieder nicht, weil der Magdeburger Chancenwucher erneut bestraft wurde. In der Schlussekunde drückte Pichler den Ball zum nicht mehr für möglich gehaltenen 3:3 über die Linie drückte und erzwang so das Elfmeterschießen (120.+2). Zuvor hatten Arslan (102.), Amara Condé (105.), Tasuya Ito (108.) und Bell Bell (113.) mehrfach die Vorentscheidung auf dem Fuß gehabt.