HSV-Spieler Dennis Hadzikadunic © picture alliance / dpa

HSV heute in Wiesbaden: Ende der Auswärts- und Aufsteiger-Lethargie?

Stand: 07.10.2023 10:38 Uhr

Fußball-Zweitligist HSV gastiert heute beim SV Wehen Wiesbaden. Die beiden vergangenen Auswärtsspiele in der 2. Liga verloren die Hamburger gegen die Aufsteiger Elversberg und Osnabrück. Klappt es im dritten Anlauf gegen einen Liga-Neuling?

von Tobias Knaack

1:2 im Saarland, 1:2 eine Woche später an der Bremer Brücke: Die Norddeutschen kamen wahrlich schwer aus der zurückliegenden Länderspielpause und verspielten Mitte September binnen sechs Tagen sechs mögliche Punkte und ihre bis dahin souveräne Tabellenführung in der 2. Liga.

Bekommt der HSV gegen Wiesbaden die Energie auf den Platz?

Nach dem alles in allem guten Heimauftritt gegen Düsseldorf (1:0) ist der HSV punktgleich hinter Stadtrivale St. Pauli - das Stadtderby am 15. Spieltag wurde auf den 1. Dezember (18.30 Uhr) terminiert - Tabellenzweiter. Möchten die Hamburger mindestens auf dieser Position in die anstehende nächste Länderspiel-Pause gehen, müssen sie am Sonnabend (13 Uhr, im NDR Livecenter) ihre zuletzt gezeigte Auswärts- und Aufsteiger-Lethargie abstreifen.

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Für drei Punkte brauche es drei Zutaten, sagte Trainer Tim Walter am Donnerstag: "Respekt, Energie und Willen." Insbesondere an der Energie und Intensität, mit der die Mannschaft solche Spiele vom Anpfiff weg angeht, hatte es - wie in der Vergangenheit schon so oft in Begegnungen gegen vermeintlich "Kleine" - in Elversberg und (viel mehr noch) in Osnabrück gemangelt.

Walter will mehr Ballzirkulation und aktives Gegenpressing

So hatte Stürmer Robert Glatzel nach dem Erfolg über die Fortuna mit Blick auf das anstehende Spiel in Hessen gesagt: "Es ist klar, dass es keine Überraschung und keine Ausreden mehr geben darf. Das ist uns bewusst, und ich gehe davon aus, dass uns das noch bewusster ist als vor Osnabrück. Wir sind jetzt von Anfang an gefordert."

Gegen Düsseldorf - auch die Fortuna probierte es mit einem sehr tiefstehenden Ansatz - hatte das nach den zwei dürftigen Auftritten immerhin vom Anpfiff weg wieder besser geklappt. Auch den SVWW, der vergangenen Spieltag 0:2 in Hannover verlor, erwartet Walter ebenfalls sehr tiefstehend. Der Coach möchte von seiner Mannschaft daher eine nochmals erhöhte Ballzirkulation ("Ballspeed") sehen, ein aktives Gegenpressing und eine stabile Restfeldverteidigung. Alle drei Komponenten hatten in den Auswärtspartien gegen die beiden anderen Aufsteiger nahezu komplett gefehlt.

Dompé und Reis mit dabei

In der hessischen Landeshauptstadt wird Kapitän Sebastian Schonlau wegen seiner hartnäckigen Wadenverletzung erneut nicht mitwirken können. Dafür stehen Mittelfeldmotor Ludovit Reis nach überstandenem Infekt und Flügelstürmer Jean-Luc Dompé nach muskulären Problemen zur Verfügung: "Beide sind voll einsatzfähig", sagte Walter.

Nach starkem Start in die Saison mit sieben Punkten aus drei Partien hatte der Tabellen-15. aus Wiesbaden in den vergangenen fünf Spielen nur einen Punkt geholt. So viele Zähler hatte aber auch der VfL Osnabrück in sechs Begegnungen gesammelt, bevor der HSV am siebten Spieltag an die Bremer Brücke kam.

Sieben Pleiten bei Liga-Neulingen seit 2018

Die Hamburger sollten also - mal wieder - hinreichend aus der eigenen Historie heraus gewarnt sein. Bislang sieben Niederlagen bei Liganeulingen in 14 Anläufen seit dem Bundesligaabstieg 2018 sind ein ganz wesentlicher Grund dafür, dass der HSV auch im nunmehr sechsten Jahr immer noch zweitklassig ist.

Mögliche Aufstellungen:

Wiesbaden: Stritzel - Angha, Mathisen, Vukotic - Mockenhaupt, Fechner, Heußer, Günther - Froese, Lee - Jonjic
HSV: Heuer Fernandes - van der Brempt, Ramos, Hadzikadunic, Muheim - Meffert - Reis, Benes - Jatta, Glatzel, Öztunali

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Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 07.10.2023 | 15:17 Uhr

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