Werder Bremen kassiert bei RB Leipzig bittere Pleite
Werder Bremen ist mit einer Niederlage in das neue Fußball-Jahr gestartet. Die Hanseaten verloren bei RB Leipzig am Sonntagabend mit 2:4 (1:2) und mussten damit im Kampf um die internationalen Startplätze in der Bundesliga einen Rückschlag hinnehmen.
Der Mannschaft von Coach Ole Werner wurde dabei gegen den Champions-League-Teilnehmer ihr schwaches Abwehrverhalten zum Verhängnis. Die Gegentreffer von Xavi Simons (24., 35.) wären mit besserem Rückzugsverhalten zu verhindern gewesen. Das 3:1 der RasenBallsportler durch Benjamin Sesko (47.) bereitete Mitchell Weiser unfreiwillig mit einem Fehlpass vor. Da war es für den Rechtsverteidiger im Nachhinein wenig tröstlich, dass er zwischenzeitlich zum 1:1 getroffen hatte (26.). "Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht. Das kann man sich hier einfach nicht erlauben. Vorne und hinten haben wir nicht die Qualität gezeigt, die man hier braucht", resümierte er im ARD-Interview.
Mittwoch Chance zur Wiedergutmachtung gegen Heidenheim
Das 4:1 der Sachsen durch Christoph Baumgartner (90.) war nicht mehr spielentscheidend. Ebenso wenig der Anschlusstreffer von Oliver Burke in der Nachspielzeit (90.+3).
Für Werder war es die erste Pleite nach zuvor vier Pflichtspiel-Siegen in Folge. Am Mittwoch gegen den 1. FC Heidenheim (20.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) wollen die Norddeutschen Wiedergutmachung betreiben.
Schmid vergibt Werder-Führung
Beide Teams gönnten sich und den Zuschauern im ersten Abschnitt nahezu keine Verschnaufpausen. Es war ein rasantes Duell zwischen zwei fußballerisch starken Teams, die nach Ballgewinnen stets bestrebt waren, schnell zum Abschluss zu kommen.
Werder, für sein kluges Umschaltspiel bei der Konkurrenz gefürchtet und bewundert, hatte durch Romano Schmid die erste Chance. Nach einer Hereingabe von Marco Grüll kam der Mittelfeldmann frei zum Abschluss, traf den Ball aber nur mit der Schulter und verfehlte das Ziel (11.).
Weiser kontert Rückstand mit einem Traumtor
Werder hatte das erste Ausrufezeichen gesetzt - Leipzig schoss das erste Tor. Und aus Bremer Sicht war das Zustandekommen maximal ärgerlich. Denn nach einem Einwurf und einer Kopfballverlängerung von Loïs Openda im Mittelfeld hatte Simons plötzlich freie Bahn. Der Niederländer konnte ungestört in Richtung Strafraum laufen und dort abschließen. Keeper Michael Zetterer war gegen den Abschluss des lange verletzten 21-Jährigen machtlos.
Die Gäste zeigten sich vom Rückstand gänzlich unbeeindruckt. Sie antworteten im Stile einer Spitzenmannschaft und konterten das 0:1 mit einem Traumtor: Nach einer Kombination über mehrere Stationen und einer Hackenvorlage von Grüll war Weiser mit einem Linksschuss erfolgreich.
Bremen mit seltsamen Rückzugsverhalten
Ein Remis wäre zur Pause verdient gewesen, aber Leipzig ging mit einem 2:1-Vorsprung in die Kabine, weil Bremen ein zweites Mal ein klägliches Abwehrverhalten an den Tag legte. Erneut profitierte Simons vom seltsamen Rückzugsverhalten der Hanseaten sowie ihrer großen Passivität. Pech zudem für die Werner-Elf, dass Anthony Jung den Schuss des RB-Offensivspielers abfälschte.
Traumtor von Sesko ist Bremens K.o.
Der zweite Durchgang begann für Werder, wie der erste aufgehört hatte: mit einem vermeidbaren Gegentor: Weiser spielte den Ball unbedrängt in der eigenen Hälfte in die Füße von Sesko, der unwiderstehlich in Richtung Bremer Gehäuse lief und den Ball dann humorlos in den Winkel schoss. Wobei der Begriff "schoss" für den über 120 km/h schnellen Abschluss des Slowenen maßlos untertrieben ist.
Der Treffer Marke "Tor des Monats" verlieh den "Roten Bullen" zwar keine Flügel, aber es gab ihnen zusätzliche Sicherheit. Die Hausherren hatten das Geschehen anschließend weitgehend im Griff und waren dem 4:1 weitaus näher als Bremen dem Anschlusstreffer.
Die Gäste konnten in den zweiten 45 Minuten nicht mehr an ihre gute fußballerische Vorstellung im ersten Abschnitt anknüpfen und kassierten kurz vor Ultimo den vierten Gegentreffer durch Baumgartner, bei dem sie wieder durch zu große Passivität "glänzten". Burke konnte hernach zwar noch Ergebniskosmetik betreiben. Freude kam bei den Bremern über das Tor des "Jokers" aber nicht mehr auf.