RB Leipzig : Werder Bremen

Fazit:
In einer flotten Begegnung am Sonntagnachmittag mit spielfreudigen Sturmreihen bezwingt RB Leipzig die Gäste aus Bremen mit 4:2. Den Unterschied macht hierbei die individuelle Qualität in der RB-Offensive, denn die Defensive der Hanseaten kann Xavi, Šeško und Co. nicht über 90 Minuten lang im Zaum halten. Damit steht RB nun wieder auf Rang vier und ist punktgleich mit Frankfurt, Werder bleibt vorerst Achter. Unter der Woche geht es für beide Mannschaften am Mittwoch weiter. Die Roten Bullen gastieren in Stuttgart, Werder empfängt Heidenheim.

Nach einer Ecke darf es Amadou Haïdara aus dem Rückraum probieren und setzt seinen Fernschuss nur knapp rechts am Tor vorbei.

Eine kleine Nickligkeit zwischen Stark und Openda löst der Schiedsrichter ohne weitere Karten. Insgesamt ist es eine sehr faire Partie.

Auf beiden Seiten gibt es neues Personal für die letzten Minuten. Es wirkt nicht so, als würde sich an der Punkteverteilung noch etwas ändern.

Nach einer Ecke von Seiwald trifft Nusa erneut den rechten Pfosten, doch es wird auf Abseits entschieden.

Stage gibt von rechts in die Mitte, doch weder Weiser noch Ducksch verwerten die Hereingabe.

Nusa an den Pfosten! Das wäre beinahe das nächste Tor nach einem Traum-Solo gewesen. Nusa ist unaufhaltsam auf der linken Seite und wird von drei Werderanern nicht gestoppt. Der Norweger zieht in den Strafraum und platziert den Ball an den rechten Pfosten.

Die Leipziger wollen einen Strafstoß, nachdem es eine leichte Berührung von Stark gegen Šeško im Sechzehner gibt. Doch für den Unparteiischen ist dies viel zu wenig für einen Foulelfmeter.

Es folgt die nächste Gelegenheit für die Hausherren. Nach einer Freistoßflanke von links stochert Orbán den Ball links am Tor vorbei.

RB will die Entscheidung: Openda prüft Zetterer mit einem strammen Schuss aus 15 Metern. Der Werder-Keeper ist zur Stelle und muss wenige Sekunden später gleich erneut parieren, diesmal gegen Nusa.

Jetzt fehlt den Gästen etwas das Spielglück. Gerade können sie sich einmal seit längerem wieder vorne festsetzen, doch dann berührt Weiser das Rund mit der Hand. Unter den wütenden Protesten von Coach Werner pfeift Schiri Reichel den Angriff ab.

Loïs Openda geht nach einem Zweikampf zu Boden und muss behandelt werden. Draußen bespricht sich Rose mit seinen Assistenten, womöglich muss er wechseln. Vorerst kehrt der Rote Bulle zurück aufs Grün.

Lynen sieht, dass Ducksch auf rechts Platz hat und spielt rüber. Der SVW-Stürmer holt immerhin eine Ecke heraus, die allerdings postwendend geklärt wird.

Was fällt den Bremern hier und heute noch ein? Zwei Tore scheinen nicht ausgeschlossen in der verbliebenen Zeit, doch dafür braucht es kreativere Ideen im letzten Drittel. RB verwaltet die Führung derzeit souverän.

Auch Ole Werner reagiert zwei Mal und bringt unter anderem Wintertransfer Issa Kaboré als frische Kraft. Währenddessen verpufft ein RB-Freistoß aus dem linken Halbfeld.

Rose wechselt doppelt: Doppelpacker Xavi und Raum verlassen das Feld, Baumgartner und Neuzugang Baku werden eingewechselt.

Köhn spurtet seinen Gegenspielern auf links weg und passt in die Mitte des Sechzehners. Dort steht Grüll, der sich um die eigene Achse drehen möchte, um abzuschließen. Das Manöver misslingt.

Zetterer im kurzen Eck zur Stelle! Werders Goalie hält seine Mannen im Spiel, in dem er einen halbhohen Schuss von Openda zur Seite abwehrt. Aus der anschließenden Ecke ergibt sich keine weitere Gefahr.

Benjamin Šeško hat noch nicht genug und probiert sein Glück aus 20 Metern. Dieses Mal saust der wuchtige Abschluss weit am Kasten vorbei.

Seiwald schädelt eine schnittige Köhn-Flanke von links aus dem RB-Sechzehner.

Die Norddeutschen scheinen sich vom frühen Schock im zweiten Durchgang etwas erholt zu haben und suchen nun mehr und mehr den Weg nach vorne. Grüll und Schmid probieren es über links, doch das Leder geht verloren.

Weiser schließt aus 15 Metern aus spitzem Winkel ab und schießt Raum an. Ist der deutsche Nationalspieler da mit der Hand am Ball? Minimal, aber dies ist kein strafbares Handspiel. Nach einem kurzen Kontakt zum Kölner Keller lässt Reichel die Partie weiterlaufen.

Schon wieder wird Šeško offensiv gesucht, aber diesmal kommt der RB-Goalgetter nicht an den Ball, da Werder-Rückhalt Zetterer gut aufgepasst hat und weit vor dem eigenen Tor klärt.

Ducksch holt mit einem starken Tempolauf auf rechts vermeintlich eine Ecke für seine Farben heraus, doch dann geht die Fahne hoch.

Das ist natürlich bitter für die Hanseaten, die Hypothek ist nun sehr groß.

Weiter geht's. Unter den Augen vom neuen Head of Global Soccer von RB, Jürgen Klopp, der heute auf der Tribüne sitzt, wird die Partie fortgesetzt. Auf Bremer Seite gibt es eine Änderung: Veljković ersetzt den vorbelasteten Friedl positionsgetreu.

Halbzeitfazit:
In einer munteren Begegnung führen die Messestädter zur Pause mit 2:1 gegen Werder Bremen. Nach einer wilden Anfangsphase mit guten Chancen auf beiden Seiten treffen beide Teams kurz hintereinander. Anschließend übernimmt RB das Ruder und drückt dem Spiel seinen Stempel auf. Xavis Solo zum Doppelpack (35.) bringt der Rose-Elf die verdiente Führung zum Pausentee.

Zwei Minuten Nachschlag sind angezeigt, bevor Reichel zur Pause bitten wird. Insbesondere die Gäste scheinen die Halbzeit zu benötigen. Werders frischer Auftritt aus den ersten Minuten scheint vorbei.

Bremen im Glück: RB startet die nächste Drangphase durch die Mitte. Klostermann ist mit aufgerückt und schließt ab. Doch sowohl dieser als auch der anschließende Schuss von Xavi werden geblockt.

Openda sitzt auf dem Hosenboden und muss kurz durchpusten. Der Leipziger Offensive macht aber ohne die Hilfe der medizinischen Abteilung weiter.

Ducksch köpft eine Raum-Ecke von rechts aus dem eigenen Sechzehner.

Jetzt ist RB oben auf und drängt auf mehr. Raums Flanke wird jedoch vorerst entschärft, Werder muss sich derzeit etwas sammeln.

Vereinzelte Pfiffe sind in der Red-Bull-Arena zu hören. Der Leipziger Anhang zeigt sich nicht sonderlich zufrieden über die bisherige Leistung. Der SVW macht es bislang allerdings auch überraschend gut. Die Werner-Elf tritt mutig auf und schmeißt sich in jeden Zweikampf.

Wow, dieses Spiel hat einiges zu bieten. Nach der ereignisreichen Anfangsphase folgen zwei Tore direkt hintereinander. Das macht Lust auf mehr und dabei ist erst eine knappe halbe Stunde gespielt.

Derrick Köhn ist ein echter Aktivposten auf Werders linker Seite. Dieses Mal gerät eine Flanke etwas zu lang und wird dadurch beinahe noch gefährlich.

Openda mit dem Volley! Šeško flankt butterweich in die Gefahrenzone, Openda wirft sich artistisch in die Hereingabe, bekommt allerdings keinen kontrollierten Abschluss auf die Reihe. Der Abschluss geht weit drüber, Bremens Schlussmann muss nicht eingreifen.

Die Hausherren kombinieren sich galant durch die gegnerische Hälfte. Jung gerät gegen Nusa in Bedrängnis und darf froh sein, dass er ein leichtes Stoßen gegen sich gepfiffen bekommt.

Wir erleben eine flotte Anfangsphase mit zwei Mannschaften, welche mit offenem Visier agieren. Die Leipziger haben zwar mehr Ballbesitz, doch die besseren Chancen kreiert die Truppe aus der Hansestadt.

Nusa stößt auf der rechten Seite vor und dringt mit hohem Tempo in den Sechzehner ein. Zetterer wehrt den folgenden Abschluss zur Seite ab. Ein Treffer hätte nicht gezählt, da Nusa im Abseits steht.

Schmid knapp vorbei! Das ist eine gute Möglichkeit für die Gäste. Schmid leitet die Situation selbst ein und gibt rechts raus auf Grüll, der halbhoch in den Sechzehner flankt und erneut Schmid findet. Dieser befördert das Spielgerät mit einer Kombination aus Brust und Schulter in Richtung des Tores - knapp rechts daneben.

Glück für RB, Ducksch rutscht weg! Das hätte die erste Großchance für Bremen sein können. Köhn flankt von links vors Tor, wo Seiwald grundsätzlich gut steht und klären möchte. Doch der Leipziger vertändelt die Kugel und ermöglicht Ducksch die Chance, aber der Bremer rutscht weg und verpasst die gute Möglichkeit.

Jung foult Openda auf der rechten Seite, es gibt Freistoß für Leipzig. Raum zieht die Hereingabe scharf vors Tor, Zetterer passt gut auf und klärt mit einer Hand.

Jetzt meldet sich Werder an. Ein langer Ball in die Spitze zu Grüll kommt nicht ganz an, Orbán spritzt dazwischen. Zusätzlich geht die Fahne des Assistenten hoch.

Wieder probieren es die Hausherren über die linke Seite. Šeško flankt in die Mitte in Richtung Openda, doch die Bremer behalten die Lufthoheit vorerst bei sich.

Xavi möchte Raum auf links schicken und spielt den Ball steil nach vorne. Stark hat aufgepasst und klärt rechtzeitig vor dem RB-Außenspieler.

Es geht gleich munter los. Vermeeren reißt Lynen direkt vor den Augen des Unparteiischen zu Boden. Da hat der Leipziger Glück, dass es keine frühe Gelbe Karte gibt.

Schiedsrichter Tobias Reichel pfeift das Spiel an. Leipzig spielt in Weiß, die Gäste agieren in Dunkelgrün.

Rose reagiert auf die derbe Pleite gegen die Bayern vor der Weihnachtspause und verändert seine Startformation auf vier Positionen. Kampl, Klostermann, Raum und Xavi starten anstelle von Baumgartner, Geertruida, Henrichs und dem verletzten Schlager. Der SVW tritt unverändert auf, Werner belässt alles beim Alten.

Werder Bremen gelang im Dezember eine sagenhafte Punkteausbeute von 100%, allerdings gegen vermeintlich schwächere Gegner. Nun wartet mit den Roten Bullen ein echter Brocken. Coach Ole Werner wollte im Vorfeld nicht von einem Gradmesser sprechen: "Eine Partie gibt nicht die Rückschlüsse auf alles weitere in einer Saison. An dem Punkt, an dem wir stehen, können wir uns mit ihnen nicht vergleichen."

Die Gastgeber wollen sich den gestern an Mainz verloren gegangenen Platz vier sicherlich wieder schnappen. Dafür muss die Rose-Elf heute gewinnen. Der Cheftrainer, der sich unter der Woche über den Transfer von Ridle Baku freuen durfte, warnt vor den Hanseaten: "Bremen hatte vor Weihnachten eine gute Serie und hat sich oben rangeschoben. Im Umschalten sind sie einer der besten oder sogar die beste Mannschaft der Liga."

Tabellarisch erwartet uns an diesem Sonntagnachmittag ein durchaus hochklassiges Spiel, der Fünfte trifft auf den Achtplatzierten. RB ist auf dem Papier sicherlich der Favorit, doch die Bremer machen es in dieser Spielzeit recht gut und könnten die Hausherren mit einem Auswärtsdreier sogar überholen. Der direkte Vergleich spricht eindeutig für Leipzig, Werder konnte noch nie in der Messestadt gewinnen.