HSV-Fanszene in Aufregung: Banner von rechten Hooligans im Volkspark
Die Fanszene des HSV ist in Aufruhr. Der rechtsextreme frühere HSV-Fanclub "Die Löwen" ist wieder sichtbar geworden im Volksparkstadion. Der Fußball-Zweitligist und Fanorganisationen wie die Supporters bemühen sich um eine Lösung.
In den Heimspielen zuletzt gegen Fortuna Düsseldorf und im August gegen Hertha BSC hing auf der Fantribüne des HSV eine kleine, aber dennoch gut sichtbare schwarze Flagge mit dem Löwen-Logo, sie überdeckte in Teilen das Banner der Supporters. Da sie nicht gegen die Stadionordnung verstößt, wurde sie nicht abgehängt.
Rund um den Volkspark nicht erwünscht
Die Gruppierung, gewaltbereit und aus der Neonazi-Szene, hat jahrelang keine Rolle mehr beim HSV gespielt - und ist rund um den Volkspark auch nicht erwünscht. Im Internet ist von anderen Fanclubs eine Petition gestartet worden mit dem Ziel, die Löwen wieder rauszuwerfen.
Spätestens bis zum nächsten Heimspiel in gut zwei Wochen gegen Greuther Fürth (21. Oktober, 13 Uhr) will der HSV das Thema mit allen Beteiligten - also auch mit Vertretern der Löwen - im Dialog klären.
Am Tod von Adrian Maleika beteiligt
Die Löwen waren in früheren Jahren an vielen gewalttätigen Ausschreitungen dabei und stehen für das dunkelste Kapitel in der Historie der HSV-Fanszene. 1982 waren sie am Tod des 16 Jahre alten Werder-Fans Adrian Maleika beteiligt. Zwei Mitglieder des Fanclubs, der seinerzeit offen rechtsradikal agierte und großen Einfluss auf die gesamte Fanszene hatte, wurden damals verurteilt.
Anlässlich des 40. Todestages weihte der HSV vor rund einem Jahr eine Gedenktafel am Volksparkstadion ein, dafür hatte sich vor allem der Supporters Club engagiert.
Gruppe viel kleiner als früher
Der HSV hatte erfolgreich daran gearbeitet, dass die Löwen aus dem Umfeld des Clubs verschwinden. Aktuell ist die Gruppe viel kleiner als früher, höchstens zehn Personen gelten im Moment als Löwen. Dennoch wollen die Hanseaten das aufkommende Problem möglichst im Keim ersticken.