Waschmittel in Gelkissen: Wie gut sind Pods, Caps und Discs?
Flüssigwaschmittel in Gelkissen - auch Pods, Caps oder Discs genannt - ist meist teurer als Waschpulver, hat eine geringere Waschleistung und belastet die Umwelt stärker.
Die Hersteller werben damit, dass Verbraucher dank der gefüllten Waschkapseln kein staubiges Pulver oder klebriges Flüssigwaschmittel mehr in die Waschmaschine füllen müssen - und nicht mehr auf die Dosierung zu achten brauchen.
Gelkissen teurer als Waschpulver
Ein Gelkissen reicht laut Dosierungsangabe der Hersteller in der Regel für 4,5 Kilogramm normal verschmutzte Wäsche. Die meisten handelsüblichen Waschmaschinen haben jedoch ein Fassungsvermögen von durchschnittlich acht Kilo. Das Waschmittel einer Kapseln reicht also nicht für eine voll beladene Trommel aus. Auch bei stärkeren Flecken oder härterem Wasser ist die Dosierung zu schwach.
Auf Nachfrage empfehlen die Hersteller für solche Fälle, zwei Gelkissen zu verwenden. Dann aber kostet eine Waschladung nicht mehr rund 30 Cent, sondern 60 Cent. Wer mit Pulver wäscht und selbst dosiert, zahlt pro Waschgang nur etwa 13 Cent.
Waschleistung von Gelkapseln nur durchschnittlich
Bei der Waschleistung können Waschkapseln nicht überzeugen. Im Auftrag des NDR hat die Öffentliche Prüfstelle für Textilwesen in Mönchengladbach Gelkissen verschiedener Hersteller mit Waschpulver und Flüssigwaschmitteln der gleichen Marke verglichen. In allen Fällen erzielten die Pulver mit Abstand das beste Ergebnis. Denn nur Waschpulver enthält Bleiche, die wichtig für die Entfernung von Flecken ist. Zwischen Flüssigwaschmittel und Gelkapseln erkannten die Wissenschaftler auch bei genauer Begutachtung im Labor keine nennenswerten Unterschiede.
Polymere gelangen in die Umwelt
Die Plastikhülle der Gelkissen besteht nach Angaben der Hersteller aus Polyvinylalkohol. Sie versprechen, dass sich der Stoff vollständig im Wasser auflöst. Tatsächlich finden sich in Klärwerken keine Rückstände der Kapselhüllen.
Problematisch ist jedoch das verwendete Waschmittel. Fast immer enthält es flüssiges Plastik, sogenannte Polymere. Sie geben dem Waschmittel seine Gel-artige Konsistenz.
Polymere seien zwar biologisch abbaubar, erklärt Harald Hanssen vom Hamburger Klärwerk, allerdings nur unter Laborbedingungen nach 24 Tagen. Klärwerke haben nur 24 Stunden Zeit, um Rückstände herauszufiltern. Die Folge: Der flüssige Kunststoff passiert die Klärwerke und landet in der Umwelt.