Pannenhilfe: Der ADAC ist nur eine Möglichkeit

Stand: 22.07.2024 15:47 Uhr

Wer eine Autopanne hat, freut sich über schnelle Hilfe. Die bekanntesten Helfer sind die "gelben Engel" vom ADAC. Doch es gibt zahlreiche Alternativen - Preise und Leistung zu vergleichen lohnt sich.

Der Reifen ist platt, die Batterie streikt: Pannen bedeuten für Autofahrer Ärger, Stress und Zeitverlust. Um im Falle eines Falles Hilfe zu erhalten, sind in Deutschland mehr als 21 Millionen Menschen Mitglied des Allgemeinen Deutschen Automobil-Club ADAC, der eine eigene Straßenwacht mit gelben Autos unterhält. Aber auch andere Automobilclubs wie AvD, ACE oder der ökologisch orientierte Verkehrsclub VCD bieten ihren Mitgliedern Pannenhilfe ab etwa 45 Euro im Jahr. Darüber hinaus verkaufen zahlreiche Versicherungen Policen für den Fall einer Panne.

Das Auto oder den Fahrenden versichern?

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, sich abzusichern: Entweder gilt das Hilfsangebot für ein bestimmtes Fahrzeug oder für einen Fahrer - egal mit welchem Auto er unterwegs ist. Als Beifahrer mitzufahren, genügt nicht. Wer also häufig mit verschiedenen Fahrzeugen fährt, auch mit Mietwagen, sollte sich für die zweite Möglichkeit entscheiden. Gilt der Pannenschutz für ein konkretes Auto, ist es egal, wer am Lenkrad sitzt. Solche Policen werden meist mit der Kfz-Haftpflichtversicherung angeboten.

Preise und Leistungen vergleichen

Die Preise der verschiedenen Angebote variieren ebenso deutlich wie die Leistungen. Günstige Versicherungen bieten neben der Pannenhilfe kaum Zusatzleistungen und sind oft auf Deutschland begrenzt. Wer auch im europäischen Ausland oder in Übersee fährt, zahlt mehr. Manche Tarife gelten nicht, wenn das Auto vor der eigenen Haustür streikt, sondern erst ab einer festgelegten Distanz. Für die Kosten beim Abschleppen oder für Hotelübernachtungen gibt es Obergrenzen. Im Preis enthalten ist außerdem nur die Arbeit der Pannenhelfer. Bauen sie zum Beispiel eine neue Batterie ein, muss diese extra bezahlt werden.

Rabatte und weitere Angebote bei Automobilclubs

Bei den großen Automobilklubs ist die Pannenhilfe nur ein Teil des Angebots für ihre Mitglieder. Diese können zwischen verschiedenen Tarifen wählen, die beispielsweise auch Fahrradpannenhilfe, Rücktransport bei Erkrankung auf Reisen und weiteren Service rund um Mobilität und Reise einschließen. Außerdem gibt es Rabatte bei Partnerunternehmen wie Autovermietern, Reiseveranstaltern oder Tankstellen. Während die großen Klubs eigene Pannenhilfe-Fahrzeuge haben, arbeiten kleinere mit Partnerfirmen wie Werkstätten oder Abschleppdiensten zusammen.

Neue Autos meist mit Mobilitätsgarantie

Wer nur Wert auf Pannenhilfe legt und ein recht neues Auto fährt, muss meist kein zusätzliches Geld ausgeben. Viele Autohersteller bieten ihren Kunden eine Mobilitätsgarantie, springen also ein, falls der Wagen liegen bleibt. Das gilt auch für E-Autos. Dauer und Umfang der Mobilitätsgarantie sind begrenzt und an Bedingungen wie regelmäßige Wartung gebunden.

Pannenhilfe ohne Club oder Versicherung

Wer sich weder bei einem Autoklub noch bei einer Versicherung abgesichert hat, muss die Kosten für Pannenhilfe aus eigener Tasche bezahlen. Die Preise richten sich nach Länge der Anfahrt, Tageszeit und Umfang der Hilfe. Per Smartphone lassen sich Telefon-Nummern von Werkstätten in der Nähe des Pannenortes herausfinden. Auch die Pannenhelfer der Automobilclubs helfen bei freien Kapazitäten Nicht-Mitgliedern, stellen dann aber de Kosten in Rechnung.

Starthilfe: Taxiruf statt Pannendienst

Starthilfekabel an einer Autobatterie © imago/Petra Schneider
Häufig ist eine schwache Batterie die Ursache, wenn das Auto streikt.

Statistiken belegen, dass bei Autos mit Verbrennermotor eine schwache Batterie die häufigste Ursache dafür ist, dass ein Auto nicht anspringt - speziell im Winter. Eine Alternative zum professionellen Pannenhelfer sind dann Taxifahrer. Viele Taxiunternehmen schicken auf Wunsch einen Wagen, der Starthilfe gibt. Ein Anruf bei der Taxizentrale klärt die Möglichkeit und den Preis für diesen Service.

E-Autos: Abschleppen oft nicht möglich

Viele Elektroautos lassen sich nicht abschleppen, stattdessen müssen sie verladen werden. Das liegt daran, dass die Elektromotoren unkontrolliert Strom erzeugen können, wenn die Räder beim Schleppen gedreht werden, was zu Schäden im Antrieb führen kann. Wer mit seinem E-Auto selbst ein anderes Fahrzeug abschleppen möchte, sollte im Blick behalten, dass sich der Akku durch die größere Belastung sehr viel schneller entlädt und sich die Reichweite erheblich verringert.

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Dieses Thema im Programm:

Die Nordreportage | 29.04.2024 | 18:15 Uhr

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