Laminat © picture alliance / Zoonar Foto: Lubo Ivanko

Laminat verlegen: Günstiger Bodenbelag in Holzoptik

Stand: 29.11.2021 11:40 Uhr

Laminat besteht in der Regel aus drei Schichten: Die sogenannte Trägerplatte aus gepressten Holzfasern gibt dem Bodenbelag Stabilität. Die Optik bestimmt ein Dekorpapier, das eine Holzmaserung imitiert. Melaminharz bildet die Oberschicht. Diese Form der Versiegelung schützt das Material gegen starken Abrieb und vor Schmutz.

Günstige Alternative zu Parkett

Paneele in Holzoptik sehen ansprechend aus, sind widerstandsfähig und im Vergleich zu Echtholzböden vergleichsweise günstig. Im Schnitt liegt der Quadratmeter-Preis bei rund 15 Euro. Der Vorteil von Klick-Laminat gegenüber verklebten Paneelen: Es lässt sich leicht wieder zurückbauen. Das empfiehlt sich besonders in Mietwohnungen, da der Vermieter beim Auszug das Entfernen des Laminatbodens verlangen kann.

Untergrund muss eben und trocken sein

Als Untergrund für Laminat sind Beton, Estrich, Spanplatten oder Holzdielen geeignet. Alte Beläge wie Teppich, PVC oder andere Kunststoffböden am besten vor dem Verlegen entfernen. Holzleisten gegebenenfalls abmontieren. Anschließend prüfen, ob der Untergrund ausreichend fest, sauber und trocken ist. Je ebener der Untergrund ist, desto leichter lässt sich das Laminat verlegen. Durch zu große Unebenheiten kann Laminat aufspringen, die Steck-Verbindungen können brechen. Eine Richtlatte hilft dabei, den Boden auf Unebenheiten zu prüfen. Bei sehr unebenen Böden empfiehlt es sich, eine Holzkonstruktion unterzubauen.

Trittschalldämmung schluckt Lärm und Geräusche

Eine Frau verlegt Dämmung für einen Laminatboden. © picture alliance/imageBROKER Foto: Bernhard, A.
Eine PE-Folie bietet Schallschutz und gleicht kleine Unebenheiten aus.

Bevor es mit dem Verlegen des Laminats losgehen kann, muss eine Trittschalldämmung verlegt werden. Diese Schicht ist ein Muss, da Nachbarn sonst jeden Schritt hören können. Und sie hat den Vorteil, Unebenheiten auszugleichen. Eine fünf Millimeter dicke Dämmschicht etwa kann punktuell Unebenheiten von bis zu vier Millimetern ausgleichen. Besonders alte Dielenböden sind häufig uneben. Als Dämmung eignen sich Kork, Filz oder Polyethylen-Schaumfolie. Letztere ist besonders günstig und feuchtigkeitsbeständig. Kostenpunkt für eine Trittschalldämmung: 2 bis 10 Euro pro Quadratmeter.

Holzfaserplatten ans Raumklima anpassen

Achtung: Laminat muss sich ans Raumklima anpassen. Deshalb die Pakete mit den Platten etwa zwei Tage ungeöffnet im dem Raum liegenlassen, in dem der Fußboden verlegt werden soll. Darüber hinaus sollten folgende Materialien vorhanden sein:

  • Zollstock
  • Stanze, alternativ: Stichsäge
  • Gummihammer
  • Zugeisen
  • Klebeband
  • Bleistift

Paneele einhaken und festhämmern

Laminatpaneele immer versetzt legen. Das sieht nicht nur besser aus, sondern sorgt auch für Stabilität. Es empfiehlt sich, das Laminat auf alten beweglichen Holzdielen quer zu verlegen. Denn wenn Fuge auf Fuge liegt, droht das Laminat aufzuspringen. Ansonsten gilt: Paneele parallel zum Lichteinfall verlegen. Das heißt, die Längsseiten der Holzfaserplatten folgen der Richtung des einfallenden Lichts.

Laminat-Paneele werden auf einer Dämmschicht verlegt. © picture alliance/Zoonar Foto: Lubo Ivanko
Die Paneele können durch einfaches Einhaken passgenau verlegt werden.

Am besten in der linken hinteren Ecke des Raumes mit dem Verlegen beginnen. Das Klick-Laminat rastet mithilfe einer Spezialverriegelung ein. Dabei das jeweilige Paneel ganz nah an die vorgesehene Position legen und verriegeln. Das passgenaue Einhaken klappt mit etwas Übung. Beim Festklopfen gilt: per Hand ist besser. Das schont die Kanten. Nur in hartnäckigen Ausnahmefällen kommt der Gummihammer ins Spiel.

Tipp: Zu Wand, Heizungsrohren und Türzargen zehn Millimeter Luft lassen, damit sich der Boden dem unterschiedlichen Raumklima im Sommer und Winter anpassen kann.

Laminat mit Stanze ohne Ausfransen kürzen

Meistens muss am Ende einer Reihe das letzte Paneel gekürzt werden. Dafür den erforderlichen Abstand zur Wand ausmessen, den Wert mit Winkel und Bleistift auf dem Paneel markieren und idealerweise mit einer Stanze kürzen. Der Vorteil gegenüber einer Stichsäge: Das Laminat lässt sich schnurgerade kürzen ohne auszufransen. Wer keine Stanze zu Hause hat, kann ein Gerät im Baumarkt ausleihen.

Eckstücke auszusägen, ist auch nicht ganz einfach. Am besten die Maße des Ausschnitts auf der Rückseite markieren und ein Klebeband als Sägekante anbringen. Endstücke mit einem Zugeisen nachziehen. Damit die letzte Reihe des Laminats passt, die entsprechende Breite ermitteln und anschließend die Paneele längsseitig zuschneiden. Zum Einpassen eignet sich auch hierbei ein Zugeisen. Zum Schluss Holz- oder Sockelleisten wieder anbringen.

Dieses Thema im Programm:

Mach kein Murks! | 16.07.2022 | 17:35 Uhr

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