Holz und andere Materialien sägen: Tipps und Tricks
Wer flott und sicher sägen will, benötigt das passende Werkzeug. Das Sägeblatt muss richtig eingespannt sein, Klebeband lässt Holz nicht ausfransen. Schutzkleidung beugt gefährlichen Verletzungen vor.
Ob Holz, Metall oder Kunststoff - der Griff zur Säge gehört zum Heimwerken einfach dazu. Damit bei der Arbeit mit dem scharfen Werkzeug kein Frust entsteht, ein paar Tipps und Tricks.
Tipp 1: Die passende Säge finden - von der Hand- bis zur Motorsäge.
Sägen gibt es in vielen Größen und Ausführungen - von verschiedenen Handsägen bis zu elektrischen Stich-, Kreis- und Motorsägen.
Die typische Handsäge ist der Fuchsschwanz, der sich bestens zum Sägen von Holz eignet. Das flexible Sägeblatt ist dabei fest mit dem Griff verbunden. Bügelsägen haben dagegen ein eingespanntes Sägeblatt, das leicht zu wechseln ist. Die gibt es für Holz, Metall oder Kunststoff. Puksägen sind kleine, handliche Bügelsägen mit eingespannten Blättern zum Wechseln.
Wer breite Bretter sägen will, sollte einen Fuchsschwanz oder eine Japansäge verwenden, sonst ist der Bügel irgendwann im Weg. Japansägen können nur Holz durchtrennen, ermöglichen aber feines Schneiden mit dünnem Sägeblatt und relativ wenig Kraftaufwand. Denn sie funktionieren auf Zug, während man mit europäischen Sägen üblicherweise "auf Stoß" sägt, also indem die Hand beim Voranschieben Druck aufs Sägeblatt gibt.
Weniger Muskelkraft ist bei elektrischen Sägen gefragt. Dafür ist die Verletzungsgefahr deutlich größer. Deswegen: Vorsichtig sein beim Umgang mit Stich-, Kreis- oder Motorsägen! Mit Stich- und Kreissägen lassen sich Bretter sauber durchtrennen. Eine Säbel- oder Tigersäge ist dagegen eher für Äste, Balken oder Rohre geeignet.
Tipp 2: Sicherer Arbeitsplatz und Schutzkleidung
Beim Sägen kann ein Abrutschen fatale Folgen haben. Deswegen auf einen standfesten Arbeitsplatz achten: Es darf nichts wackeln, die Auflagefläche muss glatt sein - und groß genug. Denn beim Arbeiten mit einer Handsäge fixiert man das Material durch Druck mit der Hand.
Außerdem wichtig: volle Konzentration. Schutzkleidung wie Arbeitshandschuhe, Schutzbrille und eventuell Gehörschutz minimieren das Verletzungsrisiko - vor allem bei elektrischen Sägen. Die Oberbekleidung sollte an den Ärmeln eng anliegen. Auf keinen Fall dürfen Kleidungsteile in das Arbeitsfeld hineinhängen. Nur beim Verwenden einer Kreissäge lieber auf die Arbeitshandschuhe verzichten, sie erhöhen die Verletzungsgefahr.
Wer mit einer Motorsäge hantiert, muss besonders viel Wert auf entsprechende Schutzkleidung legen: neben Arbeitshandschuhen einen Helm mit Gesichtsschutz, Ohrschützer und zusätzlich eine spezielle Schnittschutzhose sowie Sicherheitsschuhe tragen.
Tipp 3: Rohre aus Metall oder Kunststoff sägen
Egal ob Alukantrohr oder Kunststoffrohr, die richtige Vorgehensweise ist beim Sägen immer die gleiche: Das Rohr mit einer Hand fixieren, der Daumen zeigt an die erste Schnittstelle. Säge ansetzen und die ersten Schnitte setzen. Sobald die Schnittkante vorhanden ist, dient diese als Führung. Den Daumen jetzt in Sicherheit bringen. In langen, gleichmäßigen Zügen sägen und bei der Bewegung nach vorn Druck auf die Säge geben.
Tipp 4: Sägeblatt richtig einspannen
Beim Wechseln des Sägeblatts auf die Sägerichtung achten. Dazu mit dem Fingernagel von hinten nach vorn über das Blatt streichen: Alles ist richtig, wenn der Nagel nicht hängenbleibt. In der entgegengesetzten Richtung sieht das anders aus: Dann spürt man die Zahnung des Sägeblatts, der Nagel hakt darin ein.
Tipp 5: Fransenfrei Holz sägen
Damit Holz an der Schnittstelle nicht ausfranst, ein Klebeband, zum Beispiel ein Isolierband, an der Schnittstelle befestigen und so nah wie möglich daran entlang sägen. Dickeres Isolierband hat einen weiteren Vorteil: Nach dem Schneiden das Band abziehen und mit der Oberfläche über die Schnittkante reiben - das glättet zusätzlich die Kante.
Tipp 6: Motorsägenkurs belegen
Der Umgang mit einer Motorsäge ist besonders gefährlich. Außerhalb des eigenen Grundstücks darf man sie in der Regel nur mit einem speziellen Fachkundenachweis benutzen - etwa um im Wald Brennholz zu machen. Der sogenannte Motorsägenschein macht aber grundsätzlich für jeden Sinn: Innerhalb von ein bis zwei Tagen lernt man den richtigen Umgang mit der Säge und alles über die notwendige Schutzkleidung. Solche Kurse gibt es von verschiedenen Anbietern. Die drei gängigen Kurs-Standards sind:
- DGUV (Information 214-059) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung
- AS Baum 1
- KWF Standards für Motorsägenkurse - das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V.