Ein Sparschwein mit verschiedenen elektrischen Geräten im Kleinformat. © Imago Images / easyFotostock Foto:  MaksymxYemelyanov

Energie sparen im Haushalt: So verbrauchen die Geräte weniger

Stand: 06.03.2023 11:48 Uhr

Ob Kühlschrank, Spülmaschine oder Wasserkocher: Elektrische Haushaltsgeräte verbrauchen viel Energie. Mit kleinen Veränderungen lässt sich hier viel sparen, manchmal lohnt sogar eine Neuanschaffung.

Allein Kühlen und Gefrieren machen bis zu 20 Prozent des Strombedarfs im Haushalt aus. Sehr alte Kühlschränke, etwa Geräte, die noch aus dem 1990er-Jahren stammen, sollte man besser austauschen, empfiehlt Florian Lörincz, Energieberater bei der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Mit einem modernen Gerät, das derzeit etwa 600 bis 800 Euro kostet, lassen sich im Vergleich zu einem Altgerät etwa 80 Euro im Jahr sparen, sodass sich die Anschaffungskosten nach ungefähr acht bis zehn Jahren amortisieren.

Kühlschrank nicht zu groß wählen

Ein gefüllter Kühlschrank mit geöffneter Tür. © colourbox Foto: fuzzbones
Kühlschränke sollten zur Personenzahl im Haushalt passen. Sind sie zu groß, verbrauchen sie unnötig viel Strom.

Beim Kauf eines neuen Kühlschranks sollte man auf die neue Klassifizierung achten, die seit 2021 gilt: Kühlschränke, die vor der Umstellung in die Effizienzklasse "A+" eingestuft waren, befinden sich nach neuer Klassifizierung in der Kategorie "C". Die sparsamsten neuen Modelle haben die Effizienzklasse A. Auch auf die Größe sollte man achten, denn zu große Modelle verbrauchen unnötig Strom. Ein- oder Zwei-Personen-Haushalte kommen in der Regel mit 100 bis 150 Litern Nutzinhalt aus, für jede zusätzliche Person kann man mit weiteren 50 Litern rechnen. Ob der Kühlschrank mit Lebensmitteln gefüllt ist oder nicht, hat dagegen nur geringen Einfluss auf den Energieverbrauch.

Kühlschrank: Temperatur von 7 Grad ist optimal

Damit die Lebensmittel ausreichend gekühlt sind und zugleich nicht zu viel Energie verbraucht wird, sollte der Kühlschrank im mittleren Fach eine Temperatur von sieben Grad aufweisen, empfiehlt das Bundesumweltamt. Jeder Grad kühler kostet Strom. Bei älteren Kühlschränken ist diese Temperatur schon auf Stufe 1 oder 2 erreicht. Hat das Gerät keine genaue Temperaturanzeige, kann man die Temperatur auch mit einem handelsüblichen Thermometer messen und die Stufe entsprechend anpassen. Bildet sich eine Eisschicht im Kühlschrank, sollte er abgetaut werden.

Spülmaschine spart Energie und Wasser

Wer eine Spülmaschine nutzt, statt das Geschirr von Hand zu spülen, spart sowohl Wasser als auch Energie. 40 Euro kostet sie im Schnitt im Jahr, wer per Hand wäscht, zahlt ungefähr das Doppelte. Eine volle Spülmaschine verbraucht etwa 10 Liter pro Spülgang, per Hand sind es etwa 70 Liter, hat Elena Gellermann von der Energieagentur Schaumburg errechnet. Noch mehr Energie lässt sich einsparen, wenn man die Maschine an einen Warmwasserzufluss anschließen kann.

Energiesparend waschen

Die Trommel einer Waschmaschine mit geöffneter Tür © imago/Panthermedia
Waschtemperaturen über 40 Grad sind meist unnötig. Oft sind sogar schon 20 Grad ausreichend.

Bei leicht bis normal verschmutzter Wäsche reichen laut Verbraucherzentrale Temperaturen von 20 bis 40 Grad Celsius meist aus. Lediglich einmal im Monat sollte für die Hygiene der Waschmaschine bei 60 Grad gewaschen werden. Wichtig sei zudem, die Maschine immer voll zu beladen - das spart Waschmittel, Strom und Wasser. Die Beladungsautomatik sei nur wenig hilfreich, so die Verbraucherschützer, da sie lediglich den Wasserverbrauch anpasse und dieser immer noch relativ hoch bleibe.

Wäschetrockner verbrauchen viel Strom

Wäschetrockner gehören zu den großen Stromfressern im Haushalt. Wer darauf nicht verzichten möchte, sollte einen modernen Trockner mit Wärmepumpen-Technologie nutzen. Diese Geräte verbrauchen nur halb so viel Strom wie Kondenstrockner. Das sind allerdings - je nach Nutzungsintensität - immer noch bis zu 250 Kilowattstunden im Jahr.

Fußballtrikots auf einer Wäscheleine © fotolia.com Foto:  Edler von Rabenstein
Kostenlose Alternative zum Wäschetrockner: Die klassische Wäscheleine.

Eine besonders ungünstige Energiebilanz haben Kombinationen aus Waschmaschine und Trockner. In diesen Geräten sind oft spezielle Trockner verbaut, die nicht nur viel Strom, sondern zusätzlich Wasser verbrauchen, um den entstehenden Wasserdampf abzukühlen. Weiterer Nachteil: Kombi-Geräte können oft nur einen Teil der Waschladung in einem Durchgang trocknen. Kostenlose Alternativen sind Leine und Wäscheständer.

Energie sparen beim Kochen und Backen

Grundregel beim Kochen: Wenn möglich, einen Topfdeckel aufsetzen. Das reduziert die Energiekosten beim Kochen um etwa 50 Prozent, erklärt Energieberater Lörincz. Positiver Nebeneffekt: Das Essen ist meist etwas schneller gar. Eier kann man dämpfen statt sie zu kochen: Dazu nur etwa zwei Zentimeter Wasser in den Topf geben, sodass die Eier etwa zur Hälfte bedeckt sind. Die Kochzeit bleibt die gleiche, aber das Wasser wird schneller heiß, was wiederum Energie spart.

Ein Koch hebt vier Eier mit einer Schaumkelle aus einem Topf. © NDR Foto: Claudia Timmann
Wer Eier dämpft statt sie zu kochen, benötigt nur sehr wenig Wasser - und spart Energie.

Beim Backen möglichst die Umluftstufe nutzen. Dabei wird die heiße Luft gleichmäßiger im Ofen verteilt. So gart das Essen bei niedrigeren Temperaturen als bei Ober- oder Unterhitze - das senkt die Energiekosten. Allerdings eignet sich die Umluft-Funktion nicht für alle Gerichte gleichermaßen. Kuchen und Braten beispielsweise verlieren rasch an Feuchtigkeit und werden schnell zu trocken.

Wasserkocher statt Kessel nutzen

Wasserkocher haben den Vorteil, dass man Herdplatte und Kessel nicht mit erhitzen muss. Das spart Strom - aber nur, wenn man nicht zu viel Wasser erwärmt. Am besten immer nur genau die benötigte Menge erhitzen - etwa, indem man das Wasser vorher abmisst.

Glühbirnen und Halogen-Lampen ersetzen

Alte Glühbirnen oder Halogen-Lampen sollte man gegen LED-Glühlampen ersetzen, die bis zu zehnmal weniger Strom verbrauchen. Hier lohnt sich ein kurzer Check aller Räume einschließlich des Kellers. Die Umrüstung lohnt sich auch deshalb, weil LED-Lampen in der Regel recht langlebig sind.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | 26.04.2022 | 14:10 Uhr

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