Der verstellbare Fuß einer Stehleiter. © NDR/nonfictionplanet

Eine Leiter sicher verwenden: So geht es richtig

Stand: 19.10.2020 18:40 Uhr

Wohl jeder hat eine Leiter zu Hause. Leitern geben festen Stand, damit eine Glühbirne gewechselt oder eine Wand gestrichen wird. Doch wann stehen Leitern wirklich sicher? Und welche Leitern gibt es?

Leitern sind nützlich, können aber auch gefährlich sein, wenn man nicht aufpasst. Selbst Profis stehen darauf nicht immer sicher - und es kommt jedes Jahr zu Tausenden Unfällen. Mit diesen Tipps arbeitet man sicher auf einer Leiter.

Tipp 1: Die richtige Leiter

Eine Leiter nimmt viel Platz weg, weil sie ja irgendwo gelagert werden muss. Aber lieber eine Leiter zu viel zu Hause haben, als mit einer nicht geeigneten hoch hinaus wollen und tief fallen. Hier die gängigsten Modelle:

  • Stehleiter zum Ausklappen mit Sicherheitsbügel oberhalb der letzten Stufe: der Klassiker im Haushalt. Sie hat eine Ablagefläche und Bänder oder einen Klappbügel als sogenannte Spreizsicherung. Sie verhindert, dass die beiden "Beine" der Leiter einen Spagat machen.
  • Doppel-Stehleiter oder Doppelleiter: Hat auf beiden Seiten Stufen, ideal um darauf sicher zu stehen und etwa Wände zu streichen.
  • Anlege- beziehungsweise Schiebeleiter: Besteht aus einem Leiterstück oder mehreren Teilen. Sie werden nach oben hin hochgeschoben und verlängern die Leiter. Sie wird dann angelehnt, etwa an eine Hauswand.
  • Mehrzweckleitern: Haben in der Regel drei Teile. Sie kann man als Stehleiter nutzen oder zu einer Anlegeleiter umbauen.

Tipp 2: Sicher stehen auf der Leiter

Ein Mann steht auf einer Doppel-Stehleiter. © NDR/nonfictionplanet
So hat man einen sicheren Stand auf der Leiter.

Um etwa die oberen Kanten und Ecken einer Wand zu streichen oder eine Lampe aufzuhängen, sind Doppel-Stehleitern ideal. Zum Arbeiten mit dem linken Fuß auf der linken und mit dem rechten Fuß auf der rechten Leiterseite stehen. Die Leiter befindet sich dann also zwischen den Beinen. So hat man einen festen Stand und es fällt einem leichter, das Gleichgewicht zu halten.

  • Die Leiter muss auf ebenem Boden stehen und zwar so weit wie möglich ausgeklappt.
  • Ablagefläche oder feste Spreizsicherung - falls vorhanden - immer einrasten.
  • Beim Arbeiten auf Leitern immer mit beiden Füßen auf der Leiter stehen.
  • Niemals eine Stehleiter als Anlegeleiter verwenden!
  • Niemals auf einer Leiter stehend weit nach rechts oder links hinauslehnen.

Tipp 3: Der richtige Winkel bei der Anlegeleiter

Ein Mann steht auf einer Leiter, die in einem WInkel zwischen 65 und 75 Grad an eine Hauswand lehnt. © NDR/nonfictionplanet
So steht die Leiter richtig.

Bei der Arbeit mit Anlege- und Schiebeleitern muss der "Anlehn-Winkel" stimmen. Den kann man natürlich nicht nachmessen. Daher am besten diese Faustregel beachten: Wenn die Stufen waagerecht sind und man gerade auf einer Stufe stehen kann, ist der Winkel richtig. Er beträgt dann zwischen 65 und 75 Grad zum Boden.

  • Keine Schlaufen in die Stufen hängen lassen, kein Werkzeug dort ablegen, damit es keine Stolperfallen gibt.
  • Auf weichem Mutterboden, Gras oder Lehm steht die Leiter fest, wenn sie Stahlspitzen an den Füßen hat.
  • Ab drei Meter Höhe nur eine Anlegeleiter mit Fußverbreiterung verwenden.
  • Nicht die drei obersten Stufen betreten, bei einer aufgesetzten Schiebeleiter sogar die obersten vier Stufen nicht verwenden.

Tipp 4: Verstellbare Stehleiter für Treppen

Auf Treppen ist es unmöglich eine "normale" Stehleiter oder Doppel-Stehleiter zu verwenden. Sie würden auf den unterschiedlich hohen Stufen immer extrem wackelig stehen. Auf keinen Fall Holzbretter oder Steine drunter schieben, um diese Höhenunterschiede auszugleichen. Sondern unbedingt eine spezielle Stehleiter nehmen, deren Füße einzeln höhenverstellbar sind.

Tipp 5: Sauber und sicher

Ein wischt mit einem feuchten Lappen über die Stufe einer Leiter © NDR/nonfictionplanet
Nach dem Gebrauch die Leiter immer reinigen.

Arbeiten Profis mit Leitern, gibt es eine klare Sicherheitsvorschrift: Vorm ersten Fuß auf der Leiter unbedingt checken, ob die Leiter intakt ist, alle Sicherungen funktionieren und keine Schraube locker ist. Genau das sollten auch Heimwerker prüfen.

Heil wieder runter von der Leiter? Dann unbedingt Stufe für Stufe säubern. Am besten mit einem feuchten Lappen abwischen. So bleiben die Stufen frei von Fett und Dreck und damit sicher für den nächsten Aufstieg. Holzleitern unbedingt trocken lagern, sonst sind sie beim nächsten Einsatz rutschig.

Dieses Thema im Programm:

Mach kein Murks! | 05.06.2021 | 14:30 Uhr

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