Inkontinenz: Einlagen halten sauber und trocken
Bei unkontrolliertem Harnverlust sind Inkontinenz-Einlagen ein wichtiges Hilfsmittel. Worauf Betroffene beim Kauf achten sollten.
An Inkontinenz leiden in Deutschland zehn bis 15 Prozent der Menschen. Die Erkrankung kann verschiedene Ursachen haben. Insgesamt sind Frauen häufiger betroffen, etwa nach einer Geburt. Weitere Ursachen können Operationen sein, bei Männern etwa eine Prostata-OP. Vor allem zu Beginn einer Inkontinenz-Therapie sind Einlagen wichtig. Laut Prof. Dr. Andreas Wiedemann sind viele Patientinnen und Patienten nach erfolgreicher Behandlung nicht mehr auf Einlagen angewiesen.
Inkontinenz-Einlagen: Worauf sollten Patienten achten?
Beim Kauf von Inkontinenz-Einlagen sollten Betroffene auf diese Merkmale achten:
- Einlagen sollten keine Duftstoffe enthalten, denn diese können Allergien und Reizungen auslösen.
- Einlagen sollten komfortabel zu tragen sein, also nicht etwa rutschen, und gut an der Unterwäsche zu befestigen sein. Ideal ist ein Baumwoll-artiges Material. Zu viel Material oder breite Ränder können scheuern oder unangenehm auftragen.
- Einlagen sollten bei Körperbewegungen, etwa beim Gehen oder Aufstehen, keine Geräusche verursachen.
- Die Größe und Dicke der Einlagen sollten an die Stärke der Inkontinenz angepasst sein. Für Männer gibt es spezielle Einlagen, die ein seitliches Auslaufen verhindern.
Neben Inkontinenz-Einlagen gibt es Tampons, Kondomurinale und Schutzhosen (Pants).
Mittelschwere Inkontinenz: Krankenkassen zahlen Pauschalbetrag
Anspruch auf eine Versorgung mit Hilfsmitteln haben Patientinnen und Patienten mit mindestens einer mittelschweren Inkontinenz. Die Krankenkassen zahlen ihren Vertragspartnern (Lieferanten) bis zu 35 Euro pro Patientin oder Patient im Monat. In der Regel fällt eine gesetzliche Zuzahlung in Höhe von zehn Prozent an.
Häufige Kritikpunkte an der Versorgung mit Inkontinenz-Hilfsmitteln:
- Oft decken die Verträge der Krankenkassen nur ein einfaches Standardprodukt ab.
- Der monatliche Pauschalbetrag ist oft so niedrig, dass keine kompetente Beratung in Apotheken oder Sanitätshäusern stattfinden kann. Eine gute Beratung kann bis zu einer Stunde dauern und erfordert Räume, in denen die Privatsphäre der Betroffenen gewährleistet ist.
Weitere Informationen über Inkontinenz und Selbsthilfegruppen bietet die Internetseite der Deutschen Kontinenz Gesellschaft.