Der Solling: Wälder, Moore und Wildtiere entdecken
Dichte Wälder und sanfte Wiesentäler prägen den Höhenzug in Südniedersachsen nahe Holzminden. Der Solling bietet viele schöne Touren für Wanderer, darunter den 20 Kilometer langen Hochsolling-Rundwanderweg.
Der Solling gehört nicht zu den bekanntesten Waldgebieten Niedersachsens, aber zu den größten und ursprünglichsten. Hier hat die Natur Vorrang. Im Süden Niedersachsens erstreckt sich der dünn besiedelte Höhenzug von der Weser rund 25 Kilometer bis fast an die Leine. Gemeinsam mit dem nördlich gelegenen Vogler bildet er den Naturpark Solling-Vogler.
Vom Wesertal steigt der Solling steil an und erreicht auf der Großen Blöße bei Silberborn mit fast 530 Metern seinen höchsten Gipfel. In dem Naturpark finden Wanderer kilometerlange Wege durch Buchen- und Fichtenwälder. Mountainbiker - ob Anfänger oder geübte Fahrer - können zahlreiche interessante Routen erkunden.
Wildpark in Neuhaus
Ein guter Startpunkt, um den Solling zu erkunden, sind die ruhigen Urlaubsorte Neuhaus und Silberborn. Mit Hochseilgarten, Grill- und Tennisplätzen sowie Nordic-Walking-Strecken bieten sie Besuchern ein vielfältiges Angebot. In Neuhaus befinden sich auch ein Wildpark und das nebenan gelegene Wildparkhaus mit einer Ausstellung zum Lebensraum Solling.
Der Wildpark zeigt heimische Wildtiere wie Luchse, Wölfe und Hirsche in der typischen Berg- und Waldlandschaft des Sollings. Insgesamt leben rund 40 verschiedene Tierarten in den naturnahen Gehegen. Eine Besonderheit sind die Flugshows mit Greifvögeln. Die Vorführungen finden von April bis Ende Oktober zweimal täglich außer montags statt.
Rundwanderung durch den Hochsolling
Besonders reizvoll für Wanderer ist der gut ausgeschilderte Hochsolling-Rundwanderweg, der sich auch für ungeübte Wanderer eignet. Auf etwa 20 Kilometern und in rund sechs Stunden führt er an fast allen Sehenswürdigkeiten der Gegend vorbei. Wanderer können an verschiedenen Stellen starten, etwa in dem kleinen Dorf Fohlenplaken. Am Ortsrand geht es zunächst steil den Berg hinauf, dann weiter in Richtung Neuhaus. Dort führt die Route auch am Wildpark entlang, dann geht es über kilometerlange Eichenalleen weiter. Die Alleebäume wurden vor rund 250 Jahren gepflanzt. Heute gelten sie bei Bewohnern des Sollings und Naturliebhabern als erhaltenswerter Schatz.
Schöner Blick vom Hochsollingturm und Weg durchs Moor
Von den knorrigen Riesen geht es weiter zum Hochsollingturm. Die 180 Stufen auf den 33 Meter hohen Holzturm sind zwar anstrengend, der Blick von oben ist aber großartig und reicht in der Ferne bis zum Teutoburger Wald, im Südwesten bis zu den Erhebungen des Weserberglandes.
Wer die bewaldete Berglandschaft sieht, kann kaum glauben, dass es hier oben auch Moore gibt. Doch der Rundwanderweg führt mitten durch das Hochmoor Mecklenbruch. Dort wachsen Wiesengräser, Wollgras, Glockenheide und eine sehr seltene Heidekrautart: der Sumpfrosmarin, auch Rosmarinheide genannt.
Touren mit dem Fahrrad
Wer lieber mit dem Rad unterwegs ist, findet im Solling ebenfalls schöne Strecken, die sich in erster Linie für Mountainbiker eignen. Ambitionierte Fahrer können etwa eine 53 Kilometer Rundtour durch den Hochsolling oder eine anspruchsvolle längere Rundtour (165 Kilometer) fahren, die nach Fürstenberg, Holzminden, Bodenwerder und Dassel führt. Eine kürzere Tour (22 Kilometer), die auch für Familien und weniger geübte Fahrer geeignet ist, verläuft unter anderem durch den Erlebnis-Wald bei Schönhagen. Alle drei können in Neuhaus starten.