Der Solling: Geheimtipp für Wanderer in Südniedersachsen
Dichte Wälder und saftige Wiesentäler: Der Solling bietet viele schöne Touren für Wanderer und Mountainbiker. Einer der Höhepunkte ist der 20 Kilometer lange Hochsolling-Rundwanderweg.
Der Solling gehört nicht zu den bekanntesten Waldgebieten Niedersachsens, aber zu den größten und ursprünglichsten. Hier hat die Natur Vorrang. Im Süden Niedersachsens erstreckt sich der dünn besiedelte Höhenzug von der Weser rund 25 Kilometer bis fast an die Leine. Gemeinsam mit dem nördlich gelegenen Vogler bildet er den Naturpark Solling-Vogler. Auf 52.000 Hektar finden Wanderer kilometerlange Wege durch Buchen- und Fichtenwälder. Mountainbiker - ob Anfänger oder geübte Fahrer - können zahlreiche interessante Routen erkunden.
Sanfte Täler auf einem Hochplateau
Vom Wesertal steigt der Solling steil an und erreicht auf der Großen Blöße bei Silberborn mit fast 530 Metern seinen höchsten Gipfel. Wer das Sollingmassiv erklommen hat, wandert durch saftige Wiesentäler und Moore, viele Touren wurden als Rundwege angelegt. Im Zentrum des Naturparks liegen die ruhigen Urlaubsorte Neuhaus und Silberborn, zwei beliebte Ausflugsziele. Mit Hochseilgarten, Grill- und Tennisplätzen sowie Nordic-Walking-Strecken bieten sie Besuchern ein vielfältiges Angebot. Im Winter sind Ski-Langläufer und Rodler willkommen.
Rundwanderweg im Hochsolling
Besonders reizvoll ist der Hochsolling-Rundwanderweg. Auf etwa 20 Kilometern führt er an fast allen Sehenswürdigkeiten der Gegend vorbei. Wanderer können an verschiedenen Stellen starten, etwa in dem kleinen Dorf Fohlenplaken. Am Ortsrand geht es zunächst steil den Berg hinauf, dann vorbei an der Fohlenplakener Hütte in Richtung Neuhaus. Verlaufen kann man sich kaum, denn die Strecke ist gut ausgeschildert. Das ovale Logo des Hochsolling-Rundwanderwegs zeigt Berge, einen Fluss und eine Kirche.
Wildpark und kilometerlange Eichenalleen bei Neuhaus
Bei Neuhaus führt die Route an einem beliebten Wildpark entlang. Einen Besuch bei Hirschen, Wölfen und Dachsen sollten Wanderer aber für einen anderen Tag planen, sonst ist die Tagestour kaum zu schaffen. Hinter dem Wildpark tauchen die ersten Eichenalleen auf, die kilometerlang durch den Solling führen. Die Alleebäume wurden vor rund 250 Jahren gepflanzt. Heute gelten sie bei Bewohnern des Sollings und Naturliebhabern als erhaltenswerter Schatz.
Schöner Blick vom Hochsollingturm und Weg durchs Moor
Von den knorrigen Riesen geht es weiter zum Hochsollingturm. Die 180 Stufen auf den 33 Meter hohen Holzturm sind zwar anstrengend, der Blick von oben ist aber großartig. In der Ferne reicht er bis zum Teutoburger Wald mit dem Hermannsdenkmal, im Südwesten bis zu den Erhebungen des Weserberglandes.
Wer die bewaldete Berglandschaft sieht, kann kaum glauben, dass es hier oben auch Moore gibt. Doch der Rundwanderweg führt mitten durch das Hochmoor Mecklenbruch. Wiesengräser prägen die Hochmoorfläche weitgehend, außerdem wachsen dort Wollgras, Glockenheide und eine sehr seltene Heidekrautart: der Sumpfrosmarin, auch Rosmarinheide genannt.
Der Hochsolling-Rundwanderweg eignet sich auch für ungeübte Wanderer. An vielen Stellen zweigen Wege ab, die hinunter in nahegelegene Orte führen. Für die gesamte Strecke sollten Ausflügler mindestens sechs Stunden Gehzeit einplanen.
Touren mit dem Fahrrad
Wer lieber mit dem Rad unterwegs ist, findet im Solling ebenfalls schöne Strecken, die sich in erster Linie für Mountainbiker eignen. Ambitionierte Fahrer können etwa eine 53 Kilometer Rundtour durch den Hochsolling oder eine anspruchsvolle längere Rundtour (165 Kilometer) fahren, die nach Fürstenberg, Holzminden, Bodenwerder und Dassel führt. Eine kürzere Tour (22 Kilometer), die auch für Familien und weniger geübte Fahrer geeignet ist, verläuft unter anderem durch den Erlebnis-Wald bei Schönhagen. Alle drei können in Neuhaus starten.