Museumsbahn Schwichtenberg: Gemächlich durch die Felder
Die kleine Museumsbahn zuckelt auf den Spuren der Mecklenburg-Pommerschen-Schmalspurbahn südlich von Anklam durch Wiesen und Felder in Vorpommern. Die Fahrt im Jogger-Tempo dauert 15 Minuten.
Mit lediglich zehn Kilometern pro Stunde bewegt sich die Schmalspurbahn auf 600 Millimetern Spurbreite bei Schwichtenberg in Vorpommern durch die Felder. Zum Fuhrpark der Museumsbahn gehören fünf Diesel-Lokomotiven der Baujahre 1939 bis 1964 sowie eine 70 PS starke Dampflok. Sie ziehen die offenen und geschlossenen Waggons.
Ursprünge im 19. Jahrhundert
Die Kleinbahn steht in der langen Tradition der Mecklenburg-Pommerschen-Schmalspurbahn,. kurz MPSB. Bereits 1891 begann in der Region zwischen Anklam und Pasewalk der Bau eines Streckennetzes für Güter- und Personenzüge. Nach wenigen Jahren erreichte es fast 150 Kilometer Länge, 13 Lokomotiven, acht Personenwagen und mehr als 400 Güterwagen fuhren dort. Später wuchs das Schienennetz auf 250 Kilometer. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele Teilstrecken als Reparationsleistungen abgebaut, der Fuhrpark weitgehend verkauft.
Das vorläufige Aus kam 1970, als die letzten Gleise demontiert wurden. 1996 gründete sich ein Verein mit dem Ziel, die Kleinbahn wiederzubeleben. 1999 fuhren die ersten Züge auf den neu verlegten Gleisen. Seither wurde die Strecke auf rund 2,6 Kilometer verlängert. Der Verein mit derzeit 15 aktiven Mitgliedern hat noch viel vor. Als nächstes ist geplant, die einstige Bahnhofsgaststätte an der Haltestätte in Uhlenhorst wiederaufzubauen und als Vereinshaus wiederzubeleben.