Radtour: Fachwerk, Backsteingotik und Bauhaus
Mit dem Rad von Burgdorf nach Celle und zurück, ohne einen Streckenabschnitt zweimal zu fahren - das bietet die 62 Kilometer lange Rundtour nordöstlich von Hannover. Sie führt meist über gut befahrbare Wege und vorbei an vielen interessanten Sehenswürdigkeiten. Für Besichtigungen sollte man deshalb genügend Zeit einplanen. Wer es gemütlich angehen möchte, kann die Tour auch in zwei Etappen fahren und an der Strecke übernachten. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit der S-Bahn zurück zum Ausgangspunkt zu fahren.
Burgdorf und Hänigsen: Fachwerk und historische Mühle
Die Radtour startet am Bahnhof in Burgdorf. Die Stadt mit 31.000 Einwohnern liegt nordöstlich von Hannover an der Bahnstrecke nach Celle und hat einen historischen Stadtkern mit hübschen Fachwerkhäusern. Die ältesten stehen dicht beieinander in der Straße "Am Brandende". Sie sind das erste Ziel der Tour, bevor es in nordöstlicher Richtung durch den Ortsteil Dachtmissen geht. Von dort sieht man schon von weitem die Bockwindmühle in Hänigsen am Horizont. Sie stammt aus dem Jahr 1704, war mit Unterbrechungen bis 1995 in Betrieb und ist heute eine der wenigen noch voll funktionsfähigen Windmühlen dieses Typs. Am Mühlentag - das ist jeweils der erste Sonntag im September - wird sie in Gang gesetzt und steht Besuchern offen.
Backsteingotik im Kloster Wienhausen
Weiter geht es Richtung Eicklingen, wo die Strecke über das Flüsschen Fuhse führt. Nächstes Ziel ist Wienhausen. Hier lohnt ein Stopp, um das prächtige Kloster zu besichtigen. Es gilt als ein schönes Beispiel der niederdeutschen Backsteingotik. Als Zisterzienser-Kloster wurde Wienhausen im Jahre 1230 von der Celler Herzogin Agnes von Landsberg gegründet. Seit der Reformation ist es ein evangelisches Damenstift. Die Anlage beherbergt wertvolle Bildteppiche aus dem 14. und 15. Jahrhundert, mittelalterliches Mobiliar sowie eine der ältesten Brillensammlungen der Welt. Auch die malerischen Fachwerkhäuser in der Nähe sowie die Wassermühle am Wienhausener Mühlenkanal sind sehenswert.
Über den Aller-Radweg nach Celle
Von Wienhausen führt die Route durch die schöne Flusslandschaft und zum Teil direkt am Wasser entlang auf dem Aller-Radweg nach Celle. An der Strecke liegt auch der Ort Bockelskamp, der für seinen auf Trödel und Antiquitäten spezialisierten Flohmarkt bekannt ist. Er findet von April bis Oktober etwa monatlich statt. Celle ist reich an Sehenswürdigkeiten. Dazu zählen vor allem das imposante Barock-Schloss und die Altstadt mit ihren etwa 500 restaurierten Fachwerkhäusern.
Celler Arbeitersiedlung im Bauhausstil
Unbedingt empfehlenswert ist in Celle ein Besuch der Bauhaus-Siedlungen des Architekten Otto Haesler. Sie bestehen aus mehreren interessanten Wohnhäusern, einer Schule und einem Museum. Es zeigt zwei Arbeiterwohnungen mit Einrichtungsgegenständen aus den 30er- und 50er-Jahren, eine Flüchtlingsunterkunft aus dem Jahr 1945 sowie ein original Wasch- und Badehaus Baujahr 1931. Ergänzend informiert eine Fotoausstellung über das Leben in einer Arbeiter-Bauhaussiedlung.
Besuch der Kapelle in Otze
Zurück nach Burgdorf führt die Route über Adelheitsdorf, Großmoor und Ehlershausen Richtung Otze. Dort steht eine Kapelle aus dem 14. Jahrhundert mit hölzernem Glockenturm und einem schönen Innenraum. Ein paar Kilometer weiter, in Sorgensen, ist eine weitere Bockwindmühle zu sehen, sie stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist restauriert. Zurück in Burgdorf besteht die Möglichkeit, das Stadtmuseum und die KulturWerkStadt mit ihren wechselnden Ausstellungen zu besuchen.
ADFC bietet auch geführte Touren an
Diese Radtour haben Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs in Burgdorf für die Landpartie ausgesucht. Wer sie nachfahren möchte, kann sich hier die Daten herunterladen. Der ADFC bietet auch geführte Radtouren in der Region an. Jeder kann mitfahren. Kontakt und weitere Informationen finden Sie auf der Website des ADFC Burgdorf-Uetze.