Mit dem Kanu unterwegs auf der Fehnroute

Stand: 17.05.2024 16:27 Uhr

Die deutsche Fehnroute führt auf 173 Kilometern zu den typischen Fehnsiedlungen im Süden Ostfrieslands. Ein Teil der Strecke lässt sich über Flüsse, Kanäle und Seen gut mit dem Kanu erkunden.

Das Fehngebiet erstreckt sich von der holländischen Grenze über die Ems bis ins Ammerland. Felder, Wiesen, Moore sowie zahlreiche Kanäle prägen die flache Landschaft. Die Kanäle wurden einst angelegt, um Moorflächen zu entwässern und Torf abzubauen. Der Name Fehn leitet sich von dem niederländischen Wort "Veen" (Moor) ab und beschreibt eine Art der Moorkultivierung.

Weiße Klappbrücken, alte Bauernhäuser, Backsteinkirchen und Windmühlen zeugen bis heute von der interessanten Vergangenheit und Siedlungsgeschichte der Region, durch die die deutsche Fehnroute führt. Der 173 Kilometer lange Rundkurs ist vor allem bei Radfahrern beliebt. Ein Teil der Strecke lässt sich auch gut mit dem Kanu erkunden.

Einige Flüsse sind von den Gezeiten abhängig

Ein Kanu auf dem Fehntjer Tief in Ostfriesland. © NDR Foto: Florian Kruck
Das Fehntjer Tief ist ein Fluss, der von Großefehn bis Emden fließt und sich gut für eine Kanutour eignet.

Einige Flüsse wie Leda oder Jümme sind Tidegewässer, wegen der Strömung ist das Paddeln dort nur zu bestimmten Zeiten und in Richtung des ab- oder auflaufenden Wassers möglich. Das Fehntjer Tief und das Rorichumer Tief sind unabhängig von der Tide und können jederzeit befahren werden. Trotzdem sollten Kanuten vor Touren die Wetterkarte studieren. An den meisten Strecken gibt es nur wenige Anlegestellen und kein schützendes Dach über dem Kopf. Starker Wind kann das Paddeln beschwerlich machen.

Tourenvorschläge

Westgroßefehn bis Timmel/Timmeler Meer
Fahrzeit: etwa 2 Stunden auf dem Fehntjer Tief, keine Anlegemöglichkeiten
Was gibt es zu sehen? Seerosenfelder und zahlreiche Vögel
Timmel ist das touristische Zentrum der Region mit guter Infrastruktur. Der See bietet einen breiten Sandstrand und gute Bademöglichkeiten. Auf dem Campingplatz kann man Hütten und Schlaffässer mieten.

Rorichum - Emden
Fahrzeit: etwa 4 Stunden auf dem Rorichumer und Fehntjer Tief, wenige Anlegestellen, keine Gastronomie in Ufernähe
Was gibt es zu sehen? Seerosenfelder, Klappbrücken und zahlreiche Vögel
Die Emdener Gewässer und weitere Kanäle sind nur über die Kesselschleuse erreichbar, Kanus müssen umgetragen werden. Auf Anfrage und bei wenig Schiffsverkehr dürfen Kanuten manchmal durch die Schleuse fahren. Schleusenzeiten erfragen unter Tel. (049 21)  242 39

Schilf, Seerosen und Vögel

Das weitverzweigte Netz aus Wasserwegen ist etwas für Ruhesuchende und Naturliebhaber. Besonders reizvoll sind die großen Seerosenfelder und Schilfgürtel am Ufer. Mit Glück können Paddler Reiher, Wildgänse und andere seltene Vögel beobachten. Zahlreiche Milchkühe prägen das Landschaftsbild an den Ufern. Einige Strecken verlaufen über viele Kilometer immer geradeaus, das kann etwas eintönig sein.

Paddeln und Radfahren kombinieren

Ein Kanu in der Kesselschleuse in Emden. © NDR Foto: Florian Kruck
Die Emdener Gewässer sind vom Fehntjer Tief nur über die Kesselschleuse erreichbar. Bei wenig Verkehr dürfen Kanuten mit.

Eine interessante Alternative ist es, die Region mit einer Kombination aus Fahrrad und Kanu zu erkunden. Sowohl in den Städten als auch auf dem Land gibt es 20 sogenannte Paddel- und Pedalstationen. Dort stehen nach Verabredung Kanus oder Fahrräder zum Umsteigen bereit. Der Wechsel lohnt, denn viele Sehenswürdigkeiten, Cafés oder Gasthöfe liegen einige Kilometer von den Anlegestellen für Kanuten entfernt. Naturschutzgebiete und reizvolle Uferbereiche hingegen sind oft nicht mit dem Rad erreichbar. Einige Kanäle können außerdem nur abschnittsweise befahren werden. Auch da lohnt der Wechsel aufs Fahrrad.

Abstecher nach Emden

Von der Fehnregion lohnt ein Abstecher nach Emden. Die Seehafenstadt bietet zahlreiche reizvolle Wasserwege, beispielsweise den Stadtgraben. Auch hier gibt es viele Kanuvermietungen und eine Paddel- und Pedalstation. Emden ist für Kanuten auch ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in andere ostfriesische Regionen. Lohnende Ziele sind etwa das Kleine und das Große Meer, zwei Seen.

Karte: Das Fehntjer Land

Weitere Informationen
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