Mit dem Kanu unterwegs auf der Fehnroute
Die deutsche Fehnroute führt auf 173 Kilometern zu den typischen Fehnsiedlungen im Süden Ostfrieslands. Ein Teil der Strecke lässt sich über Flüsse, Kanäle und Seen gut mit dem Kanu erkunden.
Das Fehngebiet erstreckt sich von der holländischen Grenze über die Ems bis ins Ammerland. Felder, Wiesen, Moore sowie zahlreiche Kanäle prägen die flache Landschaft. Die Kanäle wurden einst angelegt, um Moorflächen zu entwässern und Torf abzubauen. Der Name Fehn leitet sich von dem niederländischen Wort "Veen" (Moor) ab und beschreibt eine Art der Moorkultivierung.
Weiße Klappbrücken, alte Bauernhäuser, Backsteinkirchen und Windmühlen zeugen bis heute von der interessanten Vergangenheit und Siedlungsgeschichte der Region, durch die die deutsche Fehnroute führt. Der 173 Kilometer lange Rundkurs ist vor allem bei Radfahrern beliebt. Ein Teil der Strecke lässt sich auch gut mit dem Kanu erkunden.
Einige Flüsse sind von den Gezeiten abhängig
Einige Flüsse wie Leda oder Jümme sind Tidegewässer, wegen der Strömung ist das Paddeln dort nur zu bestimmten Zeiten und in Richtung des ab- oder auflaufenden Wassers möglich. Das Fehntjer Tief und das Rorichumer Tief sind unabhängig von der Tide und können jederzeit befahren werden. Trotzdem sollten Kanuten vor Touren die Wetterkarte studieren. An den meisten Strecken gibt es nur wenige Anlegestellen und kein schützendes Dach über dem Kopf. Starker Wind kann das Paddeln beschwerlich machen.
Schilf, Seerosen und Vögel
Das weitverzweigte Netz aus Wasserwegen ist etwas für Ruhesuchende und Naturliebhaber. Besonders reizvoll sind die großen Seerosenfelder und Schilfgürtel am Ufer. Mit Glück können Paddler Reiher, Wildgänse und andere seltene Vögel beobachten. Zahlreiche Milchkühe prägen das Landschaftsbild an den Ufern. Einige Strecken verlaufen über viele Kilometer immer geradeaus, das kann etwas eintönig sein.
Paddeln und Radfahren kombinieren
Eine interessante Alternative ist es, die Region mit einer Kombination aus Fahrrad und Kanu zu erkunden. Sowohl in den Städten als auch auf dem Land gibt es 20 sogenannte Paddel- und Pedalstationen. Dort stehen nach Verabredung Kanus oder Fahrräder zum Umsteigen bereit. Der Wechsel lohnt, denn viele Sehenswürdigkeiten, Cafés oder Gasthöfe liegen einige Kilometer von den Anlegestellen für Kanuten entfernt. Naturschutzgebiete und reizvolle Uferbereiche hingegen sind oft nicht mit dem Rad erreichbar. Einige Kanäle können außerdem nur abschnittsweise befahren werden. Auch da lohnt der Wechsel aufs Fahrrad.
Abstecher nach Emden
Von der Fehnregion lohnt ein Abstecher nach Emden. Die Seehafenstadt bietet zahlreiche reizvolle Wasserwege, beispielsweise den Stadtgraben. Auch hier gibt es viele Kanuvermietungen und eine Paddel- und Pedalstation. Emden ist für Kanuten auch ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in andere ostfriesische Regionen. Lohnende Ziele sind etwa das Kleine und das Große Meer, zwei Seen.