Wandern und Radfahren im Geopark Terravita

Stand: 23.02.2024 15:23 Uhr

Die Natur entdecken und dabei tief in die Erdgeschichte eintauchen - das ermöglicht der Geopark Terravita im Osnabrücker Land. Etliche Wander- und Radwege führen über die Höhen, zu Wäldern und Saurierspuren.

Die Gegend um den Teutoburger Wald vor 300 Millionen Jahren: Am Ufer der warmen Nordsee, die damals noch bis dorthin reicht, herrscht ein subtropisches Klima. Saurier ziehen durch die sumpfige Landschaft und hinterlassen ihre Fährten im weichen Boden. Spuren dieses Erdzeitalters finden sich heute vielerorts im Osnabrücker Land. Als Natur- und Geopark Terravita stehen weite Teile der Region wegen ihrer großen geologischen Bedeutung unter dem Schutz der UNESCO.

Das Gebiet ist nicht nur erdgeschichtlich interessant und ideal für Fossiliensucher, es hat auch Naturfreunden viel zu bieten. Mehr als 100 Naturdenkmale und zahlreiche Naturschutzgebiete, darunter Wälder, Flusslandschaften und Moore, finden sich in der Region.

Wandern und Radfahren im Geopark

Radfahrer auf einem Weg zwischen blühenden Bäumen im Geopark Terra.Vita. © Geopark Terra.Vita
Der Naturpark bietet ein über 4.000 Kilometer langes Radwegenetz.

Auf einem Gebiet von rund 1.550 Quadratkilometern, vom nördlichen Osnabrücker Land bis nach Nordrhein-Westfalen, erstreckt sich der Geopark. Er lässt sich hervorragend zu Fuß oder mit dem Fahrrad entdecken. Für Radfahrer sind zahlreiche erdgeschichtliche, archäologische und architektonische Thementouren ausgeschildert. Wanderer können zwischen Rundwegen unterschiedlicher Längen und Schwierigkeitsgrade sowie mehrtägigen Streckenwanderungen wählen. Insgesamt bietet der Park 2.800 Kilometer Wander- und Rundwege.

Ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen im Geopark ist Bad Iburg. In dem Kurort beginnen gleich mehrere Wanderwege unterschiedlicher Länge. Der Kurort ist auch Startpunkt des Ahornwegs, eines insgesamt 100 Kilometer langen Rundwanderwegs, der über die höchsten Erhebungen des Teutoburger Waldes führt.

Wattenmeer im Mittelgebirge

Eine Besuchergruppe im Silberseestollen in Hasbergen. © Geopark Terra.vita
Im Silberseestollen können Besucher die versteinerten Relikte eines Wattenmeeres erleben - von unten, aus der Maulwurfperspektive.

Statt wandernd die Höhen zu erkunden, können sich Interessierte in Hasbergen einen Berg von innen ansehen - und zwar auf einer geführten "Wattwanderung im Mittelgebirge" im Silberseestollen. Denn einst erstreckte sich in der Region ein riesiges Wattenmeer. Die Spuren zahlloser Lebewesen, die in dem flachen Meer lebten, finden sich heute tief im Innern des Berges, der durch Auffaltungen des Gesteins in späterer Zeit entstand.

Saurierfährten bei Bad Essen

Die Relikte einer längst ausgestorbenen Tierwelt finden sich auch in Barkhausen bei Bad Essen - vor allem Dinosaurier-Fans sollten einen Ausflug dorthin einplanen. In einer steil aufragenden Gesteinswand sind Spuren von mindestens elf der urzeitlichen Reptilien zu erkennen. Ein Rundwanderweg mit lebensgroßen Sauriermodellen führt rund um den Fundort.

Osnabrücker Piesberg: Erdgeschichte und Industriekultur

Ziegen stehen auf einem Felsen am Piesberg in Osnabrück. © Geopark Terra.Vita
Ziegen betreiben an den steilen Abbruchkanten des Piesbergs Landschaftspflege.

Lohnend für erdgeschichtlich Interessierte ist zudem der Piesberg in Osnabrück. Bis 1898 wurde dort Steinkohle gefördert. Heute führt ein acht Kilometer langer Rundweg um den Berg. Der riesige Steinbruch in der Mitte ist noch immer in Betrieb. Dort wurden Jahrmillionen alte Gesteinsschichten freigelegt, die heute Einblicke in eine Zeit geben, als dort riesige Sumpfwälder wuchsen.

Drei Aussichtspunkte ermöglichen freie Sicht auf den Steinbruch und über Osnabrück sowie bis zum Teutoburger Wald und zum Wiehengebirge. Im direkt am Piesberg gelegenen Museum für Industriekultur können Besucher zudem mehr über den historischen Bergbau erfahren und in einen alten Bergwerksstollen einfahren.

Weitere Informationen
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Dieses Thema im Programm:

Landpartie - Im Norden unterwegs | 13.03.2022 | 20:15 Uhr

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