Nordseeküstenradweg: Von St. Peter-Ording nach Dänemark
Über 900 Kilometer verläuft der Nordseeküstenradweg durch Deutschland - von der niederländischen bis an die dänische Grenze. Das Nordseebad St. Peter-Ording ist Ausgangspunkt für eine Radtour auf dem nördlichsten Abschnitt.
Ab St. Peter-Ording führt der Nordseeküstenradweg an der nordfriesischen Küste entlang. Dadurch bieten sich viele gute Gelegenheiten für Abstecher auf Inseln und Halligen.
Von St. Peter-Ording nach Husum (circa 45 Kilometer)
Die Hauptroute führt von St. Peter-Ording über die Orte Tating und Garding zunächst ins Binnenland und trifft erst in Husum wieder auf die Küste. Wer lieber direkt an der Nordsee bleibt, kann alternativ eine küstennahe Route nehmen und bis Husum am Deich entlang fahren. Diese Variante hat den Vorteil, dass sie am bekannten Leuchtturm von Westerhever vorbeiführt. Der rot-weiße Leuchtturm mit seinen zwei flankierenden Häuschen ist ein beliebtes Postkartenmotiv und lohnt einen Besuch.
Von Husum nach Klanxbüll (circa 65 Kilometer)
Husum ist das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Region. Der hübsche Hafen und die Gassen der Altstadt laden zum Bummeln ein. Berühmtester Sohn der Stadt ist der Dichter Theodor Storm. Sein Geburtshaus steht direkt am Marktplatz. Dort befinden sich auch die klassizistische Marienkirche und das Rathaus. Bekannt ist Husum auch für seinen stimmungsvollen Hafen sowie den Dockkoog, den grünen Nordseestrand. Im zeitigen Frühjahr sollten Besucher einen Abstecher zum Schlossgarten einplanen: Ab März blühen dort Millionen von Krokussen und tauchen den Park in ein lila Blütenmeer.
Zu Husum gehört auch das etwa fünf Kilometer nordwestlich gelegene Dorf Schobüll. Dort ist der Blick auf die Nordsee frei - kein Deich versperrt den Blick, denn hier grenzt nicht das Marschland, sondern die hügelige Geest an das Meer. Besonders schön ist die Sicht vom 33 Meter hohen Schobüller Berg.
Von Nordstrand nach Dagebüll (circa 38 Kilometer)
Von Husum aus führt der Radweg auf die Halbinsel Nordstrand. Die beschauliche Marschinsel bietet mehrere Badestellen am Grünstrand. An der Naturschutzstation verlässt der Weg wieder die Marschinsel und verläuft zwischen Wattenmeer und Beltringharder Koog nach Reußenköge. Hinter dem Deich geht es dort durch den Sönke-Nissen-Koog. Er ist nach dem deutschen Ingenieur Sönke Nissen benannt, der im früheren Deutsch-Südwest-Afrika (heute Namibia) eine Bahnlinie erbaute und mit Diamanten reich wurde. Mit einem Teil des Geldes unterstützte er in den 1920er-Jahren die Eindeichung des neuen Koogs in seiner Heimat. Entlang der Straße Sönke-Nissen-Koog tragen noch heute sieben Höfe die Namen von Bahnstationen, die an der Bahnlinie im heutigen Namibia liegen.
Abstecher zu Inseln und Halligen
Von Reußenköge geht es über die Hamburger Hallig - eine nicht eingedeichte Halbinsel - weiter nach Schlüttsiel. Dort verkehren Fähren zu verschiedenen Halligen sowie nach Amrum. Wer genügend Zeit mitbringt, kann einen Abstecher dorthin machen.
Von Dagebüll nach Klanxbüll (circa 36 Kilometer)
Weiter nördlich liegt zunächst Dagebüll, der Fährhafen für die Inseln Amrum und Föhr. Von dort führt der Radweg ins Landesinnere zu dem etwa 12 Kilometer entfernten Luftkurort Niebüll. Dort startet die letzte, etwa 21 Kilometer lange Wegstrecke bis zur dänischen Grenze bei Klanxbüll.
Kurz vor der dänischen Grenze lohnt ein Besuch des bekannten Nolde Museums in Seebüll. Jährlich wechselnde Ausstellungen zeigen Leben und Werk des bekannten expressionistischen Malers Emil Nolde. Strand und Meer seiner Heimat hielt er immer wieder auf Leinwand fest. Vor dem Haus befindet sich ein wunderschöner Garten, den Nolde gemeinsam mit seiner Frau Ada selbst anlegte. Viele seiner berühmten Blumenmotive entstanden hier.
Von der dänischen Grenze aus führt der Nordseeküstenradweg weiter durch Skandinavien. Wer seine Radtour an der Grenze beenden möchte, fährt zum Abschluss nach Klanxbüll. Vom Bahnhof des kleinen Örtchens verkehren regelmäßig Züge nach Hamburg, Husum oder auch Sylt.