Schifffahrtsmuseum Rostock: Maritime Entdeckungstour
An Bord des DDR-Hochseefrachters "Dresden" lässt sich die Geschichte der Seefahrt hautnah erleben. Das Schiff, das im IGA-Park an der Warnow liegt, beherbergt Rostocks Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum.
Die Ausstellung dokumentiert die regionale Entwicklung der Seefahrt in der Ostsee von den Anfängen über die Hansezeit und das 19. Jahrhundert bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Präsentiert wird die Ausstellung in den Laderäumen des 157 Meter langen Hochseefrachters "Dresden", der 1957 in Warnemünde gebaut wurde.
Rundgang auf Kommandobrücke und durch Maschinenraum
Bis 1969 war die "Dresden" auf den Weltmeeren unterwegs, nach ihrer Ausmusterung eröffnete an Bord das Schiffbaumuseum. Der historische Maschinenraum, das schiffseigene Hospital, die Kapitänskammer und die Kommandobrücke vermitteln dabei einen Eindruck davon, wie das Leben an Bord aussah.
Mitmachstationen und multimediale Elemente
Die Ausstellung selbst erstreckt sich über die Decks 3 und 4 des Schiffs. Die Exponate werden jeweils durch erklärende Tafeln und interaktive Medien- und Mitmachstationen ergänzt. So können Besucherinnen und Besucher eine Kogge mit der Pinne in der Hand in den Warnemünder Hafen steuern oder mittels Augmented Reality zur Gallionsfigur eines Schiffs werden.
Anhand eines multimedialen Logbuchs können sie zudem die abenteuerliche Reise des Kapitäns Stephan Jantzen nacherleben, der im 19. Jahrhundert mit seiner Bark "Johannes Kepler" die Welt umsegelte. Nicht nur bei Kindern beliebt ist die Miniport-Anlage. Dort kann man Schiffsmodelle über eine Wasserfläche steuern. Eine eigens für das Museum entwickelte, kostenlose App führt durch die Ausstellung (für Apple und Android).
Schiffe, Geräte und Seezeichen
Rund um den Frachter liegen weitere Schiffe, technische Geräte und Seezeichen im Freigelände des Museums. Dazu gehören der Schwimmkran "Langer Heinrich" das Hebeschiff "1. Mai" und der Dampfschlepper "Saturn". Eine Besonderheit ist das Betonschiff "Capella", eines der letzten noch schwimmfähigen Betonschiffe dieser Größenordnung in Deutschland. Es wurde 1943/44 in Swinemünde gebaut, als aufgrund des Krieges Stahl als Baumaterial Mangelware war.
Mit seiner Sammlung von Schiffen des 20. Jahrhunderts gehört das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock zur Europäischen Route der Industriekultur (ERIH). Dabei handelt es sich um ein Netzwerk wichtiger Standorte des industriellen Erbes in Europa.