Borkum: Nordsee-Urlaub auf der größten Ostfriesischen Insel
Kilometerlanger Sandstrand, Dünen und Wälder: Borkum ist die größte und westlichste der Ostfriesischen Inseln und lädt mit viel Natur und pollenarmem Hochseeklima zum Durchatmen ein.
Gut zwei Stunden dauert die Überfahrt mit der Fähre von Emden nach Borkum. Während der Fahrt können sich Besucher langsam auf die Insel und ihr Klima einstimmen. Denn neben Helgoland kann Borkum als einzige deutsche Insel mit Hochseeklima, also mit pollenarmer, jodhaltiger Luft punkten.
Zentrum Borkums ist ist der gleichnamige Ort im Westen der Insel mit einer langen Promenade, Kureinrichtungen, Schwimmbad sowie zahlreichen Unterkünften und Restaurants. Hier beginnt auch der breite Hauptstrand - einer von vier bewachten Badestränden. Weitere kleine Orte sind Ostland im Osten und Reede im Südosten, wo auch der Hafen liegt.
Rad- und Wanderwege führen durch vielfältige Natur
Borkum bietet nicht nur gesunde Luft und schöne Strände, sondern auch eine abwechslungsreiche Natur mit Dünen, Wald, Heide und Watt sowie eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Zu den Besonderheiten gehören Greifvögel und seltene Orchideen. Rund 130 Kilometer markierte Wander- und Radwege führen über die Insel, die zehn Kilometer lang und sieben Kilometer breit ist. Aussichtdünen bieten einen schönen Rundumblick. Wer Ruhe sucht, sollte das dünn besiedelte Ostland besuchen - es ist ideal, um die Natur zu genießen.
Kann man auf Borkum mit dem Auto fahren?
Im Unterschied zu anderen Ostfriesischen Inseln dürfen auf Borkum auch private Autos fahren. Urlauber können ihren Pkw auf der Fähre mitnehmen. Allerdings besteht in der Saison ein Fahrverbot für das Zentrum sowie nachts für weite Teile des Hauptortes. Als Alternative zum Auto bieten sich Fahrräder und E-Bikes an, die an vielen Stellen auf der 31 Quadratkilometer großen Insel vermietet werden. Ein Bus pendelt regelmäßig zwischen Fährhafen, Zentrum und dem Ostland.
Inselbahn fährt in der Saison mit historischer Dampflok
Ein weiteres Verkehrsmittel ist die nostalgische Inselbahn, sie verkehrt täglich mehrfach zwischen Anleger und Zentrum. Bereits 1888 fuhren die ersten Dampflokomotiven über Borkum, die inzwischen modernen Dieselloks weichen mussten. In der Saison kommt aber an ausgewählten Terminen die letzte erhaltene Dampflok zum Einsatz. Ein Highlight für Eisenbahnfans sind Fahrten mit dem "Triebwagen T1" aus dem Jahr 1940.
Nationalpark Wattenmeer: Ausstellung im Feuerschiff "Borkumriff"
Teile von Borkum und des angrenzenden Wattenmeers gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und zum UNESCO Weltnaturerbe. Dort leben unter anderem viele Vogelarten sowie Seehunde. Verschiedene Ausflüge unter professioneller Führung bieten Gelegenheit, diese einzigartige Natur zu erkunden. Umfangreiche Informationen erhalten Urlauber auch auf dem ehemaligen Feuerschiff "Borkumriff", das im Neuen Hafen liegt. Das rot-weiße Schiff ist zugleich technisches Denkmal und Informationsstelle für den Nationalpark.
Nordsee Aquarium Borkum und Erlebnisbad Gezeitenland
Im Nordsee Aquarium Borkum an der westlichen Promenade können Besucher die Unterwasserwelt vor Borkum kennenlernen. Wer auch bei schlechtem Wetter selbst ins Wasser steigen möchte, ist im großen Erlebnis- und Wellnessbad Gezeitenland richtig.
Westlichste Osfriesische Insel mit wichtigem Leuchtturm
Mit seiner exponierten Lage am westlichen Rand der ostfriesischen Inselgruppe ist Borkum ein wichtiger Orientierungspunkt für die Schifffahrt in der Deutschen Bucht. Seezeichen und Leuchttürme spielen daher bis heute eine große Rolle. Der Neue Leuchtturm wurde 1879 aus schwarzbraunen Ziegelsteinen erbaut und ist noch immer in Betrieb. Er dient zum einen als Tagesmarke, zum anderen als sogenanntes Seefeuer, an dem sich die Schiffe vor der Emsmündung orientieren können. Gut 300 Stufen führen auf die Plattform, die in der Saison für Besucher geöffnet ist und einen tollen Blick über die Insel bietet.
Neue Aufgaben für alte Borkumer Leuchttürme
Knapp 28 Meter hoch und rot-weiß-gestreift ist der kleine Leuchtturm, der im Südwesten Borkums auf einer Düne steht. Bei seiner Inbetriebnahme 1891 war er der erste elektrisch betriebene Leuchtturm in Deutschland. Seit 2003 wird er nicht mehr als Leuchtfeuer benötigt, da das Fahrwasser, für das er bestimmt war, von einer Sandbank blockiert wird. Stattdessen dient er als Träger für ein Radarsystem.
Der markante Alte Leuchtturm am Walfängerfriedhof erfüllt heute ebenfalls einen anderen Zweck. Der quadratische Backsteinbau gehört dem Heimatverein Borkum e.V., der ihn umfassend renoviert hat und dort eine Ausstellung zeigt.
Walfang und Badegäste brachten Wohlstand nach Borkum
Das Heimatmuseum Dykhus dokumentiert die interessante kulturelle Vergangenheit Borkums und zeigt viele Exponate aus der Walfangzeit, darunter ein komplettes Pottwalskelett. Der Walfang, der im 18. Jahrhundert seine Blütezeit hatte und den Einwohnern zu Wohlstand verhalf, spielte bei der Entwicklung der Insel eine wichtige Rolle. Der Wal ist das Wappentier Borkums und vor einigen Häusern sind noch Zäune aus den Unterkieferknochen der Tiere zu sehen. Nach dem Ende des Walfangs versank Borkum zunächst in Armut, viele Menschen verließen die Insel. 1834 kamen die ersten Badegäste, 1850 erfolgte die Anerkennung als Nordseebad. Seitdem ist Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig.
Tourismus für Allergiker: Pollenarmes Hochseeklima
Menschen, die unter Allergien leiden, finden auf Borkum beste Bedingungen für einen Urlaub. Die Europäische Stiftung für Allergieforschung hat das Heilbad 2013 als erste Insel in Europa als allergikerfreundlich zertifiziert. Dutzende Unterkünfte sowie zahlreiche Einzelhändler dürfen mit einem Siegel werben. Sie haben unter anderem ihre Einrichtung an die Bedürfnisse von Allergikern angepasst und weisen die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln aus. Das pollenarme Hochseeklima der Nordsee-Insel sorgt zudem ganz natürlich für Linderung bei Beschwerden wie Heuschnupfen.