Lohsepark: Grüner Ruhepol der Hamburger Hafencity
Obstbäume, Wiesen, Spielflächen und eine Gedenkstätte, die an den NS-Terror erinnert: Der Lohsepark ist nicht nur eine kleine grüne Oase inmitten der Hamburger Hafencity, sondern bietet auch Denkanstöße.
Während nebenan Fernzüge vorbeirauschen und Bürohochhäuser und Wohnblocks das Panorama prägen, laden im Lohsepark grüne Rasenflächen, Spielgeräte und geschwungene Wege zum Durchatmen und Entspannen ein. Wie ein grünes Band zieht sich der Park vom Ericusgraben an der "Spiegel"-Zentrale bis zur HafenCity-Universität am Baakenhafen. Dort bildet eine große Freitreppe den südlichen Abschluss. Für Fußgänger und Radfahrer ist der Park auch eine grüne Verbindungsachse zwischen Innenstadt und Hafencity.
Spielplatz, Obstbäume und hügelige Rasenflächen
Mit 550 Metern Länge und vier Hektar Fläche ist der Lohsepark zwar vergleichsweise klein, aber immer noch die größte Grünanlage der Hafencity. Insgesamt 600 Bäume stehen in dem kleinen Park, neben Eichen und Linden auch einige exotische Arten. Ein Highlight sind die rund 60 Apfel- und Kirschbäume, die im Frühjahr mit ihren Blüten ein schöner Blickfang sind. Die Früchte darf jeder ernten. Um in der Mitte des Parks Platz für Spiel-, Liege- und Picknickflächen frei zu halten, stehen die meisten Bäume an den Rändern.
Bei der Gestaltung des Spielplatzes durften die Kinder des Viertels mitbestimmen. Bodentrampoline, Kletter- und Balanciermöglichkeiten sowie eine kleine Grotte mit einer "Juwelen-Decke" aus bunten Glassteinchen sind die Anziehungspunkte. Hügel und Senken sorgen dafür, dass auch die Rasenflächen abwechslungsreich wirken.
Gedenkort erinnert an NS-Terror
Einen wesentlichen Teil des Lohseparks bildet der Gedenkort "denk.mal Hannoverscher Bahnhof". Er erinnert an die Deportation von insgesamt 8.071 Juden, Sinti und Roma in die Ghettos und nationalsozialistischen Vernichtungslager in Osteuropa. Die meisten überlebten die Verschleppungen nicht. Der Bahnhof selbst wurde 1955 und 1981 größtenteils abgerissen. Es existiert nur noch ein Teil des Bahnsteigs, der heute zentraler Bestandteil des Gedenkorts ist. Eine "Fuge" zeichnet den früheren Gleisverlauf nach. Ab 2026 soll ein Dokumentationszentrum in unmittelbarer Nähe des Gedenkorts über das Schicksal der Deportierten informieren.