Hannoverscher Bahnhof: Gedenkort für NS-Opfer in der Hafencity
Vom Hannoverschen Bahnhof in der heutigen Hamburger Hafencity wurden während der NS-Zeit Tausende Menschen in den Tod geschickt. Heute erinnert daran ein Gedenkort.
Die Gedenkstätte "denk.mal Hannoverscher Bahnhof" im Lohsepark in der Hafencity erinnert an die Deportation von insgesamt 8.071 Juden, Sinti und Roma in die Ghettos und nationalsozialistischen Vernichtungslager in Osteuropa. Der Bahnhof selbst wurde 1955 abgerissen, es existiert nur noch ein Teil des Bahnsteigs.
Gedenkstätte besteht aus drei Elementen
Der Gedenkort wurde gemeinsam mit Opferverbänden und den Behörden entwickelt und besteht aus drei Elementen: Die sogenannte Fuge zeichnet den früheren Gleisverlauf nach. Sie führt vom ehemaligen Bahnhofsvorplatz durch den Park bis zu dem Relikt des historischen Bahnsteigs, von dem aus die Züge in die Ghettos und Vernichtungslager abfuhren.
Zweites Element ist der zentrale Gedenkort direkt am ehemaligen Bahnsteig 2 mit seinen Gleisen. Eine große Steinplatte erinnert dort an die Deportation. Seitlich an der Bahnsteigkante sind auf 20 Tafeln alle bekannten Deportierten namentlich genannt - es sind 7.741 Namen. Die ermittelte Zahl der verschleppten Hamburger Juden, Sinti und Roma liegt allerdings noch höher.
Als drittes Element entsteht bis 2027 ein Dokumentationszentrum am nördlichen Rand des Lohseparks. Eine Dauerausstellung wird sich dort mit dem Schicksal der deportierten norddeutschen und Hamburger Bürger beschäftigen. Bis zur Fertigstellung zeigt ein jederzeit frei zugänglicher Info-Pavillon eine kleine Ausstellung.