Hamburgs längster Park zieht sich vom Hauptbahnhof zum Badesee
Vom Hauptbahnhof bis zum Öjendorfer See erstreckt sich die "Landschaftsachse Horner Geest". Sie bildet Hamburgs längsten Park und bietet unter anderem einen Kletterfelsen und eine 40 Meter lange Schaukel.
Der Park, der selbst vielen Hamburgern kein Begriff ist, entstand aus der Zusammenlegung mehrerer Grünflächen im Osten Hamburgs. Auf einer Länge von zehn Kilometern führt die sogenannte Landschaftsachse Horner Geest vom Hauptbahnhof bis zum Öjendorfer See. Wie ein grünes Band verbindet sie dabei fünf Stadtteile im Osten von Hamburg: St. Georg, Borgfelde, Hamm, Horn und Billstedt. Seit 2021 kann man den neuen Park auf einem durchgängigen Weg erwandern.
Klettern, Schaukeln, Gärtnern und mehr
Was am Hauptbahnhof lediglich ein schmaler, von Bäumen gesäumter Grünstreifen an der Adenauerallee ist, öffnet sich weiter östlich zu einem breiteren Korridor. Auf Höhe des Berliner Tors befindet sich mit dem "Kletteorit", einem vier Meter hohen Boulderfelsen, ein erstes Highlight der Grünanlage. Er wurde auf Wunsch der Stadtteilbewohner errichtet, die sich in Bürgerprojekten an der Parkgestaltung beteiligen konnten. Insgesamt zehn Bürgerprojekte wurden verwirklicht, darunter ein Fitness-Pfad, ein rund 40 Meter langes Schaukelgerüst mit zahlreichen Schaukelelementen, ein "Spray und Dance"-Park und zwei Nachbarschafts-Gärten.
Durch viel Grün zum Öjendorfer Park
Die Landschaftsachse verläuft entlang der Geestkante, die sich während der letzten Eiszeit zur Elbe hin bildete und bis heute an dem teils abschüssigen Gelände erkennbar ist. Mit dem Thörls Park, dem Hammer Park und dem Blohmspark liegen gleich mehrere Grünanlagen an dieser Achse. Der Fußweg, der an ihr entlang stadtauswärts in Richtung Osten führt, ist mit sogenannten Meilensteinen markiert. Am Wegesrand geben außerdem "Informationssteine" Auskunft über die insgesamt zehn verschiedenen Bürgerprojekte und weitere bemerkenswerte Orte. Dazu zählen etwa die architektonisch interessante Dreifaltigkeitskirche aus den 1950er-Jahren, das Horner Moor, ein ehemaliger Fischteich, der früher als Badestelle genutzt wurde, oder der kleine Friedhof Schiffbek.
Öjendorfer: Baden und Spielen
Nach ungefähr neun Kilometern ist der Parkfriedhof Öjendorf erreicht, der 1966 eröffnet wurde. An den Friedhof grenzt der Öjendorfer Park, der nach einem weiteren Kilometer das östliche Ende der Landschaftsachse Horner Geest bildet. Mit seinen Wiesen, Spielplätzen und dem großen See mit Badestelle und Sandstrand ist er ein wichtiger Erholungsort der angrenzenden Stadtteile.
Idee der Landschaftsachse ist schon 100 Jahre alt
Die Idee einer grünen Landschaftsachse, die sich vom Stadtzentrum nach Osten erstreckt, hatte bereits Hamburgs bekannter Baumeister Fritz Schumacher in den frühen 1920er-Jahren. Der jetzt geschaffene, langgestreckte Park entstand als Teil einer größeren Planung zur Weiterentwicklung der östlichen Stadtteile, in denen bis 2030 unter anderem Tausende neue Wohnungen entstehen sollen.