Renata: Die schmucke Windmühle von Schwensby
So gut und vollständig erhalten wie Renata sind nur noch wenige Windmühlen in Schleswig-Holstein. Die fast 140 Jahre sieht man dem Kulturdenkmal nicht an. 1883 wurde die Galerieholländer-Mühle in Schwensby, südöstlich von Flensburg, komplett aus Holz aufgebaut - mit dem typischen umlaufenden Balkon, der Galerie. Die Außenhaut besteht aus Hunderten kleiner Holzschindeln, einer für diese Region ungewöhnlichen Bauweise.
Zwei Müller arbeiten nach alter Tradition
Noch heute wird in der Mühle regelmäßig Getreide gemahlen. Zwei ausgebildete Müller produzieren nach traditioneller Methode aus regionalem Getreide Vollkorn-Schrote zum Backen und als Tiernahrung. Zum Sortiment des Mühlenladens gehören außerdem verschiedene andere Sorten Tierfutter. Besucher können die Windmühle kostenlos besichtigen. Wer mehr erfahren möchte, bucht eine Führung.
Ein Verein organisierte die Sanierung
So gut wie jetzt stand Renata allerdings nicht immer da. Nach zahlreichen Reparaturen und Umbauten - unter anderem wurde ein Dieselmotor eingebaut - lief der Mühlenbetrieb zunächst bis 1977. Bereits 1962 hatte ein Sturm die Flügel so schwer beschädigt, dass sie abgebaut wurden und der Antrieb mit Wind endete. Bis zum 100. Jubiläum im Jahr 1983 wurde die Mühle optisch renoviert. Doch Wind und Wetter nagten weiter an dem Holzbau. 1999 übernahm der eigens gegründete Verein "Interessengemeinschaft zur Erhaltung der Schwensbyer Mühle" die Regie. Er organisierte bis 2001 eine umfassende Überarbeitung, bei der auch neue Flügel montiert wurden.
Mahlen mit Wind, Strom und Diesel
Heute kann Renata mit Wind betrieben werden, verfügt aber auch über einen Elektromotor und einen alten Diesel-Antrieb für das Mahlwerk. Der Name steht für das Auf und Ab der Mühle: Renata kommt aus dem Lateinischen und bedeutet: die Wiedergeborene.