Die Gebäude des Industriemuseums Kupfermühle in Harrislee bei Flensburg. © flensburger-foerde.de Foto: Benjamin Nolte

Kupfermühle Flensburg: Über 400 Jahre Metallindustrie

Stand: 20.07.2022 10:27 Uhr

Alte Dampfmaschinen, Schmieden und Kessel wie aus Uromas Küche: Seit dem 17. Jahrhundert wurde in Harrislee nahe Flensburg Metall verarbeitet. Das Industriemuseum Kupfermühle blickt auf diese Zeit zurück.

Ob zur Herstellung von Kesseln, Münzen, Dächern oder später auch Strom- und Wasserleitungen - seit Jahrhunderten ist Kupfer eines der begehrtesten Metalle. In Harrislee bei Flensburg wurde es bereits im 17. Jahrhundert industriell verarbeitet. Heute erinnert das Industriemuseum Kupfermühle an die historische Anlage, die das Metall bis ins Jahr 1962 in dem kleinen Ort nahe der dänischen Grenze verarbeitete.

Dampfmaschinen und Kupferkessel

Ein Rundgang durch das Museum führt durch drei restaurierte historische Industriehallen. Eine davon zeigt zahlreiche alte Kupfer- und Messinggegenstände, die in Harrislee produziert wurden, etwa die bekannten "Flensburger Eimer", die sehr leicht und zugleich sehr hitzebeständig waren.

Im Industriemuseum Kupfermühle präsentieren Leiterin Susanne Rudloff und Geschäftsführer Svend Lykke-Schmidt freudig mehrere Behälter aus Kupfer © NDR Foto: Peer- Axle Kroeske
Das Industriemuseum Kupfermühle bietet auf Anfrage auch Führungen durch die Ausstellung an.

Außerdem können Besucher verschiedene historische Maschinen besichtigen, darunter etwa das rekonstruierte wasserradbetriebene Hammerwerk, mit dem das Metall bereits vor 400 Jahren bearbeitet wurde. Zu sehen sind ebenso alte Kupfer- und Eisenschmieden sowie eine historische Dampfmaschine aus dem Jahr 1933. Nach telefonischer Anmeldung bietet das Museum auch Führungen an, bei denen einige der Maschinen in Betrieb gesetzt werden.

Lebendige Geschichte eines Industriestandorts

Das Mühlrad am Industriemuseum Kupfermühle dreht sich im Wasser der Krusau. © NDR Foto: Peer- Axle Kroeske
Das Mühlrad am Industriemuseum Kupfermühle dreht sich im Wasser der Krusau.

Lohnend ist auch ein Spaziergang durch den Ortsteil Kupfermühle, der nach der Industrieanlage benannt ist. Dort stehen die historischen Arbeiterhäuser und Verwaltungsgebäude sowie das erste Direktorenhaus, ein leuchtend gelb gestrichenes Turmhaus aus dem späten 17. Jahrhundert.

Zu dieser Zeit existierte die Industrieanlage bereits seit Jahrzehnten: Der damalige dänische König Christian IV. hatte bereits um 1600 ein erstes Hammerwerk gründen lassen. Der Standort war günstig: Der kleine Fluss Krusau lieferte durch sein starkes Gefälle die nötige Wasserkraft zum Antrieb der Maschinen. Zugleich ließen sich über die nahe Hafenstadt Flensburg Rohstoffe liefern und fertige Waren verschiffen. Um 1800 war die Kupfermühle eine der bedeutendsten Industrieanlagen Dänemarks und des Herzogtums Schleswig.

Industriemuseum Kupfermühle

Messinghof 3
24955 Harrislee
Tel: (0461) 40 77 12 5

Aktuelle Öffnungszeiten und Eintrittspreise auf der Website des Museums

Karte: Kupfermühle Flensburg

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