Salzgitters Geschichte erkunden im Museum Schloss Salder
Ein Saurierskelett, historisches Spielzeug, moderne Kunst: Das Schloss in Salzgitter zeigt eine Vielzahl spannender Ausstellungen. Highlights im Freigelände sind eine Mühle und ein Eiszeitgarten mit Mammut.
In dem Renaissance-Schloss aus dem 17. Jahrhundert ist das Städtische Museum Salzgitter untergebracht. Die verschiedenen Ausstellungen lassen die Besucherinnen und Besucher tief in die Geschichte des Braunschweiger Lands eintauchen und spannen einen Bogen von der Kreidezeit bis heute.
Saurier und Mammut verweisen auf die Vorzeit
Eines der ältesten Exponate ist das rund 115 Millionen Jahre alte Skelett eines Fischsauriers. Es wurde 1941 in einem Bergwerk der Region gefunden. Der Eiszeitgarten im Außengelände gibt einen Einblick in das Leben der Neandertaler, die während der letzten Eiszeit vor etwa 50.000 Jahren das Gebiet besiedelten. Lebensgroße Tierskulpturen eines Mammuts, eines Wollnashorns und eines Riesen-Hirschs zeigen exemplarisch die Tierwelt des Zeitalters.
Salzgitter: Entwicklung vom Salz zum Stahl
Im Schloss zeichnen verschiedene Ausstellungen die Entwicklung der einst landwirtschaftlich geprägten Gegend zu einem der wichtigsten Industriestandorte Niedersachsens nach. Sie vermitteln einen Eindruck vom Leben der Salzsieder, Bauern und Handwerker im Mittelalter und der frühen Neuzeit sowie dem Wandel der Region zum Industriestandort mit Beginn der Stahlproduktion ab dem 19. Jahrhundert. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Alltagsgeschichte. Eine eigene Abteilung widmet sich der Geschichte der Kindheit im 19. und 20. Jahrhundert. Zu sehen ist etwa ein nachgebautes Dorfschulzimmer und eine große Spielzeug-Sammlung aus der Zeit von 1800 bis zum Jahr 2000.
Moderne Kunst im "Salon Salder"
Auch die zeitgenössische Kunst hat ihren Platz. Der "Salon Salder" in den ehemaligen Stallungen des Schlosses präsentiert wechselnde Sonderausstellungen mit Arbeiten zeitgenössischer niedersächsischer Künstler. Weitere Sonderausstellungen ergänzen das Angebot des Museums. Im Freigelände lohnt zudem ein Abstecher zu der historischen Bockwindmühle mit Backhaus.
Renaissance-Schloss Salder wurde 1608 erbaut
Die Geschichte von Schloss Salder begann 1608, als es im Auftrag des fürstlichen Geheimrats David Sachse gebaut wurde. Im Dreißigjährigen Krieg erlitt das Gebäude schwere Schäden und fiel Ende des 17. Jahrhunderts an die Familie der Braunschweiger Herzöge. Sie bauten das Renaissance-Schloss zu einer Sommerresidenz im Barock-Rokoko-Stil um. Später gehörte es zu den herzöglichen Domänen und wurde von verschiedenen Pächtern bewirtschaftet.
Umbau zum Museum
Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm der Staat Braunschweig die Verwaltung des Gutes, verkaufte es aber 1939 an die "Reichswerke Hermann Göring", einem Vorläufer der heutigen Salzgitter AG. 1945 besetzten alliierte Truppen die Anlagen und quartierten Flüchtlingsfamilien ein. Die Stadt Salzgitter übernahm das Schloss 1955 für den symbolischen Preis von einer D-Mark. Später wurde zum Heimatmuseum umgebaut, 1981 eröffnete das Städtische Museum. Der Eintritt ist frei.