Geopark Braunschweiger Land: Eintauchen in die Erdgeschichte
Tropische Sümpfe, Wüsten, urzeitliche Meere: Sie alle haben in der Region zwischen Harz und Braunschweig ihre Spuren hinterlassen. Im UNESCO-Geopark kann man in 450 Millionen Jahre Erdgeschichte eintauchen.
Die Region nördlich des Harzes im Braunschweiger Land begeistert Geologen. Überall, wo der Erdboden einmal geöffnet wurde - in Steinbrüchen, Ton- oder Kiesgruben - erschließt sich ihnen die Erdgeschichte wie in einem aufgeschlagenen Buch. Fossilien zeugen von der Vielfalt des Lebens vor Jahrmillionen. Damals entstanden viele heute begehrte Bodenschätze, darunter Erz, Salz, Kohle und Erdöl. Heute steht die Region als Geopark Harz - Braunschweiger Land - Ostfalen unter dem Schutz der UNESCO. Mit einer Fläche von mehr als 9.600 Quadratkilometern ist der Geopark der größte seiner Art in Deutschland.
Geopark-Infozentrum in Königslutter: Landschaften und Lebewesen
Einen spannenden Einblick in die wechselvolle Erdgeschichte der Region können sich Besucherinnen und Besucher im Geopark-Infozentrum im östlich von Braunschweig gelegenen Königslutter verschaffen. Es befindet sich gleich neben dem Rathaus in einem Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert. An einem sogenannten Zeitseil geht es die Treppe hinunter in längst vergangene Epochen der Erdgeschichte. Gesteine, Fossilien und Modelle vermitteln anschaulich, wie sich die Landschaft einst formte und welche Lebewesen sie damals bewohnten. Lebende Tiere und Pflanzen schlagen eine Brücke zu den ausgestorbenen Vorfahren.
Ausflüge in den Elm und das Harzvorland
Das Infozentrum ist auch ein guter Startpunkt für Ausflüge in den Elm-Lappwald mit geologisch interessanten Zielen wie dem Heeseberg mit zwei Steinbrüchen und einem 3,5 Kilometer langen Geopfad sowie die Velpker Schweiz, die ihren Namen den vielfältigen Landschaftsformen mit Wasser, Hügeln, Tälern und Wald verdankt.
Eine längere Exkursion ist auch die Einhornhöhle bei Scharzfeld im südlichen Harzvorland wert. In der beeindruckenden Höhle lebten vor Tausenden von Jahren Bären und Wölfe. Ihre Skelette deuteten Knochensammler im 16. Jahrhundert als Überreste von Einhörnern, denen heilende Kräfte nachgesagt wurden. Heute kann man das Naturdenkmal auf geführten Touren erkunden, außerhalb der Höhle laden drei unterschiedliche Rundwege von ein bis zehn Kilometern Länge mit 60 naturkundlichen Info-, Erlebnis- und Spielstationen zum Entdecken des Geoparks ein.