Camping: Welches Zubehör braucht man für Urlaub im Zelt?
Schlafen unter freiem Himmel, vor der Nase das Meer oder den Badesee: Zelten ist eine naturnahe und relativ preiswerte Urlaubsform. Welche Ausrüstung sollte man mitnehmen? Tipps für Camping-Einsteiger.
Ob in den Dünen, im Wald oder am See: Camping liegt wieder im Trend. Wer es nicht gleich ein Wohnmobil kaufen oder mieten möchte, kann es auf die ursprüngliche Weise ausprobieren - mit dem Zelt. Besonders für Kinder ist das Schlafen in freier Natur ein echtes Erlebnis. In Norddeutschland haben Urlauberinnen und Urlauber die Qual der Wahl zwischen Hunderten schöner Campingplätze - vom Naturcamping im Wald bis zum Komfortplatz mit Sauna und Wellnessangebot.
Wichtig: Die richtige Ausrüstung
Die richtige Ausrüstung ist der Schlüssel zu einem gelungenen Zelturlaub. Das fängt bei der Auswahl des Zelts an. Für einen längeren Urlaub sollte es neben den Schlafplätzen auch noch ausreichend Platz für das Gepäck bieten. Damit es auch bei Regen innen trocken bleibt, sollte das Zelt außerdem aus einem wasserdichten Außen- und einem Innenzelt bestehen.
Isomatten: Selbst aufblasbare Modelle sind praktisch
Zum Schlafen benötigen Camper Isomatte und Schlafsack. Wer öfter zelten geht, sollte bei der Isomatte nicht das allerbilligste Modell wählen: Komfortabler als die einfachen Schaumstoffmodelle sind selbstaufblasbare Isomatten, die sich nach Gebrauch wieder platzsparend zusammenrollen lassen.
Schlafsäcke: Angabe für Komfortbereich beachten
Bei den Schlafsäcken reicht im Sommer meist ein leichtes Modell. Im Herbst oder Frühjahr, wenn es nachts schon mal empfindlich kühl wird, sollte auf jeden Fall ein wärmerer Schlafsack ins Gepäck. Schilder auf den Schlafsäcken erklären, für welche Temperaturen das jeweilige Produkt geeignet ist. Ausschlaggebend sind dabei die Angaben für den Komfortbereich. Da Frauen meist schneller frieren als Männer, sollten sie besonders darauf achten, dass der Schlafsack ausreichend wärmt.
Kompakt und leicht - Reisegepäck für Radwanderer
Wer mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs ist, sollte berücksichtigen, dass Zelt, Schlafsack und Isomatte weder zu schwer noch allzu sperrig sind. Leider bedeutet das meist, etwas tiefer ins Portemonnaie greifen zu müssen. Denn kompakte und leichte Produkte, die auch noch bequem sind, kosten deutlich mehr.
Was sollte sonst noch mit?
Mit ins Gepäck gehören außerdem ein Gas- oder Spirituskocher sowie Campingkochgeschirr und Besteck. Wichtig sind auch Dosen- und Flaschenöffner, ein scharfes Messer sowie Spülmittel, ein kleiner Schwamm und ein Küchenhandtuch für den Abwasch. Für die Waschräume sollten Badelatschen eingepackt werden. Empfehlenswert ist eine Wäscheleine, damit Badesachen und Handtücher trocknen können. Wer ungern zum Essen auf dem Boden sitzt, sollte außerdem in Campingtisch und -stühle investieren. Vor allem wenn es an einen See geht, sollte man neben Sonnen- auch an Mückenschutz denken.
Auf schicke Kleidung kann man beim Zelten dagegen weitgehend verzichten - auf dem Campingplatz sollte sie vor allem praktisch sein. Auch beim Spielzeug für die Kinder kann Platz im Auto gespart werden: Viele Zeltplätze sind speziell auf Familien mit Kindern ausgerichtet und bieten Spielplätze, Streichelgehege oder sogar Ferienprogramme für Kinder an - da kommt keine Langeweile auf. Übrigens haben auch einige Jugendherbergen im Norden eigene Zeltplätze. Der Vorteil: Man schläft im Zelt, bekommt aber Frühstück und Abendessen in der Jugendherberge.
Glamping und Mietwohnwagen bieten mehr Komfort
Für alle, denen ein Zelt zu eng ist, die aber nicht gleich einen eigenen Wohnwagen anschaffen möchten, bieten viele Plätze Mietwohnwagen oder komfortable Hütten zum Übernachten an. Allerdings sind diese meist deutlich teurer als das Campen im eigenen Zelt. Mehrere Plätze im Norden haben außerdem Glamping-Unterkünfte. Diese sind meist mit bequemen Betten und verschiedenen Extras ausgestattet und bieten viel Platz. Wer sich dafür interessiert, sollte rechtzeitig reservieren. Besonders in der Hochsaison sind Mietunterkünfte meist schnell ausgebucht.
Camping-Urlaub am besten vorab ausprobieren
Vor der Abreise sollte man bedenken: Ferien im Zelt sind nicht für jeden der ideale Urlaub. Der Stauraum ist begrenzt, das eigene Bett zu Hause meist bequemer. Der naturnahe Aufenthalt bedeutet auch, auf einigen Komfort zu verzichten. Toiletten und Duschräume muss man mit anderen Campern teilen - nur wenige Plätze bieten die Möglichkeit, sich gegen Aufpreis ein privates Badezimmer zu mieten. Wer noch nie mit Schlafsack und Isomatte unterwegs war, sollte deshalb lieber nicht gleich seinen Jahresurlaub für den Campingtrip reservieren, sondern es erst einmal mit einem Wochenende starten.
Zelten bei Privatleuten und auf wilden Übernachtungsplätzen
Wildes Zelten ist in Deutschland - anders als in vielen skandinavischen Ländern - verboten. So mancher Bauer duldet aber Camper für ein oder zwei Nächte auf seinem Privatgrund, sofern diese vorher freundlich fragen. Mithilfe von Apps wie Nomady oder Homecamper kann man zudem Privatpersonen finden, die das Zelten auf ihrem Grundstück gegen meist relativ geringe Gebühr erlauben.
Urlauber, die ohne Auto zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, dürfen in Schleswig-Holstein zudem speziell ausgewiesene Übernachtungsplätze in freier Natur nutzen - allerdings nur für eine Nacht. Eine Website der Stiftung Naturschutz listet die wilden Übernachtungsplätze auf. Ähnlich funktioniert die private Website 1nitetent: Sie zeigt auf einer Karte kostenlose Flächen zum Übernachten an, die von Privatleuten für einzelne Zelte bereitgestellt werden. Die meisten Gastgeber erwarten, dass man sich vorher kurz per Mail bei ihnen anmeldet. Ein großer Teil der Angebote richtet sich ausschließlich an Radfahrer und Wanderer.